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Sommerschnitt bei Johannisbeeren: die 6 Regeln

Sommerschnitt bei Johannisbeeren: die 6 Regeln

Für eine ertragreiche Ernte brauchen Johannisbeeren einen jährlichen Sommerschnitt. Dieser wird oft als Hexenwerk bezeichnet, aber ein paar Grundregeln sorgen dafür, dass das Schneiden der Sträucher auch Anfängern gelingt.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Sommerschnitt bei Roten / Weißen und Schwarzen Johannisbeeren unterschiedlich
  • scharfe Garten- und Astschere notwendig
  • idealer Zeitpunkt: gleich nach der Ernte

Johannisbeeren (Ribes)

Johannisbeeren, in Österreich Ribiseln genannt, sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). Als Beerenobst werden Sorten der weißen, roten und schwarzen Johannisbeere gepflanzt. Da sie viele Jahre alt werden, lohnt es sich, die Sträucher regelmäßig zu verjüngen, damit es auch mit der Ernte klappt.

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Sommerschnitt bei weißen und roten Johannisbeeren

Rote und weiße Johannisbeeren tragen die meisten Früchte an den Seitentrieben zwei- bis dreijähriger Hauptäste. Daher wird mit dem Sommerschnitt bei Johannisbeeren vor allem das Ziel verfolgt, die Haupttriebe zu erneuern.

Rote Johannisbeere (Ribes rubrum))
Rote Johannisbeeren (Ribes rubrum)

1. Ältere Äste schneiden

Zu den älteren Haupttrieben gehören alle Äste, die über drei Jahre alt sind. Zwar tragen sie auch noch Früchte, aber die Johannisbeeren fallen kleiner aus. Außerdem ist der Ernteertrag geringer. Gehen Sie wie folgt vor:

  • zwei bis drei der ältesten Haupttriebe jährlich entfernen
  • direkt am Boden schneiden
  • keine Stummel stehen lassen
  • Werkzeug: Astschere oder kleine Baumsäge

2. Neue Bodentriebe reduzieren

Neue Bodentriebe sorgen zwar für eine gute Ernte, aber zu viel Nachwuchs schränkt den Ertrag ein, da zu wenig Licht an die Beeren kommt. Daher bleiben nur zwei bis drei der neuen Ruten stehen. Sie dienen als Ersatz für die älteren Haupttriebe, die Sie abgeschnitten haben. Alle anderen nachwachsenden Bodentriebe schneiden Sie ab oder reißen Sie aus.

Hinweis: Nach Abschluss dieser Maßnahme sollte Ihr Johannisbeerstrauch zwischen acht und maximal zwölf Haupttriebe besitzen, die alle nicht älter als vier Jahre sind.

3. Bodennahe Seiten- und Konkurrenztriebe abschneiden

Seitentriebe, die unter einer Höhe von 30 bis 40 Zentimeter wachsen, gelten als bodennahe Triebe. Für die Ernte spielen sie keine Rolle, da die Beeren zum Ausreifen zu wenig Licht bekommen. Konkurrenztriebe sind steil aufstrebende Äste des Haupttriebs. Sie tragen keine Früchte, verdichten den Strauch also unnötig. Daher werden beide entfernt.

Johannisbeeren schneiden
Je dichter Sie über dem Boden schneiden, desto geringer ist das Risiko, dass Pilzerreger oder andere Parasiten in die Pflanze eindringen.

4. Fruchttriebe zurückschneiden

Triebe, die Früchte tragen bzw. abgeerntet worden sind, schneiden Sie am besten gleich nach der Ernte auf Zapfen mit einer Länge von einem Zentimeter zurück. So wachsen neue Fruchttriebe, die in ein bis zwei Jahren Beeren tragen.

5. Neue Seitentriebe stehen lassen

Damit die Ernte im kommenden Jahr gesichert ist, bleiben Seitentriebe, die neu gewachsen sind, erhalten, wenn sie nicht zu dicht übereinander stehen. Hier gilt als Faustregel:

  • Abstand unter zehn Zentimeter: jeden zweiten Trieb auf einen kurzen Zapfen schneiden
  • Abstand über zehn Zentimeter: Seitentrieb bleibt erhalten

Hinweis: Sind Sie sich beim Abstand unsicher, schneiden Sie lieber einen Fruchttrieb mehr als zu wenig ab.

Sommerschnitt bei schwarzen Johannisbeeren

Im Unterschied zu roten und weißen Johannisbeeren wachsen bei schwarzen Johannisbeeren die meisten Früchte an den einjährigen Seitentrieben. Daher benötigen diese Sträucher einen anderen Schnitt.

Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)

6. Schwarze Johanna schneiden

Beim Sommerschnitt für schwarze Johannisbeeren gehen Sie wie folgt vor:

  • Haupttriebe jährlich über zweitem Seitentrieb einkürzen
  • ältesten Haupttrieb direkt am Boden entfernen
  • alle schwachen Äste abschneiden
  • neue Triebe stehen lassen

Häufig gestellte Fragen

Wie schneide ich einen Johannisbeeren-Hochstamm?

Beim Hochstamm führen Sie nach der Ernte einen Formschnitt durch. Ziel ist es, das Hochstämmchen kompakt zu halten, damit es hübsch aussieht. Zudem sollten Sie von ältesten Ästen ungefähr ein Viertel auf zwei bis fünf Zentimeter einkürzen. Des Weiteren werden Basistriebe und Triebe am Stämmchen entfernen.

Kann ich Johannisbeeren auch zu einem früheren Zeitpunkt schneiden?

Johannisbeeren können auch im Frühjahr vor dem Blattaustrieb geschnitten werden. Allerdings wird dies nicht empfohlen, da die zu schneidenden Haupt-, Seiten- und Fruchttriebe zu diesem Zeitpunkt nur mehr schwer zu unterscheiden sind.

Woran erkenne ich die ältesten Triebe?

Alte Äste am Johannisbeerstrauch erkennen Sie an folgenden Merkmalen:
– haben die dunkelste Farbe
– sind stark verholzt und am dicksten

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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