Dunkle Flecken und Stellen in Kartoffeln: darf man sie noch essen?
Kartoffeln gehören zu den beliebtesten und am vielseitigsten zu verwendenden Gemüsearten. Viele Hobbygärtner bauen sie Jahr für Jahr an, denn aus dem eigenen Garten schmecken sie einfach am besten. Der Anbau der Erdäpfel ist relativ unproblematisch und selbst bei wenig Platz machbar. Auch wenn Kartoffeln eigentlich relativ robust sind, sind sie anfällig für verschiedenste Krankheiten. Einige befallen die Kartoffeln und äußern sich in dunklen Flecken, die teilweise gesundheitsgefährdend sein können. Sind Kartoffeln mit dunklen Stellen noch essbar?
Inhaltsverzeichnis
Dunkle Stellen an Kartoffeln
Der Erdapfel ist nicht nur eine pflegeleichte Nutzpflanze, sondern auch ein traditionelles und zudem noch sehr gesundes Gemüse. Man kann zwischen zahlreichen Sorten wählen, die sich wiederum in Geschmack, Kochfestigkeit, Lagerfähigkeit und Reifezeit unterscheiden. Unabhängig von der jeweiligen Sorte kann es passieren, dass die Knollen fleckig werden. Verantwortlich dafür können Pilze, Viren und Bakterien sein. Aber kann man Kartoffeln mit dunklen Stellen dann überhaupt noch essen?
Schwarzfleckigkeit
Es gibt Krankheiten, die die Kartoffelknollen auch von innen schädigen können. Je nachdem, wann der Befall festgestellt wird und wie stark er ist, können geschädigte Knollen graue, braune, bläuliche oder schwarze Verfärbungen aufweisen. Die entstehen neben Viren, Bakterien oder Pilzen auch durch Schlag oder Druck und können abhängig von Temperatur, Boden und Wasserangebot unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Auch wenn diese Verfärbungen etwas unappetitlich aussehen, können sie großzügig herausgeschnitten und die betreffenden Knollen bedenkenlos gegessen werden, sie sind gesundheitlich völlig unbedenklich.
Braun- oder Knollenfäule
- Unregelmäßige, graubraune Partien, ein Indiz für die gefürchtete Braunfäule
- In der Regel leicht eingesunken, später verhärtet
- Zeigen sich zuerst an den Blättern und Stängeln
- Können bei fortgeschrittenem Befall auch auf Knollen übergreifen
- Braune Partien dann auch im Innern der Kartoffeln
- Grenzen sich vom gesunden Gewebe kaum ab
- Verantwortlich ist ein Pilz namens Phytophtora infestans
- Pilz schädigt Knollen von außen nach innen
- Breitet sich sehr schnell aus
- Ist Wegbereiter für andere pilzliche Erreger
- Dadurch zusätzlicher Befall mit Nass- und Trockenfäuleerregern möglich
Manche Arten von Flecken kann man großzügig herausschneiden und die Knollen problemlos noch essen. Hier ist das nicht der Fall, im Gegenteil. Bereits bei den ersten Anzeichen sollte man die Knollen schnellstens entsorgen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Sie sind ungenießbar, der Verzehr könnte sogar eine Gefahr für die Gesundheit bedeuten.
Eisenfleckigkeit
Weisen Kartoffeln unterschiedlich große, rostbraune Areale im Knollenfleisch auf, sind sie meist von der sogenannten Eisenfleckigkeit befallen. Verursacht wird sie durch einen Virus, dem Rattlevirus. Von außen sind die verfärbten Bereiche nicht erkennbar. Sie können sich während der Lagerung sogar noch verstärken.
Tipp:
Auch wenn betroffene Knollen grundsätzlich noch essbar sind, sind sie, was den Geschmack betrifft, eigentlich nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet.
Kartoffelschorf
Dunkle Flecken in Kartoffeln hinterlässt auch der von Bakterien verursachte Kartoffelschorf. Da das Kraut nicht befallen wird, lässt sich ein Befall kaum frühzeitig erkennen. Betroffen sind normalerweise nur die Knollen. Anfangs zeigen sie braune Bereiche mit Rissen, die bei fortschreitendem Befall größer werden, verschmelzen und verkorken. Irgendwann arbeiten sie sich bis ins Knolleninnere vor. Kartoffelschorf macht die Knollen keineswegs ungenießbar. Verfärbte Stellen können großzügig herausgeschnitten und das Gemüse gegessen werden, solange es nicht zu viele sind.
Tipp:
Um dieser keineswegs schwerwiegenden Erkrankung vorzubeugen, ist es ratsam, beim Anbau resistente Sorten zu bevorzugen.
Wurzeltöterkrankheit/ Rhizoctonia-Krankheit
Auch die Wurzeltöterkrankheit kann Symptome wie dunkle Verfärbungen hervorrufen. Diese sogenannten Kartoffelpocken bilden auf der Schale dunkelbraune bis schwarze, eingesunkene Stellen. Die sind gesundheitlich unbedenklich und haben auch keinen Einfluss auf den Geschmack. Auch wenn befallene Knollen keinen Schönheitswettbewerb mehr gewinnen können, lassen sich diese Pocken meist leicht von der Schale abkratzen bzw. entfernen. Danach können die Erdäpfel ohne Bedenken gegessen werden.
Dunkle Flecken nach dem Kochen
Bei dunkelfleckigen Partien, die sich nach dem Kochen in den Erdäpfeln bilden, handelt es sich vermutlich um einen physiologischen Schaden, die sogenannte Kochdunkelung. Sie ist das Ergebnis einer Reaktion von Eisen und Chlorogensäure und tritt während des Kochens auf. Werden die Kartoffeln mit den dunklen Stellen nicht direkt nach dem Kochen verzehrt, kann das Schadbild noch etwas ausgeprägter sein. Ob sich derart dunkle Partien bilden und in welcher Intensität, hängt einerseits von der Versorgung der Pflanze, insbesondere mit Kalium und die jeweilige Sorte ab.
Auch Verletzungen der Knollen, beispielsweise bei Transport oder Lagerung, können dazu beitragen. Derart fleckige Kartoffeln sehen zwar nicht mehr so lecker aus, sind aber keine Gefahr für die Gesundheit. Schneidet man die Flecken heraus, sind die Knollen essbar, sofern sie nicht die komplette Knolle durchziehen.
Dunkle grüne Stellen
- Dunkle grüne Bereiche enthalten das Gift Solanin
- Gift ist auch in Kartoffelkeimen enthalten
- Je länger die Keime, desto giftiger der Erdapfel
- Flecken auf und in den Knollen bilden sich unter Einfluss von Licht
- Beispielsweise bei zu heller und warmer Lagerung
- Je ausgeprägter sie sind, desto mehr Solanin ist enthalten
- Sind sie noch klein, großzügig herausschneiden
- Kartoffel dann in der Regel noch essbar
- Sind sie bereits größer, am besten entsorgen
- Verzehr größerer Mengen dieses Giftes gesundheitsgefährdend
- Symptome einer Vergiftung, Unwohlsein, Durchfall, Magenschmerzen und -krämpfe
Tipp:
Da das Solanin auch in den Kartoffelkeimen vorhanden ist, sollte man auf den Verzehr von Knollen verzichten, deren Keime länger als ein Zentimeter sind.