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Käferarten in Deutschland: 13 Arten mit Bild

Käferarten in Deutschland: 13 Arten mit Bild

Weltweit gibt es über 350.000 Käferarten, die sich zum Teil stark in ihrem Aussehen und ihrer Lebensweise unterscheiden. Auch in Deutschland sind viele Käfer (Coleoptera) einheimisch, unter anderem der populäre Marienkäfer. Welche Exemplare Sie außerdem hierzulande vorfinden können, erfahren Sie in der nachstehenden Übersicht.

Video-Tipp

Blatthornkäfer

Waldmaikäfer
Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani)
Quelle: Syrio, Melolontha hippocastani Piazzo 02, Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Eine weitere artenreiche Käferfamilie ist jene der Blatthornkäfer, mit rund 28.000 Unterarten. Das Verbreitungsgebiet dieses Käfers erstreckt sich vorzugsweise über die Tropen, allerdings sind einige Blatthornkäferarten auch hierzulande heimisch. Die Lebensweise der Blatthornkäfer unterscheidet sich je nach Art, denn es gibt sowohl Dung- als auch Pflanzenfresser, aber auch räuberisch lebende Exemplare. Zu letzteren zählt beispielsweise Deltochilum valgum, der eine Vorliebe für Tausendfüßler hat.

Für die Landwirtschaft können Blatthornkäfer sowohl nützlich als auch schädlich sein. Auch optisch unterscheiden sich die Blatthornkäfer zum Teil stark, nicht nur in ihrer Größe. Manche von ihnen sind besonders kräftig gefärbt und sogar beschuppt oder behaart:

  • wissenschaftliche Bezeichnung: Scarabaeidae
  • Größe: 2 bis 160 mm
  • Farbe: kräftig gefärbt, metallischer Schimmer
  • bekannte Käfer: Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani), Eupoecila australasiae, Scarabaeus semipunctatus

Hinweis: Viele der großen Blatthornkäferarten werden aufgrund ihres außergewöhnlichen Aussehens gerne gezüchtet und gesammelt.

Blattkäfer

Kartoffelkäfer
Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)

Von den Blattkäfern sind weltweit rund 35.000 Arten bekannt. Auch in Deutschland ist der Käufer weit verbreitet, denn hierzulande sind rund 520 verschiedene Blattkäfer bekannt. Die Käfer stechen optisch mit ihrem Erscheinungsbild hervor, denn sie sind meist metallisch glänzend oder bunt gefärbt. Blattkäfer ernähren sich pflanzlich und sind daher auch unter Hobbygärtnern gefürchtet. Besonders gefährlich für die Landwirtschaft ist beispielsweise der Kartoffelkäfer, der innerhalb kürzester Zeit ganze Felder kahl fressen kann:

  • lateinische Bezeichnung: Chrysomelidae
  • Größe: 1 bis 18 mm
  • Farbe: metallisch glänzend, bunt
  • bekannte Käfer: Maiglöckchenhähnchen (Lilioceris merdigera), Seerosenblattkäfer (Galerucella nymphaeae), Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)

Bockkäfer

Kleiner Pappelbock
Kleiner Pappelbock (Saperda populnea)
Quelle: Siga, Saperda populnea side, Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Vom Bockkäfer sind etwa 27.000 Arten bekannt, von denen rund 195 hierzulande leben. Die Käfer haben meist ein schillernd buntes Erscheinungsbild und können ausgesprochen groß werden. Das größte Exemplar ist der in Brasilien heimische Riesenbockkäfer (Titanus giganteus), der eine Länge von rund 17 Zentimetern erreichen kann. Der größte Bockkäfer Deutschlands ist der Mulmbock (Ergates faber), der bis etwa sechs Zentimeter groß ist. Bockkäfer ernähren sich pflanzlich, wobei vor allem Pollen, Blätter und ausfließende Baumsäfte auf ihrem Speiseplan stehen. An den Pflanzen können sie durchaus Schaden anrichten, da sich ihre Larven durch das Holz bohren:

  • lateinische Bezeichnung: Cerambycidae
  • Größe: bis zu 17 cm
  • Farbe: häufig schillernd bunt
  • bekannte Käfer: Kleiner Pappelbock (Saperda populnea), Erdböcke (Dorcadion), Weberbock (Lamia textor)

Kurzflügler

Kaiserlicher Kurzflügler
Kaiserlicher Kurzflügler (Staphylinus caesareus)
Quelle: Quartl, Staphylinus caesareus qtl1, Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Kurzflügler zählen zu den artenreichsten Familien innerhalb der Käfer. Von den über 47.000 bekannten Käferarten sind etwa 1500 in Deutschland einheimisch. Dort leben sie vor allem in feuchten Lebensräumen, wobei viele am Rand von Gewässern vorfindbar sind. Die Lebensweise dieser Käfer unterscheidet sich je nach Art: Einige Arten sind karnivorisch und leben räuberisch, andere leben wiederum auf Pflanzen oder Pilzen. Viele der kleinen Arten sind zumeist tagaktiv, wohingegen die größeren Exemplare meist nachtaktiv sind:

  • lateinische Bezeichnung: Staphylinidae
  • Größe: 1 bis 30 mm
  • bekannte Käfer: Kaiserlicher Kurzflügler (Staphylinus caesareus)

Laufkäfer

Carabus auratus
Goldlaufkäfer (Carabus auratus)
Quelle: Arjan van Leest, Carabus auratus 02, Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Laufkäfer sind eine äußerst artenreiche Großfamilie und umfassen über 40.000 Arten. Davon leben über 550 in Deutschland, wobei die meisten Landbewohner sind. Ihr Lebensraum reicht vom Flachland bis hin zu alpinen Höhenlagen. Besonders bevorzugen sie nasse bis trockenwarme Gegenden. Sie leben unter anderem unter Rinden, in Höhlen, unterirdisch, aber auch auf Bäumen und Sträuchern.

Der Großteil der Laufkäfer ist nachtaktiv und viele von ihnen können fliegen. Sie leben räuberisch und ernähren sich von anderen Insekten und Larven sowie von größeren Weichtieren wie Würmer und Schnecken. Ihre Nahrung finden sie zumeist an Land, wobei einige Käfer auch im Wasser jagen:

  • lateinische Bezeichnung: Carabidae
  • Synonyme: Echte Laufkäfer, Großlaufkäfer
  • Größe: 1 bis 85 mm
  • Farbe: dunkel bzw. schwarz, metallisch
  • natürliche Feinde: Insektenfresser, Ektoparasiten
  • bekannte Käfer: Goldlaufkäfer (Carabus auratus), Puppenräuber (Calosoma)

Hinweis: Einige Laufkäferarten gelten mittlerweile als gefährdet.

Marienkäfer

Marienkäfer
Siebenpunkt (Coccinella septempunctata)

Der Marienkäfer ist unumstritten eine der populärsten Käferfamilien. Weltweit sind rund 6.000 Marienkäferarten bekannt, von denen rund 82 hierzulande leben. Marienkäfer sind mittelgroß und haben einen ovalen bis halbkugelig geformten Körper. Sie sind flugfähig und ernähren sich zum Großteil von Blatt- und Schildläusen. Deshalb gelten sie auch als Nützlinge in der Landwirtschaft und sind gern gesehene Käfer im Garten. Unter den Marienkäfern gibt es auch nachtaktive Exemplare, wie beispielsweise den Licht-Marienkäfer (Calvia decemguttata):

  • lateinische Bezeichnung: Coccinellidae
  • Synonyme: Siebenpunkt, Glückskäfer, Herrgottskäfer, Moschekiebchen
  • Größe: 1 bis 12 mm
  • Farbe: rot, gelb, hellbeige, orange, braun, rosa schwarz
  • bekannte Käfer: Siebenpunkt (Coccinella septempunctata), Licht-Marienkäfer (Calvia decemguttata), Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata)

Mehr Infos über Marienkäfer aus unserer Redaktion:

Hinweis: Nicht alle Marienkäferarten haben die typischen schwarzen Punkte. Manche Exemplare haben weiße oder gelbe Punkte, wohingegen andere Marienkäfer keinerlei Punkte aufweisen.

Rüsselkäfer

Dickmaulrüssler
Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)
Quelle: anonym, ARS Otiorhynchus sulcatus, Zuschnitt von Plantopedia, CC0 1.0

Die Rüsselkäfer nehmen den Platz der artenreichsten Käferfamilien ein. Von diesem Käfer sind weltweit über 60.000 Arten bekannt, die rund 15% aller Käferarten ausmachen. Es wird vermutet, dass Rüsselkäfer sogar die artenreichste Familie aller Lebewesen ist. Auch in Deutschland sind mit rund 950 Arten viele Arten einheimisch. Sie leben an den verschiedensten Pflanzen, wobei manche Käferarten regelrecht an bestimmte Pflanzen gebunden sind. Daher kommt auch die Redewendung „Jede Pflanze hat ihren Rüssler“. Sie leben nicht nur an den Pflanzen, sondern ernähren sich auch von diesen, weshalb sie unter Hobbygärtnern durchaus gefürchtet sind:

  • lateinische Bezeichnung: Curculionidae
  • Synonyme: Rüssler
  • Größe: 1,3 bis 20 mm
  • bekannte Käferarten: Gespinstrüssler (Hypera zoilus), Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)

Unsere Tipps zur Bekämpfung des Dickmaulrüsslers:

Hinweis: Einige Rüsselkäferarten vermehren sich eingeschlechtlich (parthenogenetisch).

Schlammschwimmer

Hygrobia hermanni
Hygrobia hermanni
Quelle: Udo Schmidt, Hygrobia hermanni (Fabricius, 1775), Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 2.0

Der Schlammschwimmer zählt zu den artenarmen Käferfamilien, denn von diesen Käfern gibt es nur eine Gattung und sechs Arten. In Europa bzw. in Deutschland ist nur eine einzige Art heimisch, nämlich der Hygrobia hermanni. Schlammschwimmer leben meist in stehenden Gewässern, wie beispielsweise Teichen. Sie bevorzugen Gewässer, die nur mäßig bis wenig pflanzenbewachsen sind. Die Schlammschwimmer sind mäßig gute Schwimmer, bewegen sich im Wasser jedoch eher langsam fort. Sie ernähren sich räuberisch und legen ihre Larven in schlammig-lehmigen Gegenden ab:

  • lateinische Bezeichnung: Hygrobiidae
  • Synonyme: Feuchtkäfer, screech beetles („Kreisch-Käfer“), Sumpfkäfer
  • Größe: 8,5 bis 10 mm
  • bekannte Käferarten: Hygrobia hermanni, Hygrobia davidi

Schnellkäfer

Ampedus sinuatus
Ampedus sinuatus
Quelle: Siga, Ampedus sinuatus Greece, Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Weltweit sind rund 10.000 Schnellkäferarten bekannt, deren Aussehen ziemlich einheitlich ist. Sie haben einen langgestreckten Körper und sind meist dunkel bzw. rot gefärbt. Eine Besonderheit des Schnellkäfers ist es, dass sie sich mit Hilfe eines Sprungapparates in die Luft katapultierten können. Dadurch ist es ihnen möglich, sich schnell aus der Rückenlage zu befreien und Feinden zu entkommen.

Schnellkäfer leben zumeist im Boden, Bodenstreu und Totholz. Ihre Lebensweise unterscheidet sich jedoch je nach Art: Es gibt Arten, die sich pflanzlich ernähren und hauptsächlich Blätter und Blüten fressen. Einige Schnellkäfer leben hingegen räuberisch und ernähren sich von Insektenlarven. Die Larven des Schnellkäfers nagen auch gerne an Pflanzenwurzeln, weshalb sie als Schädlinge verrufen sind:

  • lateinische Bezeichnung: Elateridae
  • Synonyme: click beetles
  • Größe: 0,9 bis 75 mm
  • bekannte Käferarten: Ampedus sinuatus, Ampedus erythrogonus, Ampedus rufipennis

Hinweis: Ihren englischen Spitznamen „click beetles“ verdanken die Schnellkäfer dem Geräusch, das sie von sich geben, wenn sie sich in die Luft katapultieren.

Schwarzkäfer

Tenebrio molitor
Mehlkäfer (Tenebrio molitor)
Quelle: Donald Hobern from Copenhagen, Denmark, Tenebrio molitor (42203443085), Zuschnitt von Plantopedia, CC BY 2.0

Auch der Schwarzkäfer zählt zu den artenreichsten Familien der Käfern. Weltweit gibt es nach heutigem Kenntnisstand rund 20.000 Schwarzkäferarten, von denen jedoch nur 67 in Deutschland gemeldet sind. Unter den Schwarzkäfern existieren sowohl Pflanzen – als auch Allesfresser. Sie fressen zwar bevorzugt faulende und morsche Pflanzenteile, ernähren sich aber auch von Samen, Pilzen und toten Insekten. Auch typische Lebensmittelvorräte des Menschen stehen auf ihrem Speiseplan, weshalb Schwarzkäfer mitunter als gefürchtete Schädlinge angesehen werden:

  • lateinische Bezeichnung: Tenebrionidae
  • Synonyme: Dunkelkäfer
  • Größe: 1 bis 50 mm
  • Farbe: schwarz, schwarzbraun, rostig gelb, braun
  • bekannte Käferarten: Ähnlicher Totenkäfer (Blaps lethifera), Großer Schwarzkäfer (Zophobas morio), Mehlkäfer (Tenebrio molitor)

Hinweis: Zahlreichte Schwarzkäferarten können ein chininhaltiges Sekret absondern. Dieses ist besonders übelriechend und dient zur Abwehr von natürlichen Feinden.

Speckkäfer

Wollkrautblütenkäfer
Wollkrautblütenkäfer (Anthrenus verbasci)
Quelle: Tobias 67, Anthrenus verbasci TP01, Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Die Speckkäfer bilden eine Familie mit weltweit über 1300 Arten. Sie zeichnen sich durch seinen kompakten Körperbau und eine rundliche bzw. ovale Form aus. Das Aussehen kann innerhalb der Speckkäferarten variieren: So gibt es Exemplare, deren Panzer verziert ist, aber auch beschuppte oder behaarte Tiere. Auch die Lebensweise unterscheidet sich innerhalb der Speckkäferarten: Es gibt sowohl Blütenbesucher und Aasfresser als auch Speckkäfer, die Vogel-, Bienen- und Wespennester bewohnen. In der Wohnung breiten sich Speckkäfer ebenfalls gerne aus, weshalb sie auch als Vorrats- und Sammlungsschädlinge gelten:

  • lateinische Bezeichnung: Dermestidae
  • Größe: 1 bis 10 mm
  • Farbe: braune bis schwarze Grundfarbe, manchmal gefleckt
  • bekannte Käferarten: Gemeiner Speckkäfer (Dermestes lardarius), Wollkrautblütenkäfer (Anthrenus verbasci)

So erkennen und bekämpfen Sie Speckkäfer erfolgreich:

Wassertreter

Haliplus ruficollis
Haliplus ruficollis
Quelle: Udo Schmidt, Haliplus ruficollis (DeGeer, 1774), Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 2.0

Vom Wassertreter sind weltweit über 200 Art bekannt, davon etwa 20 in Deutschland heimisch. Sie zählen zu den eher kleinen Käferfamilien, da sie eine Größe von nur fünf Millimetern erreichen. Wassertreter leben vorzugsweise in stehenden und langsam fließenden Gewässern, sind jedoch eher schlechte Schwimmer. Im Wasser bewegen sie sich mehr kriechend als schwimmend fort. Wassertreter ernähren sich unter anderem von Wasserpflanzen sowie kleinen Krebsen und Mückeneiern:

  • lateinische Bezeichnung: Haliplidae
  • Größe: 2 bis 5 mm
  • Farbe: gelb bis rotbraun, schwarze Flecken/Punkte
  • bekannte Käferarten: Brychius elevatus, Haliplus ruficollis

Hinweis: Wassertreter bezeichnet nicht nur eine Käferfamilie, sondern auch eine Gattung arktischer Schnepfenvögel.

Weichkäfer

Roter Weichkäfer (Rhagonycha fulva)
Roter Weichkäfer (Rhagonycha fulva)

Weltweit gibt es rund 4.500 Weichkäferarten, von denen etwa 530 in Europa und 86 in Deutschland einheimisch sind. Weichkäfer leben bevorzugt in Wäldern und Feldern sowie in Wiesen und Gärten. Viele von ihnen ernähren sich pflanzlich, wohingegen andere eine räuberische Lebensweise pflegen. Letztere ernähren sich vorzugsweise von kleinen Insektenarten sowie von Raupen und Blattläusen. Eine Besonderheit des Weichkäfers ist sein schwach sklerosierter Körper, weshalb er im Vergleich zu vielen anderen Käfern sehr weich ist:

  • lateinische Bezeichnung: Cantharidae
  • Synonyme: Soldatenkäfer
  • Größe: 1,2 bis 28 mm
  • Farbe: rot, schwarz, gelb, blau, orange
  • bekannte Käferarten: Roter Weichkäfer (Rhagonycha fulva), Gemeiner Weichkäfer (Cantharis fusca)

Hinweis: Den Spitznamen „Soldatenkäfer“ erlangte der Weichkäfer aufgrund der auffälligen Färbung vieler Arten.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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