Karbonathärte im Teich: so senken oder erhöhen Sie den KH-Wert
Die Qualität des Wassers ist ausschlaggebend für das Gleichgewicht im Teich. Neben der Gesamthärte ist die Karbonathärte (KH) ein wichtiger Aspekt, der beachtet werden muss. Der KH-Wert wirkt sich entscheidend auf den pH-Wert im Teichwasser aus. Ist der Wert zu hoch oder zu niedrig, laufen viele Prozesse im Gartenteich falsch oder überhaupt nicht mehr ab. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, wie Sie den KH-Wert senken oder erhöhen können.
Inhaltsverzeichnis
Karbonathärte
Bevor Sie Maßnahmen zur Senkung oder Erhöhung der Karbonathärte anwenden, müssen Sie über die empfohlenen Werte Bescheid wissen. Bei der Karbonathärte handelt es sich um den Wert der gelösten Mineralien im Wasser. Zu diesen gehören:
- Kalzium
- Magnesium
- Beryllium
- Strontium
- Barium
Das ermöglicht die Angabe des Säurebindungsvermögens, welches zurzeit im Teich herrscht und sich entsprechend auf die biologischen Vorgänge im kleinen Ökosystem auswirkt. Es kann passieren, dass der Karbonhärte-Wert des Teichwassers aufgrund verschiedenster Ursachen zu hoch oder zu niedrig ist. Das wirkt sich stark auf die Pufferwirkung aus, die die natürliche Reinigung des Teichs unterstützt. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über die einzelnen KH-Werte:
- zu niedrig: unter 5° dKH
- gut: 5° dKH bis 14° dKH
- optimal: 6° dKH bis 10° dKH
- zu hoch: über 14° dKH
Bitte beachten Sie, das Teichwasser eine andere Härte aufweisen muss als Aquarienwasser. Das liegt daran, dass Aquarien nicht den folgenden Einflüssen ausgesetzt sind, die sich spürbar auf den Wert auswirken:
- Wetter
- wilde Teichbewohner
- wilde Pflanzen
- organische Abfälle (Beispiel: Laub)
- Sonne
- Jahreszeiten
Gerade das Wetter sorgt für eine fast tägliche Veränderung des Werts. Der Wert bleibt aus diesem Grund in einem Aquarium deutlich stabiler, während Sie im Teich mehr auf diesen Acht geben müssen.
Hinweis:
Um den KH-Wert Ihres Teichwassers zu messen, bieten sich verschiedene Tests an, die Sie käuflich im Handel erwerben können. Der Tröpfchentest soll hierbei die genaueste Messung ermöglichen, doch bieten sich ebenso effektiv Teststreifen an, die Sie auf eigene Faust benutzen können.
KH-Wert senken
Ein zu hoher KH-Wert ist deutlich seltener als ein zu niedriger. Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass Ihr Teich Probleme aufgrund einer zu hohen Karbonathärte hat. Bei einer zu hohen Karbonathärte steigt die Gesamthärte zusammen mit der Konzentration an CO₂ innerhalb des Wassers an, was sich auf Dauer negativ auf die Teichgeräte wie Pumpen oder Filter auswirkt. Zudem sorgt ein zu hoher CO₂-Level dazu, dass die Selbstreinigung des Teichs nicht mehr funktioniert, da sich dieses im Wasser ablagert und nicht entweichen kann. Ursachen für einen zu hohen KH-Wert im Teichwasser sind:
- Teichpflegemittel
- mineralstoffhaltige Steine
- Kalkwasser
Hartes Wasser ist häufig mit einer zu hohen Karbonathärte zu beobachten. Wenn Sie zum Beispiel in regelmäßigen Abständen kalkhaltiges Wasser hinzugefügt haben, steigert das die KH deutlich. Um die KH wieder zu senken, bieten sich drei Methoden an.
Tipp:
Verzichten Sie unbedingt auf die Zugabe von Torf in den Teich, da dieser das Wasser nicht wirklich enthärtet, sondern nur für eine kurze Zeit den Effekt einer Enthärtung darstellt. An sich gibt Torf nur Säuren an das Wasser ab, was zwar den pH-Wert senkt, aber nicht wirklich die KH.
Wasser zuführen
Besonders einfach und sofort bemerkbar ist die Zuführung von frischem Wasser, das eine Enthärtung verursacht. Bei dieser Variante sollten Sie die folgenden Typen Wasser verwenden, um den in den meisten Fällen vorliegenden hohen Kalkgehalt zu mindern:
- Regenwasser
- Brunnenwasser
- gefiltertes Wasser
Geben Sie über einen Zeitraum von mehreren Tagen immer ein wenig mehr Frischwasser in den Kreislauf des Teichs, damit sich die Karbonathärte anpassen kann. Überprüfen Sie immer mal wieder die KH des Teichwassers, um den Verlauf zu verfolgen. Da das Senken des KH-Wertes recht schnell gehen kann, müssen Sie entsprechend früh aufhören, da es sonst zu einem starken Absinken des Karbonatgehalts kommt. Überprüfen Sie aus diesem Grund in regelmäßigen Abständen das Teichwasser auf die KH.
Wasserwechsel
Falls das Wasser im Teich deutlich zu hart ist, können Sie ebenfalls einen Wasserwechsel durchführen. Da das Wasser das Karbonat bindet, können Sie durch den Austausch schnell und effektiv den Wert senken. Hierfür ist in den meisten Fällen nicht einmal ein kompletter Wasserwechsel notwendig, da wie oben beschrieben frisches Wasser ebenfalls einen positiven Effekt auf den KH-Wert hat. Verwenden Sie für den Wasserwechsel ebenfalls einen der oben genannten Wassertypen, um auf lange Zeit von dem kalkarmen Wasser profitieren zu können.
UV-C Lampen
Eine weitere Methode ist die Verwendung von UV-C Lampen. Bei diesen handelt es sich um UV-Lampen, die mit ihrer Wellenlänge von 315 bis 280 nm dazu in der Lage sind, das Wasser zu enthärten, was sich zum gleichen Zeitpunkt auf die Karbonathärte auswirkt. Entsprechend der Größe des Teichs benötigen Sie eine unterschiedlich Anzahl an Lampen, die Sie direkt auf die Wasserfläche scheinen lassen. Die folgenden Punkte sollten Sie beim Einsatz der Lampen beachten:
- geringe Wattzahl
- effektive Teichfilteranlage
- dauerhaft nutzen
Auch hier ist es wieder wichtig, regelmäßig die Wasserwerte zu messen, um die aktuelle Härte herauszufinden. Anhand dieser können Sie sich orientieren, ab wann Sie die Lampen nicht mehr benötigen. Da Sie für diese Methode dauerhaft die Lampen angeschaltet lassen müssen, nagt diese recht stark am Geldbeutel. Aus diesem Grund sollten Sie in der Liste angedeutet Lampen mit einer niedrigen Wattzahl auswählen, da diese weniger Energie verbrauchen.
KH-Wert erhöhen
Wenn die Karbonathärte zu niedrig ist, müssen Sie diese erhöhen, um starke pH-Wert Schwankungen unterbinden zu können. Ist die KH zu niedrig, kommt es schnell zum Ungleichgewicht zwischen Kohlensäure und Kalk im Teichwasser, was die Toxizität erhöht. Vor allem die Konzentration von Nitrit und Ammonium ist hier zu nennen. Das Wasser stagniert, was die Selbstreinigung des Teichs behindert und den Teichbewohnern stark zusetzen kann. Mögliche Ursachen für dieses Problem können sein:
- andauernde Regenfälle
- fehlendes Frischwasser
- Wasserwechsel versäumt
Wenn Sie einfach nur Frischwasser in den Teich füllen oder einen Wasserwechsel vornehmen, kann sich das Problem von alleine lösen. Das ist jedoch nicht immer der Fall und somit müssen Sie auf andere Methoden setzen, vor allem wenn ein Wasserwechsel zum Beispiel gerade nicht möglich ist. Hierfür bieten sich zwei Methoden an.
Hinweis:
Verzichten Sie unbedingt auf die Zugabe von Regenwasser, da dies den KH-Wert noch weiter senken würde. Aus diesem Grund haben viele Menschen in niederschlagsreichen Gegenden mit diesem Problem zu kämpfen.
Kalziumkarbonat
Kalziumkarbonat (CaCO₃) hat sich als ideales Mittel zum Erhöhen des KH-Werts etabliert und lässt sich problemlos anwenden. Bei diesem Mittel handelt es sich um kohlesauren Kalk, der dem Wasser in bestimmten Mengen hinzugefügt wird und sich somit entsprechend auf die KH auswirkt. Sie müssen das Kalziumkarbonat über einen langen Zeitraum verwenden, da es nur langsam wirkt, dafür aber zugleich die schonendste Variante für Ihren Gartenteich ist. CaCO₃ ist in den folgenden Formen auf dem Markt erhältlich:
- CaCO₃-Pulver
- Muschelgrit
- Kreidekalk
Diese verfügen über einen hohen Gehalt an CaCO₃ und sind für einen Preis von einem bis 15 Euro pro Kilogramm erhältlich, was abhängig vom jeweiligen Produkt ist. Achten Sie darauf, dass Sie das Sediment so fein mahlen wie möglich, denn nur auf diese Weise kann es im Wasser wirken. Angewandt wird es auf die folgende Weise:
- CaCO₃ in Mehrkammerfilter füllen
- alternativ in Bachlauf füllen
- täglich Wasserwerte checken
- bei Bedarf nachfüllen
Das Aufhärten des KH-Werts auf diese Weise kann etwas länger dauern, da sich der Teich nur maximal um 1° dKH pro Tag erhöhen kann. Wenn Sie zu viel Kalziumkarbonat verwenden, erhöht sich die Karbonathärte im Teichwasser zu schnell und kann sich ebenfalls negativ auf diese auswirken. Überprüfen Sie aus diesem Grund täglich die Wasserwerte, bis Sie einen guten KH-Wert erreicht haben. Geduld zahlt sich bei dieser Methode aus.
Tipp:
Falls Sie stolzer Besitzers eines Bachlaufs sind, können Sie Kalksteine in diesen platzieren, um das Wasser aufzuhärten. Das Wasser löst das Kalziumkarbonat aus den Kalksteinen über die Zeit und reguliert auf diese Weise hervorragend und mit geringem Arbeitsaufwand die KH im Teich.
Aufbereitungsmittel
Alternativ zur Zugabe einer Form von Kalziumkarbonat können Sie fertige Aufbereitungsmittel aus dem Fachhandel oder Baumarkt benutzen. Bei diesen handelt es sich um Mittel, die Sie entsprechend der Herstellerangaben ins Wasser geben, um die KH innerhalb kurzer Zeit zu erhöhen. Die meisten dieser Produkte erhöhen den Wert auf einen Bereich von 6° dKH bos 8° dKH, was ideal für das Wasser ist. Wählen Sie das entsprechende Produkt nach der Menge des Teichwassers aus. Jedes der Mittel reicht für eine bestimmte Menge an Wasser im Teich aus, wobei der Großteil der Produkte auf eine Wassermenge von 2.000 bis 3.000 Litern ausgelegt ist.