Kalkmangel im Rasen erkennen
Ein Kalkmangel führt zur Übersäuerung des Bodens, wodurch sich im Rasen unerwünschte Pflanzen ausbreiten können. Anhaltender Kalkmangel kann den Rasen nachhaltig schädigen, weshalb Sie bei den ersten Anzeichen reagieren sollten.
Auf den Punkt gebracht
- auf Zeigerpflanzen wie Bauernsenf, Hasenklee oder Kleiner Sauerampfer achten
- Boden-pH-Wert mit Testkit ermitteln
- für Problemstellen pH-Wert gesondert ermitteln
- Boden-pH-Wert regelmäßig bis zum Sommer ermitteln
- nicht während Trockenperioden kalken oder Rasen wässern
Inhaltsverzeichnis
Zeigerpflanzen
Zeigerpflanzen sind ein erstes Indiz, dass mit dem Rasen etwas nicht stimmt. Die Unkräuter haben den unangenehmen Nebeneffekt, dass sie meist eine große grundständige Blattrosette haben und dadurch das Rasengras zusätzlich verdrängen.
Folgende Unkräuter im Rasen weisen auf einen Kalkmangel hin:
- Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis)
- Hasenklee (Trifolium arvense)
- Dreiblättriger Ehrenpreis (Veronica triphyllos)
- Hundskamille (Anthemis)
- Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
- Sand-Stiefmütterchen (Viola tricolor)
- Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
Hinweis:
Das vermehrte Auftreten von Moosen und Pilzen im Rasen ist nur selten auf einen Kalkmangel zurückzuführen. Vorwiegen ist eine Verdichtung des Bodens, was eine Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes sowie viel Rasenfilz die Ursache dafür.
Sollten Sie in Ihrem Rasen andere Kleearten, als den Hasenklee vorfinden, dann ist dies ein Anzeichen von einem alkalischen Boden. Zusätzliche Kalkgaben könnten sogar die Ausbreitung des Klees fördern.
Bodenanalyse
Die Zeigerpflanzen sind ein erstes Anzeichen, dass mit dem Boden-pH-Wert etwas nicht stimmt. Grundsätzlich sollte ein leichter sandiger Boden einen pH-Wert von 5,5 haben. Handelt es sich um einen schweren und lehmigen Boden, sollte der Wert im Bereich um 6,5 liegen.
Da die Zeigerpflanzen ein Indiz für eine Übersäuerung sind, jedoch sich davon kein genauer pH-Wert ableiten lässt, sollten Sie vor dem Kalken immer eine Bodenanalyse durchführen. Dazu müssen Sie keine Bodenproben ins Laborschicken, die Testkits können Sie kostengünstig im Handel erwerben.
Durchführung einer Bodenanalyse:
- Bodenproben an verschiedenen Stellen im Rasen entnehmen
- auffällige Problemstellen gesondert beproben
- Bodenproben vermischen und Testflüssigkeit zugeben
- Teststreifen in die Probe halten
- kurz warten, bis sich die Farbe am Teststreifen zeigt
- pH-Wert mit der Skala abgleichen
Hinweis:
Anstelle von Teststreifen gibt es auch Pulver, die der Bodenprobe zugefügt werden. Die Bodenprobe verfärbt sich im Anschluss und die Farbe wird wiederum mit der Skala abgeglichen.
Nach der Ermittlung des pH-Wertes können Sie die exakte Menge an Kalk für den Quadratmeter berechnen, um den gewünschten pH-Wert zu erreichen. Führen Sie bis zum späten Frühjahr im Abstand von drei bis vier Wochen Bodenproben durch, um gegebenenfalls noch nachkalken zu können. Dies ist beispielsweise bei anhaltendem Regenwetter erforderlich, da der Kalk in diesem Fall zu schnell gelöst wird und in für die Wurzeln nicht mehr erreichbare Schichten gelangt.
Bis zum Sommer sollte der Boden den optimalen pH-Wert erreicht haben. Im Sommer sollten Sie auf Kalkgaben verzichten, da durch geringere Niederschläge dieser nicht mehr so gut gelöst wird. Hitze und Trockenheit können sogar zu Schäden im Rasen führen, wenn Sie Kalk ausstreuen. Bei der Ausbringung von Kalk im Frühjahr ist es optimal, wenn im Anschluss ein bis zwei Tage Regen angekündigt sind. Bei längerer Trockenheit sollten Sie im Frühjahr den Rasen wässern, damit sich der Kalk löst und für das Gras verfügbar wird.
Pflegetipps für Ihren Rasen
Häufig gestellte Fragen
Der ideale Zeitpunkt den Rasen zu kalken ist das zeitige Frühjahr. Führen Sie Pflegemaßnahmen wie den Rasen zu vertikutieren durch und streuen Sie im Anschluss Kalk aus. Beachten Sie allerdings, dass zwischen der Kalkgabe und der nächsten Düngung mindestens acht Wochen liegen sollten. Daher sollte das Kalken des Rasens so früh wie möglich im Jahr erfolgen.
Wie groß der Bedarf an Kalk ist, hängt von der Zusammensetzung des Bodens bzw. dem Kalkbedarf ab. Bei einem akuten Kalkmangel und einer deutlichen Übersäuerung des Bodens können Sie 10 – 20 % mehr Kalk pro Quadratmeter ausstreuen. Durchschnittlich werden pro Quadratmeter 100 Gramm Kalk ausgestreut.
Rasensand ist Sand aus Kalk- oder Quarzgestein. Er reicht als Kalkquelle nicht aus, da es zu lange dauert, bis der Kalk gelöst ist. Zudem wäre die Menge an gelöstem Kalk bei einem akuten Kalkmangel nicht ausreichend. Quarzsand hingegen enthält keinen Kalk. Rasensand dient vorwiegend zur Verbesserung der Bodenstruktur und ist keine nachhaltige Kalkquelle.