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Kapkörbchen überwintern in 5 Schritten | Ist die Kapmargerite winterhart?

Kapkörbchen
Kapkörbchen

Große, sich vom Grün abhebende Blüten zieren die Kapkörbchen. Die beliebten Gewächse der Gattung Osteospermum stammen aus Südafrika, von der Arabischen Halbinsel und tropischen, afrikanischen Inseln und begeistern durch ihre intensiven Blütenfarben und die maximale Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimetern, die die Pflanze ideal für den sommerlichen Garten macht. Wenn Sie ebenfalls zu den Gärtnern gehören, die eine Kapmargerite halten, sollten Sie sich über das Überwintern unbedingt Gedanken machen.

Video-Tipp

Sind Kapkörbchen winterhart?

Bei der Kapmargerite handelt es sich nicht um eine einheimische Pflanze. Der Großteil der Taxa der Gattung stammen, wie der Name schon sagt, aus Südafrika und wachsen dort als immergrüne, mehrjährige Halbsträucher. In Mitteleuropa dagegen handelt es sich um ein Gewächs, das meist einjährig im Garten gehalten wird, da es keinen andauernden Frost aushält. Kapkörbchen sind nicht winterhart und sterben ab einer Temperatur von -5 °C ab, was in Deutschland schnell zum Problem werden kann. Aus diesem Grund ist es normal, die alten Exemplare im Oktober zu entsorgen und im Frühling neue zu kaufen. Doch mit dem richtigen Winterschutz ist eine Überwinterung nicht ausgeschlossen.

Kapkörbchen hat einen hohen Nährstoffbedarf

Überwinterung im Freien

Osteospermum im Freien überwintern?

Sie benötigen nicht immer ein Winterquartier für den Korbblütler (bot. Asteraceae). Mit viel Glück lassen sich die Gewächse sogar im Freien überwintern, wenn Sie in einer klimatisch günstigen Region wohnen. Falls Sie zum Beispiel am Mittelmeer wohnen, ist meist kein Winterquartier vonnöten und die Pflanzen können problemlos draußen den Winter überstehen. In Deutschland jedoch sind an sich nur die folgenden Weinbaugebiete anhand ihrer Wintermittel zur Überwinterung im Freien geeignet:

  • Ahr
  • Baden
  • Hessische Bergstraß (nur bedingt)
  • Mittelrhein
  • Mosel
  • Nahe
  • Pfalz
  • Rheingau
  • Rheinhessen
  • Saale-Unstrut
  • Württemberg (nur bedingt)

Hier liegt das Wintermittel meist zwischen 2 °C bis 3 °C und am Kaiserstuhl sogar zwischen 3 °C bis 5 °C, was sich ideal für die Überwinterung eignet. Allgemein gilt: je näher Sie im Südwesten Deutschlands wohnen, desto besser ist das Klima für die Kapkörbchen geeignet. Jedoch reicht das Klima allein nicht aus, denn selbst in diesen Regionen kann das Thermometer plötzlich fallen. Daher müssen Sie bei der Überwinterung im Freien auf jeden Fall einen Winterschutz vorbereiten:

  • Wurzelbereich bedecken
  • dafür Mulch, Reisig oder Laub nutzen
  • Pflanze vorsichtig einpacken
  • dafür Gartenvlies, Schilfmatten oder Leinensack nutzen
  • keine Noppenfolie, da Gefahr auf Hitzestau

Dieser Schutz sollte ausreichen, jedoch müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass das Kapkörbchen an sich nicht winterhart ist. Daher spielt immer ein wenig Glück in die Überwinterung im Freien mit ein. Es ist nicht garantiert, dass die Pflanze überlebt.

Das Kapkörbchen verträgt Trockenheit ganz gut.

Überwinterung im Winterquartier

Vorbereitung

Für die Überwinterung im Quartier müssen Sie in den Garten gepflanzte Exemplare erst einmal ausgraben und eintopfen. Das Substrat sollte demnach den Anforderungen des Gewächses entsprechen und wie folgt beschaffen sein:

  • gut durchlässig
  • humos
  • trocken
  • frisch
  • nährstoffreich

Als gute Erdvariante hat sich herkömmliche Blumenerde in hoher Qualität und Einheitserde erwiesen. Diese sollten mit einem der folgenden Drainagemittel angereichert werden, um die Durchlässigkeit zu verbessern:

  • Quarzsand
  • Splitt

Falls Sie Blumenerde nutzen, ist es zu empfehlen, dieser noch etwas Lehm unterzumischen. Dadurch fühlt sich die Kapmargerite wohl und kann problemlos den Winter bei einer ausreichenden Temperatur überstehen. Gehen Sie beim Einpflanzen in die Töpfe wie folgt vor:

  • vorsichtig Kapkörbchen ausgraben
  • dabei nicht die Wurzeln beschädigen
  • Wurzeln vom Substrat befreien
  • auf Wurzelfäule überprüfen
  • falls notwendig, Wurzeln trimmen
  • dafür saubere Schere nutzen
  • Kübel sollte über Abzugsloch verfügen
  • Kübel mit ausreichend Substrat füllen
  • Kapmargerite einsetzen und Substrat auffüllen
  • dabei nicht bis zum Rand füllen
  • leicht anklopfen, um Hohlräume zu entfernen
  • abschließend Substrat leicht anfeuchten

Nachdem Sie die Pflanzen in ihre Töpfe umgesiedelt haben, ist unbedingt ein Schnitt notwendig. Da die Gewächse viel Energie für die Erhaltung der Triebe aufwenden, hilft der Schnitt dabei, die Nährstoffe problemlos zu verteilen, ohne in Bedrängnis zu geraten. Gehen Sie beim Schnitt vor dem Einräumen wie folgt vor:

  • Werkzeug: Gartenschere
  • muss sauber und scharf sein
  • desinfizieren, falls kranke Pflanzen zuvor geschnitten wurden
  • auf ein Drittel der Gesamtlänge kürzen
  • Schnittgut auf Kompost entsorgen

Achten Sie darauf, die Pflanze nach dem Schnitt nicht draußen stehen zu lassen. Falls ein plötzlicher Frosteinbruch ins Land zieht, können diese dadurch innerhalb einer kurzen Zeitspanne große Schäden davontragen und sogar verenden. Deshalb immer nach dem Schnitt die Kapkörbchen sofort in ihr Winterquartier befördern und entsprechend der weiter unten folgenden Anleitung über den Winter pflegen.

Kapkörbchen (Osteospermum)

Kapmargerite überwintern: Anleitung

Nachdem Sie Ihre Kapkörbchen vorbereitet haben, können Sie diese nun ins passende Winterquartier stellen und den Winter über pflegen. Die Pflege im Winter muss auf die Bedürfnisse der Pflanze zugeschnitten sein und gleichzeitig vor Frost schützen, damit sie nicht eingeht. Folgen Sie beim Überwintern dieser Anleitung:

1. Zeitpunkt

Der beste Zeitpunkt, um die Kapkörbchen ins Winterquartier zu bringen, ist vor dem ersten Frost, der in den meisten Regionen in Deutschland Anfang bis Mitte Oktober auftaucht. Eine Temperatur von etwa 5 °C dient Ihnen dabei als Richtlinie. Sobald die Nächte auf diese Gradzahl abkühlen, sollten Sie so schnell wie möglich die Gewächse eintopfen und ins Haus holen. Kühle Winde mit 5 °C dagegen müssen Sie nicht fürchten, denn diese verträgt die Kapmargerite recht gut.

2. Quartier

Zwar ist das Gewächs nicht winterhart, dafür hält es kühlere Temperaturen recht gut aus. Das ist wichtig beim Überwintern, denn das Quartier darf nicht zu warm sein, da die Korbblütler eine langanhaltende Winterruhe einlegen. Aus diesem Grund muss der Standort wie folgt beschaffen sein:

  • Lichtbedarf: hell
  • direkte Sonne nicht empfohlen
  • frostfrei
  • Temperaturen: 5 °C – 15 °C
  • höhere Temperaturen nicht erwünscht
  • keine dauerhafte Zugluft

Gut als Winterquartier eignen sich alle frostfreien Räume oder Gebäude, die die Kapmargerite mit ausreichend Licht versorgen können und in denen die Temperaturen nicht unter 5 °C fallen. Einige Empfehlungen:

  • Treppenhäuser
  • Kalthäuser
  • Wintergärten (unbeheizt)
  • Garagen mit Fenstern
  • Gartenlauben
  • kühle Gästezimmer
  • kühle Esszimmer

Schlafzimmer sind nicht immer zu empfehlen. Zwar sind diese kühler als der Rest der Wohnung, doch häufig über die Nacht zu warm. Viel Licht ist notwendig für die Kapkörbchen, jedoch keine direkte Sonneneinstrahlung. Sie gehen nicht in Winterruhe, wenn Sie zu viel Sonne abbekommen, was sich negativ auf ihr Wachstum in der folgenden Saison auswirkt, weil sie zu viel über den Winter ausgetrieben sind.

3. Pflege

regelmäßig Lüften

Wichtig am Winterquartier ist die Möglichkeit, regelmäßig stoßweise zu lüften. Schlechte Luft kann der Kapmargerite stark zusetzen, da Trockenheit den Befall durch Schädlinge wie Spinnmilben positiv beeinflusst. Sie müssen nicht jeden Tag lüften, nur in regelmäßigen Abständen, um die Luftqualität zu verbessern.

Gießen

Reduzieren Sie die Wasserzugaben über den Winter. Die Kapkörbchen dürfen niemals austrocknen, jedoch kann zu häufiges Gießen schnell zu Staunässe führen. Überprüfen Sie daher immer über die Fingerprobe, ob das Substrat stark angetrocknet ist. Gießen Sie entsprechend nach. Denken Sie daran: Trockenheit wird von Osteospermum besser als Staunässe vertragen.

Düngen

Gedüngt wird über die gesamte Winterzeit nicht. Das Substrat sorgt in den meisten Fällen für eine ausreichende Nährstoffversorgung.

regelmäßige Schädlingskontrolle

Überprüfen Sie das Substrat und die Pflanze regelmäßig auf Schädlingsbefall oder mögliche Fäulnis. Handeln Sie entsprechend, um die Kapmargerite sicher durch den Winter zu bringen.

Das kapkörbchen zählt zu den robusten Freilandpflanzen

4. Auswintern

Ab Mitte Februar ist es wichtig, die Kapkörbchen wieder vorsichtig an die Sonne zu gewöhnen. Zwar werden die Gewächse erst wieder ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, ausgepflanzt oder auf den Balkon gestellt, jedoch ist es wichtig, sie der Sonne auszusetzen. Da die Pflanze aber nur langsam aus ihrem Ruhezustand aufwacht, dürfen Sie sie immer nur etwas Sonne aussetzen. Mitte Mai kann Sie dann wieder die volle Sonne genießen.

Bevor Sie die Pflanze im Mai wieder nach draußen befördern, noch einmal auf Handhöhe trimmen. Das begünstigt das Austreiben und die Blütenbildung.

Tipp: Bedenken Sie, dass das Überwintern der Osteospermum-Arten häufig ein Spiel mit dem Feuer sein kann. Selbst wenn der Winterschutz und das Quartier stimmen, können selbst kleine Fehler in der Pflege zu einem Verlust der Pflanze führen.

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