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Kann die Wiesenschnake stechen?

Kann die Wiesenschnake stechen?

Wiesenschnaken zeigen sich zunächst durch Schäden auf Rasenflächen. Braune Flecken sind ein Zeichen dafür, dass Schnakenlarven  am Werk sind. Können Wiesenschnaken stechen oder beißen?

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Wiesenschnake Sammelbegriff für mehrere Schnakenarten
  • verursacht Schäden im Rasen
  • vermehrt sich stark bei feuchter Witterung
  • erwachsene Tiere ungefährlich
  • gehört zwar zu den Mücken, können aber nicht stechen

Wiesenschnaken erkennen

Schnaken der Art Tipula paludosa werden als Sumpf- oder Wiesenschnaken bezeichnet. Sie gehören zur Familie der Schnaken (Tipulidae) und stellen eine Unterordnung der Mücken dar.

Weibliche Wiesenschnake (Tipula paludosa)
Wiesenschnake, Weibchen
Quelle: Holger Gröschl, Tipula paludosa7, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0 DE

Die Larven werden als Schädlinge im Garten gefürchtet. Die ausgewachsenen Tiere sind lästig, da sie in Schwärmen auftreten und im Dunkeln gern durch geöffnete Fenster in die beleuchtete Wohnung fliegen. Sie richten dabei jedoch keine nennenswerten Schäden an.

Larven erkennen

AussehenLebensweise
– vier Zentimeter lang
– graubraun
– etwas dünner als Engerlinge
– „Teufelsfratze“ am Hinterleib
– schlüpft ach vier bis sechs Wochen aus Ei
– überwintert im Boden
– lebt neben der Grasnarbe
– im Frühjahr besonders aktiv
– frisst Graswurzeln und -halme
– nachtaktiv

Hinweis: Die sogenannte „Teufelsfratze“ ist ein Fortbewegungsorgan der Larven, das wie ein Gesicht aussieht. Es ersetzt die Beine.

Ausgewachsene Exemplare

AussehenLebensweise
– langgestreckter Körper
– etwa zwei Zentimeter lang
– walzenförmiger Hinterleib
– 16 Millimeter lange Flügel
– sechs lange, dünne Beine
– braune Färbung
– bevorzugt Flächen mit geschlossener Grasdecke als Lebensraum
– lebt auf Wiesen und Weiden sowie auf Rasenflächen in Gärten
– Eiablage im Herbst

Tipp: Schnaken treten in Schwärmen auf und können den abendlichen Aufenthalt im Freien empfindlich stören. Halten Sie auch die Fenster beleuchteter Räume geschlossen, um einen Besuch der unliebsamen Gäste zu verhindern.

Rasenschädlinge

Tipula-Larven richten Schäden in der Landwirtschaft und im heimischen Garten an, insbesondere im Rasen an. Nach milden Wintern können Wiesenschnaken in Massen auftreten.

Symptome eines Befalls

Wiesenschnaken im Rasen - Schadbild
  • gelb oder bräunlich verfärbte, meist kreisrunde Stellen im Rasen
  • abgestorbene Gräser
  • durchgehende Gelbfärbung der Halme

Hinweis: Auch viele Amseln auf dem Rasen können ein Hinweis auf einen Befall sein. Die picken dort mit Freude nach den Larven.

Stechen Wiesenschnaken?

Wiesen- oder Sumpfschnaken sehen aus wie große Mücken, doch stechen können sie nicht. Sie haben keinen Stechapparat. Auch einen Biss der Schnaken müssen Sie nicht befürchten. Mit dem weichen Mundwerkzeug können die Insekten die Haut eines Menschen nicht durchdringen. Sie können lediglich Flüssigkeit, wie etwa Wasser und Nektar, aufsaugen.

Mundwerkzeug einer weiblichen Wiesenschnake in Nahaufnahme
Mundwerkzeug einer weiblichen Wiesenschnake
Quelle: Alvesgaspar, Tipulidae April 2008-1, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Hinweis: Alle Schnakenarten sind für Menschen und Haustiere ungefährlich.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann man den Befall durch Wiesenschnaken von einem Pilzbefall unterscheiden?

Kreisrunde, abgestorbene Grasflächen zeigen den Befall mit Wiesenschnaken an. Wenn Larven der Wiesenschnaken die Wurzeln der Gräser fressen, verfärben sich die Grashalme durchgehend gelb. Wenn hingegen eine Pilzerkrankung die Schäden verursacht, sind unregelmäßige Flecken auf den Halmen die Folge.

Wie wird man Wiesenschnaken auf dem Rasen wieder los?

Verwenden Sie Nematoden der Sorte Steinernema carpocapsae, um die Larven der Wiesenschnaken zu bekämpfen. Nematoden sind Fadenwürmer. Sie dringen als Parasiten in die Larven ein und töten diese. Für Menschen und Haustiere bringen Nematoden keine Gefahr. Zwischen April und September ist der beste Zeitpunkt für den Einsatz der Fadenwürmer. Zu dieser Zeit befinden sich viele Larven im Boden.

Wie kann man einem Larvenbefall im Rasen vorbeugen?

Walzen Sie den Rasen hin und wieder mit einer Stachelwalze. Dadurch wird die Fläche belüftet. Der beste Zeitpunkt ist, wenn es nach längerer Trockenheit geregnet hat. Walzen Sie kreuz und quer. Alternativ können Sie 30 Gramm Kalkstickstoff pro Quadratmeter streuen. So werden die Schädlinge reduziert und der Rasen gleichzeitig mit Nährstoffen versorgt. Verhindern Sie durch eine dünne, lichtdurchlässige Vliesabdeckung im Spätsommer die Eiablage der Schnaken.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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