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Kapuzinerkresse vorziehen - Jungpflanze im Topf

How to: Kapuzinerkresse im Haus vorziehen

Kapuzinerkresse (Tropaeolum) zählt zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Man findet sie vor allem in Bauerngärten. Wer frühzeitig von den Blüten profitieren möchten, kann Kapuzinerkresse mit der richtigen Anleitung im Haus vorziehen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Vorziehen stärkt Jungpflanzen für die Zeit im Beet
  • sorgt für frühere Blüte und Reife verzehrbarer Pflanzenteile
  • nährstoffarmes Substrat verwenden
  • Einweichen der Samen verkürzt Keimdauer
  • Vorziehen oftmals günstiger als Kauf bereits „fertiger“ Jungpflanzen

Bester Zeitpunkt

Weil die Keimung ebenso wie die Entwicklung zur Jungpflanze eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, sollte der Zeitpunkt für den Beginn der Vorzucht so gewählt werden, dass das Jungpflänzchen ab Mitte Mai bereits im Gartenbeet blühen können. Daraus ergibt sich ein optimales Zeitfenster zwischen Mitte und Ende März.

Mit dem Vorziehen von Kapuzinerkresse kann auch zu einem späteren Zeitpunkt begonnen werden. Allerdings verzögert sich dann die erste Blüte. Eine Vorzucht erst gegen Ende April lohnt sich deshalb nicht, weil ab Mitte Mai auch mit weniger Aufwand direkt ins Beet ausgesät werden kann.

Samen der Kapuzinerkresse in Papiertütchen
In Papiertütchen sind Kapuzinerkressesamen länger haltbar.

Anleitung zum Vorziehen

Zum Vorziehen von Kapuzinerkresse werden folgende Utensilien benötigt:

  • kleine Pflanztöpfchen oder Anzuchtkästen
  • Samen der Kapuzinerkresse
  • lichtdurchlässige Folie
  • nährstoffarmes Substrat oder spezielle Anzuchterde
  • gegebenenfalls Holzstäbchen als Rank-/Stabilitätshilfe

So ist bei der Aussaat Schritt für Schritt vorzugehen:

  1. Füllen Sie Töpfe mit Erde bis circa 1.5 Zentimeter unterhalb des Randes.
  2. Drücken Sie pro Topf ein oder zwei Samen circa 1.5 Zentimeter tief in die Erdoberfläche.
  3. Halten Sie dabei einen Pflanzabstand zwischen 20 und 30 Zentimeter ein.
  4. Bedecken Sie die Samen nur etwa ein bis zwei Zentimeter dick mit Erde, da es sich bei Kapuzinerkresse um Dunkelkeimer handelt.
  5. Feuchten Sie die Erde mäßig mit kalkfreiem Wasser an. Sie sollte nicht zu durchnässt sein.
  6. Spannen Sie abschließend eine Folie über den Topf.
  7. Verbringen Sie das Anzuchtgefäß an einen hellen und warmen Standort. Empfehlenswert sind Fensterbank oder Gewächshaus. Vermeiden Sie bei einer optimalen Umgebungstemperatur zwischen 18 und 21 Grad Celsius unbedingt direkte Sonneneinstrahlung. Das tut den Samen nicht gut.
  8. Nach einer Keimdauer von etwa 10 bis 14 Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge. Bei Temperaturen unter 18 Grad Celsius kann das auch mal bis zu 20 Tage dauern.
Kapuzinerkresse-Samen in Topf setzen

Tipp: Wer die Keimdauer reduzieren möchte, sollte die Samen vor der Aussaat für circa fünf Stunden in warmes Wasser legen. Dadurch weicht die harte Samenhülle auf und Feuchtigkeit gelangt schneller ins Sameninnere, wodurch der „Durchbruch“ des Sämlings vom Samenkern durch die Schale einfacher gelingt.  

Pflege während Vorzucht

Das Vorziehen der Kapuzinerkresse sollte nach der Aussaat nicht sich selbst überlassen werden. Es sind einige Pflegemaßnahmen erforderlich, damit eine Keimung erfolgt und sich die Jungpflanze bilden kann:

  • Folie täglich öffnen, damit Luftaustausch stattfinden kann
  • bei geöffneter Folie bietet sich Feuchtigkeitsüberprüfung und gegebenenfalls ein Nachwässern an
  • alle drei bis vier Tage Topf gleichmäßig zum Licht drehen, wenn es einseitig darauf scheint
  • sobald erfolgte Keimung sichtbar ist, Folie entfernen
  • in Folgezeit Erde weiterhin leicht feucht halten
  • pikieren, wenn Pflänzchen vier bis fünf Zentimeter hoch sind
  • in normales nährstoffhaltiges Substrat setzen
  • rankende Sorten später mit Zahnstocher oder Schaschlikspießen stabilisieren
Anzuchtgefäß mit Folie abdecken

Tipp: Verwenden Sie zum Bewässern ein Sprühbehältnis. Damit wird ein Ausschwemmen des Samens verhindert. Zudem ist die Erdoberfläche leichter feucht zu halten, ohne dass Wasser auf den Boden absackt und sich deshalb schlimmstenfalls Schimmel bildet.

Kapuzinerkresse auspflanzen

Ins Gartenbeet oder in den Außenkübel sollten Kapuzinerkressen auf keinen Fall vor den Eisheiligen Mitte Mai. Sie vertragen prinzipiell keine frostigen Temperaturen, wie sie bis dahin noch vorkommen können. Vor allem die Jungpflanzen sind sehr empfindlich. Deshalb: mit der Beetpflanzung und dem Herausstellen bis Mitte Mai warten.

Junge frisch ausgepflanzte Kapuzinerkresse

Tipp: Die einzelnen Exemplare, ob buschig oder mit Klettertrieben, können nun in passenden Gruppen ins Beet gesetzt werden. So kommt jede Wuchsform gut zur Geltung.

Häufig gestellte Fragen

Brauchen alle Sorten der Kapuzinerkresse gleichlang zum Keimen?

In der Regel ja, wenn sie gleiche Bedingungen vorfinden. Das bezieht sich vor allem auf die gleiche Samentiefe, Gießmenge sowie -häufigkeit, Umgebungstemperatur und Standort. Es kann bereits einen Unterschied machen, wenn einige Samen im Gewächshaus keimen sollen und andere im Haus auf der Fensterbank. Hierbei können schon kleinste Veränderungen der Lichtintensität und Luftfeuchtigkeit die Keimung zeitlich unterschiedlich voranschreiten lassen.

Wieso sollte die Kapuzinerkresse pikiert werden?

Der Samen ist in nährstoffarme Erde zu stecken. Es dauert nach der Keimung nicht lange, dann wollen die oberirdisch wachsenden Pflanzenteile kräftiger werden. Dazu benötigen sie Nährstoffe, weshalb sie vorsichtig aus der nährstoffarmen Erde in nährstoffhaltiges Substrat umzusetzen sind.

Wie hoch ist die Erfolgschance bei der Vorzucht mit Samen?

Nahezu alle Samen der verschiedenen Sorten der Kapuzinerkresse gelten als robust – abgesehen von der Frostempfindlichkeit. Mit der oben genannten Anleitung klappt die Keimung gut. Allerdings kommt es beim Vorziehen auch auf die Samenqualität an. Ist dieser alt oder unvorteilhaft gelagert worden, ist die Chance einer Keimung gering. Deshalb ist es empfehlenswert, nur Qualitätssamen von renommierten Herstellern zu kaufen oder bei selbst gesammeltem Samen auf die richtige Lagerung zu achten.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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