Zum Inhalt springen
Startseite » Ziergarten » Schädlinge » Hausschädlinge » Wie sehen Kakerlaken/Küchenschaben aus? | Merkmale und Bilder

Wie sehen Kakerlaken/Küchenschaben aus? | Merkmale und Bilder

Kakerlaken gehören zu den größten Haushaltsschädlingen und können eine Vielzahl von Krankheiten übertragen, die sich negativ auf die Gesundheit von Ihnen und Ihrer Familie auswirken. Wichtig bei der Bekämpfung ist ausreichendes Wissen über die Insekten, da diese sich nicht so leicht aus Ihren Räumlichkeiten entfernen lassen. Zu Beginn müssen Sie wissen, wie die Küchenschaben aussehen, damit Sie diese nicht mit anderen Krabbeltieren verwechseln. Erst dann können Sie entsprechende Maßnahmen einleiten.

Video-Tipp

Kakerlaken

Ein essentielles Element bei der Bekämpfung von Kakerlaken ist zu wissen, ob es sich um Insekten aus der Familie der Schaben handelt und speziell um welche Art. Zahlreiche Insekten, vor allem Käfer, können sich in Ihre Wohnräume verirren und auf den ersten Blick wie eine Küchenschabe wirken, obwohl sie gar keine sind. Erst die typischen Merkmale der Tiere geben darüber Aufschluss, was zudem bei der Bekämpfung helfen kann, da die einzelnen Arten trotz ihrer Ähnlichkeit bedeutende Unterschiede im Verhalten und sogar in der Fortbewegung aufweisen. Insgesamt gibt es fünf Taxa, die in Mitteleuropa als Kulturfolger gelten und sich in menschlichen Behausungen ansiedeln:

  • Deutsche Schabe (Blattella germanica)
  • Gemeine Küchenschabe oder Orientalische Schabe (Blatta orientalis)
  • Amerikanische Großschabe (Periplaneta americana)
  • Australische Schabe (Periplaneta australasiae)
  • Möbel- oder Braunbandschabe (Supella longipalpa)

Es gibt noch zahlreiche weitere Schabenarten, die in der Heimat anzutreffen sind, doch handelt es sich bei diesen nicht um solche, die sich mit Absicht in Ihren Wohnräumen einnisten würden. Taxa wie die Lappland-Waldschabe (Ectobius lapponicus) oder Echte Waldschabe (Ectobius sylvestris) halten sich deutlich lieber in der Natur auf und geraten nur aus Versehen in ihre Räumlichkeiten. Das ist besonders gut daran zu erkennen, dass diese Kakerlaken meist alleine auftreten und einen Fluchtweg ins Freie suchen. Falls Sie jedoch einer der oben genannten Kakerlaken-Arten begegnen, müssen Sie handeln. Sie wollen ja nicht den Küchenschaben Ihr Haus als Siedlung für die schnell wachsende Kolonie anbieten.

Deutsche Schabe: Merkmale

Deutsche Schabe, Blattella germanica
Deutsche Schabe, Blattella germanica
Quelle: Lmbuga, Blattodea. Cascuda. Santiago de Compostela 1, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Die Deutsche Schabe ist die am häufigsten auftretende Art in Deutschland und wird je nach Region anders betitelt. Sie gehört zu den wichtigsten Schädlingen in der Heimat und ist nicht wählerisch, wenn es um Nahrung geht. Sie fressen eigentlich alles, was ihnen zwischen die Mundwerkzeuge gerät. Selbst Aas oder die eigenen Artgenossen stellen eine typische Nahrungsquelle dar, vor allem wenn Überpopulation herrscht. Gebäudeschäden sind eher selten, da sie kaum Nährstoffe aus Holz, Papier oder ähnlichen Materialien beziehen und daher hauptsächlich auf die organischen, leicht verzehrbaren Stoffe fokussiert sind. Das Aussehen der Deutschen Kakerlaken wie folgt:

  • Größe: 13 bis 16 Millimeter
  • Farbe: braun
  • verziert mit dunklen Bruststreifen
  • nachtaktiv
  • können sogar glatte Flächen hochklettern
  • Flügel: so lang wie oder länger als Torso
  • flugfähig: schlecht
  • Allesfresser
  • bevorzugte Temperatur: 28 °C bis 30 °C

Sie ist nicht unbedingt die größte unter den Kakerlaken, dafür kann sie sich rapide vermehren. Ein Weibchen lebt zwischen hundert und zweihundert Tagen, was abhängig ist vom Nahrungsangebot und der Temperatur. Innerhalb dieser Zeit können sie vier bis acht Eipakete (Ootheken) mit durchschnittlich 35 Eiern produzieren, was insgesamt 140 bis 280 neuen möglichen Schaben entspricht. Meist wird ein Befall durch die Insekten erst bemerkt, wenn es zu spät ist. Sobald Sie die Tiere am Tag und nicht bei Nacht bemerken, ist der Befall schon bedenklich. Deutsche Küchenschaben gelten im Vergleich zu den anderen Arten als gefährliche Krankheitsüberträger. Zwar können die anderen Taxa dies ebenfalls, bei Blattella germanica zeigt sich das aber besonders intensiv. Folgende Probleme können auftreten:

  • Milzbrand
  • Salmonellose
  • Tuberkulose
  • Fadenwürmer
  • verschlimmert Asthma
  • verschlimmert Allergien
  • Schimmelpilze

Jedoch ist das in Deutschland und Mitteleuropa eher selten, da kühlere Temperaturen die Aktivität der Küchenschaben einschränkt.

Hinweis:

Die Möbelschabe ist mit ihrer Länge von maximal elf Millimetern die kleinste Küchenschabe in Mitteleuropa und ähnelt vom Aussehen der Deutschen Schabe erheblich. Wenn Sie solch einer kleineren Schabe begegnen, müssen Sie ebenfalls die gleichen Maßnahmen zur Bekämpfung anwenden, da sie sich ähnlich wie die Deutsche Schabe verhält.

Gemeine Küchenschabe: Merkmale

Gemeine Küchenschabe, Blatta orientalis
Gemeine Küchenschabe, Blatta orientalis
Quelle: Lmbuga, Blattodea. Cascuda. Santiago de Compostela 1, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Die Gemeine oder Orientalische Küchenschabe ist besonders robust, hält sogar Temperaturen um 0 °C aus und lässt sich von allen Kakerlakenarten am schwersten bekämpfen. Zwar sind sie etwas langsamer als andere Taxa, dafür halten sie sogar eine Bekämpfung mit Chemikalien aus. Sie tragen in ihrem Leben von bis zu neun Monaten bis zu 170 Eier und können diese selbst in kühlen Temperaturen ablegen. Das Aussehen der Orientalischen Küchenschabe erinnert stark an große Käfer:

  • Größe: 25 bis 30 Millimeter
  • Farbe: schwarz, braun
  • nachtaktiv
  • aufgrund von Gewicht schlechte Kletterer
  • Flügel: rudimentär (Weibchen), Hinterleib bedeckend (Männchen)
  • flugfähig: nein
  • Allesfresser
  • bevorzugte Temperatur: 20 °C bis 29 °C

Im Gegensatz zu den Deutschen Kakerlaken übertragen die Orientalischen weniger Krankheiten, sind dafür aber ein gefährlicher Überträger von Schimmelpilzsporen. Aufgrund der Größe sind sie leichter zu entdecken, dennoch sind sie nur selten bei Tage anzutreffen.

Amerikanische Großschabe: Merkmale

Amerikanische Großschabe, Periplaneta americana
Amerikanische Großschabe, Periplaneta americana

Bei der Amerikanischen Großschabe handelt es sich um die flugfähigste Art, die sich bei Ihnen einnisten kann. Besonders bei warmen Temperaturen können Ihnen die Tiere geradezu um die Ohren flattern. Im Vergleich zu den anderen Kakerlakenarten können sie sich deutlich flacher machen und passen somit in fast jede Ritze, die nicht enger als drei Millimeter ist. Sie produzieren ähnlich viele Eier wie die Orientalischen Küchenschaben, halten sich aber weniger in menschlichen Behausungen, dafür in Feuchträumen oder Gastbetrieben auf. Ebenfalls sind häufig Tierställe betroffen. Aus diesem Grund ist sie von den genannten Taxa die seltenste. Zudem bekommt ihr das mitteleuropäische Klima nicht gut, da sie Temperaturen unter 15 °C nicht aushalten.

  • Größe: 28 bis 44 Millimeter
  • Farbe: rotbraun
  • nachtaktiv
  • können sogar glatte Flächen hochklettern
  • Flügel: länger oder so lang wie Torso
  • flugfähig: ja
  • Allesfresser
  • bevorzugte Temperatur: 25 °C bis 30 °C

Die Schadwirkung in Bezug auf Gebäudestrukturen ist eines der größten Probleme bei der Amerikanischen Großschabe. Sie können Wohnungen stark beschädigen und sogar Elektrogeräte lahmlegen, da sie sich gerne in diesen aufhalten, weil es warm ist.

Tipp:

Wenn Sie eine etwas kleinere Variante der Amerikanischen Großschabe mit gelben Streifen an den Flügelkanten finden, wird es sich wahrscheinlich um die Australische Schabe handeln. Diese sieht der Amerikanischen bis auf wenige Punkte und die Größe zum Verwechseln ähnlich und verhält sich sogar auf ähnliche Weise.

Wichtige Infos über Kakerlaken & Küchenschaben

Scroll Up