Kaffeesatz gegen Klee im Rasen: hilft es?
Klee im Rasen kann sich sehr schnell ausbreiten. Erfolgt keine Bekämpfung kann die Rasenfläche komplett zerstört werden. Der Einsatz von Kaffeesatz kann den Klee am Wachsen hindern. Tipps dazu nachfolgend.
Auf den Punkt gebracht
- Auftreten weist auf Nährstoff- und Wassermangel hin
- hauptsächlich fehlt Stickstoff
- Kaffeesatz verbessert Nährstoffgehalt im Boden
- Einsatz von 50 Gramm Kaffeesatz pro Quadratmeter
- gleichmäßige Ausbringung und anschließende Bewässerung des Rasens
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für Klee
Das Auftreten von Klee im Rasen ist ein Zeichen für einen Nährstoff- und Wassermangel im Boden, sowie einem alkalischem pH-Wert. Hat Klee erst einmal Fuß gefasst, dann breitet er sich mit seinen kurzen Ausläufern schnell aus. Er hat einen gedrungenen Wuchs und kann beim Mähen nicht mit den Messern erfasst werden. Hinzu kommt, dass seine großen Blätter den Rasenpflanzen das nötige Licht zum Wachsen nehmen. Mit der Zeit halten diese dem Konkurrenzdruck nicht mehr Stand und werden vollständig verdrängt.
Hauptsächlich sind auf Rasen- und Wiesenflächen folgende Kleearten anzutreffen:
- Weißklee (Trifolium repens)
- Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
- Rotklee- oder Wiesenklee (Trifolium pratense)
- Gehörnter Sauerklee oder Horn-Sauerklee (Oxalis corniculata)
- Gelber Steinklee (Melilotus officinalis)
Hinweis: Klee ist in der Lage selbst Stickstoff zu produzieren. Dazu bildet er mit den im Erdreich lebenden Knöllchenbakterien eine Symbiose.
Keine direkte Bekämpfung
Zur direkten Bekämpfung von Klee im Rasen ist Kaffeesatz nicht wirklich geeignet. Lediglich kann sein Einsatz die Beschaffenheit des Bodens hinsichtlich der Stickstoffversorgung verbessern. Weiterhin wird durch die Gabe von Kaffeesatz der Boden saurer und entzieht so dem Klee die Lebensgrundlage. Infolgedessen erhalten die Rasenpflanzen eine Stärkung.
Im Kaffeesatz sind folgende wertvolle Inhaltsstoffe enthalten:
- Kalium
- Phosphor
- Stickstoff
Daneben sind noch Spuren von Kupfer, Schwefel und Magnesium vorhanden. Mit dieser Kombination an Nährstoffen erhält der Rasen ausreichend Nahrung, um eine gesunde und dichte Grasnarbe zu bilden. Durch die ebenfalls enthaltenen Huminsäuren wird der pH-Wert des Bodens leicht gesäuert. Das kommt ebenfalls dem Rasen zugute. Allerdings ist bei der Dosierung Vorsicht geboten.
Richtig dosieren
Klee im Rasen ist sehr hartnäckig. Die Bekämpfung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Wichtig ist, dass der Kaffeesatz gut getrocknet ist, damit eine Schimmelbildung vermieden wird.
Bei der Dosierung ist zu beachten:
- pro Quadratmeter 50 Gramm Kaffeesatz verwenden
- Dosierung einhalten
- sonst Übersäuerung des Bodens möglich
- daher besser mehrmals im Jahr anwenden
Hinweis: Kaffeesatz nicht bei Vorhandensein von Sauerklee einsetzen, da dieser stickstoffhaltige und saure Böden liebt.
Anwendung
Der Kaffeesatz darf nicht auf der Rasenoberfläche liegen bleiben, da er so seinen Stickstoffgehalt nicht an den Boden abgeben kann.
Wichtig ist daher eine richtige Einarbeitung in die Erdoberfläche:
- vor Ausbringung Rasen kurz schneiden und vertikutieren
- dadurch schon teilweise Entfernung von Moos und Klee
- weiterhin erfolgt Durchlüftung der Rasenwurzeln
- Kaffeesatz gleichmäßig auf Rasenfläche verteilen
- entweder mit Streuwagen oder per Hand
- Kaffeesatz mit Harke vorsichtig in Erdreich einarbeiten
- Fläche anschließend gut wässern
Alternativ kann der Kaffeesatz auch in Wasser eingerührt und dann auf die Fläche ausgebracht werden. Bei einer häufigen Verwendung von Kaffeesatz gegen Klee im Rasen sollte in Abständen der pH-Wert des Bodens kontrolliert werden, um einer Übersäuerung vorzubeugen.
Hinweis: Bei kleinen Flächen ist auch der Einsatz von verdünntem, kalten Kaffee zur Behandlung möglich.
Häufig gestellte Fragen
Voraussetzung ist eine richtige Rasenpflege. Dazu gehört nicht nur das regelmäßige Lüften und Sanden, um die Wurzeln der Rasenpflanzen mit Sauerstoff zu versorgen, sondern auch die Gabe von Langzeitdünger im März/April. Weiterhin ist eine ausgeglichene und durchdringende Bewässerung der Rasenfläche wichtig, besonders im Sommer während langanhaltenden Trockenperioden. Ein Rückschnitt sollte erfolgen, wenn der Rasen eine Höhe von sechs bis sieben Zentimeter erreicht hat. Er wird dann auf vier bis fünf Zentimeter gekürzt.
Es sollten nur hochwertige Mischungen verwendet werden. Diese bilden in kürzester Zeit eine dichte Grasnarbe. Unkräuter wie Klee haben da keine Chance. In Billigmischungen sind meist viele Futtergräser enthalten. Die lediglich einen schnellen Zuwachs von Biomasse vorweisen. Nach einigen Jahren ist die Fläche dann meist mit Klee und anderen Unkräutern durchsetzt. Wichtig ist dabei auch eine richtige Bodenvorbereitung vor der Aussaat. Der Boden muss dazu tiefgründig gelockert werden.
Eine Entfernung ist ratsam, wenn sich Kinder regelmäßig im Garten aufhalten. Kleeblüten locken Insekten wie Bienen und Hummeln an. Es kann leicht zu Insektenstichen kommen. Sonst ist das Entfernen des Klee im Rasen nicht unbedingt notwendig, höchstens aufgrund des Schönheitsaspekt. Ökologisch gesehen ist es sogar von Vorteil ihn stehen zu lassen. So kann der Rasen schnell und ohne großen Arbeitsaufwand in einen Blütenteppich verwandelt werden.ht.