Kartoffeln im Hochbeet pflanzen: Anbau-Anleitung
Sie möchten sich gerne im Kartoffelanbau probieren, haben aber nur wenig Platz im Garten? Kein Problem! Unsere Anleitung zeigt Ihnen, wie der Anbau von Kartoffeln im platzsparenden Hochbeet gelingt.
Auf den Punkt gebracht
- Hochbeete für den Kartoffelanbau ausgezeichnet geeignet
- machen rückenschonendes Arbeiten möglich
- perfekt, um auf kleiner Fläche die erforderliche Bodenqualität zu schaffen
- Vorkeimen der Kartoffeln empfohlen
- Pflege im Hochbeet unterscheidet sich kaum von der des „normalen“ Gemüsebeets
Inhaltsverzeichnis
Kartoffeln im Hochbeet anbauen
Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung wird der Kartoffelanbau im Hochbeet zum Kinderspiel.
Tipp: Es muss nicht immer das Standard-Hochbeet sein. Ob eine kostengünstige Variante aus Holzaufsatzrahmen, ein solide Alu-Konstruktion oder ein Design-Produkt aus verwittertem rostigen Stahl, die Auswahl an modernen Hochbeeten ist riesig.
1. Vorkeimen
Das Vorkeimen der Saatkartoffeln ist zwar nicht zwingend erforderlich, es erleichtert jedoch den Start und verkürzt die Zeit bis zur Ernte. Vorgekeimte Kartoffeln entwickeln sich besser und sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge.
Lassen Sie die Saatkartoffeln vier bis sechs Wochen vor der Aussaat vorkeimen. Geben Sie etwas mit Sand gemischte, fein gesiebte Komposterde in eine Eierverpackung. Stellen Sie die Knollen so in die Vertiefungen, dass die Seite mit den meisten Augen nach oben zeigt. Geben Sie den Rest der Substratmischung zwischen die Knollen.
Stellen Sie die Kisten in einen hellen, frostfreien Raum. Eine Raumtemperatur von 15 Grad Celsius eignet sich ausgezeichnet zum Vortreiben.
Hinweis: Alternativ zu den im Handel angebotenen Pflanzkartoffeln können Sie Biokartoffeln verwenden. Diese sind im Gegensatz zu gewöhnlichen Speisekartoffeln nicht mit Keimstopp behandelt.
2. Pflanzen
Pflanzen Sie die gut gekeimten Kartoffeln im April oder Mai in die obere Erdschicht des Hochbeetes.
- Keimlänge zum Pflanzzeitpunkt: etwa drei bis vier Zentimeter
- 15 Zentimeter tiefe Löcher in Beetoberfläche graben
- Abstand 20 bis 25 Zentimeter
- Knollen mit Keim nach oben einzeln in Löcher einsetzen
- optimaler Abstand zum Rand des Hochbeetes 10 bis 15 Zentimeter
- Knollen abschließend mit krümeliger Gemüse- oder Komposterde bedecken
Tipp: Kennen Sie die alte Bauernregel: „Legst mi im April, komm ich, wenn ich will. Legst mi im Mai, komm ich glei …“?
3. Pflegen
Kartoffeln gehören zu den Pflanzen, die einen hohen Bedarf an Sonne, Nährstoffen und Wasser haben. Nur so können sich große, leckere Knollen bilden. Gießen Sie das Hochbeet mit den Kartoffeln am besten in den frühen Morgenstunden. Entfernen Sie das Unkraut regelmäßig und lockern Sie den Boden hin und wieder auf.
Hinweis: Eine zusätzliche Düngung während der Wachstumsphase ist nicht erforderlich.
4. Anhäufeln
Auch bei der Hochbeet-Kultur sollten Kartoffelpflanzen regelmäßig angehäufelt werden. Wenn nach vier bis fünf Wochen erste grüne Blätter zu sehen sind, bedecken Sie die Pflanzen wieder vollständig mit Erde. Wiederholen Sie das Anhäufeln alle zwei Wochen. Auf diese Weise entstehen neue Wurzeln, sodass sich viele Knollen bilden können. Wenn die obere Kante des Hochbeetes erreicht ist, lassen Sie die Pflanzen wachsen. In der 40 Zentimeter dicken Schicht können sich auf diese Weise viele leckere Knollen entwickeln.
Hinweis: Geben Sie die Hochbeeterde einfach auf den Kompost. Zusammen mit anderen Materialien wird wieder neuer Humus daraus. Sie können die Füllung auch als Zwischenschicht beim Aufbau des nächsten Hochbeetes verwenden.
5. Ernten
Je nach Sorte findet die Kartoffelernte zwischen Juli und September statt. Wenn die Blätter welk werden, ist bald der richtige Zeitpunkt zum Ernten. Lassen Sie die Knollen nach dem Absterben des Laubes noch zwei Wochen im Boden nachreifen.
Graben Sie die Knollen der Kartoffeln ganz vorsichtig aus dem Hochbeet aus. Nutzen Sie dabei vor allem Ihre Hände oder stumpfe Schaufeln. Spitze Werkzeuge können die leckeren Knollen beschädigen.
Hinweis: Der Ernteertrag von Kartoffeln ist etwa neun bis zwölf Mal so hoch wie die Ausgangsmenge.
6. Lagern
Kartoffeln halten sich mehrere Monate, wenn sie vor Licht und Feuchtigkeit geschützt werden. Befreien Sie die frisch geernteten Knollen von grobem Schmutz. Wählen Sie einen dunklen, kühlen Platz im Keller. Die ideale Lagertemperatur beträgt 4 bis 6 Grad Celsius. Schichten Sie die Kartoffeln in einer luftigen Holzkiste auf. Alternativ können Sie Jutesäcke oder Leinenbeutel verwenden. Wenn Kartoffeln dennoch zu keimen beginnen, sollten Sie diese schnell verzehren.
Hinweis: Lagern Sie Kartoffeln nicht in der Nähe von Äpfeln. Das von Äpfeln abgegebene Ethylen lässt die Knollen schneller verderben.
Vorteile des Kartoffelanbaus im Hochbeet
- Chance, auf kleiner Fläche perfekte Anbaubedingungen zu schaffen
- Abwehr von Wühlmäusen und Schädlingen
- Reisigschicht schützt vor Staunässe
- langsam verrottender Kompost liefert kontinuierlich Nährstoffe
- rückenschonendes Arbeiten möglich
Tipp: Zum Schutz vor Wühlmäusen sollten Sie vor dem Befüllen ein engmaschiges Drahtgitter am Boden auslegen.
Häufig gestellte Fragen
Richten Sie Ihr Beet in Nord-Süd-Richtung aus. So ist die Sonneneinstrahlung optimal. Kartoffeln benötigen viel Sonne, um schmackhafte große Knollen ausbilden zu können.
Ausgezeichnete Pflanznachbarn sind Kümmel, Koriander, Knoblauch, Kapuzinerkresse. Pflanzen Sie diese einfach zwischen die Kartoffeln.
Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie Ihr Kartoffelhochbeet in wenigen Schritten aus alten Holzpaletten selber bauen. Binden Sie dazu vier Paletten mit Draht zu einem Viereck zusammen. Gestalten Sie das Hochbeet nur so groß, dass Sie alle Bereiche gut bearbeiten können.
Die Füllung des Hochbeetes erfolgt in verschiedenen Schichten. Zunächst eine Schicht aus kleinen Ästen, Zweigen und Rindenstückchen für gute Belüftung und gegen Staunässe. Danach folgt geschreddertes Holz. Anschließend füllen Sie groben, halbverrotteten Kompost um und mischen Laub darunter. So ist die die Nährstoffversorgung gewährleistet. Nach einer Schicht feinem Kompost bildet eine dicke Schicht gesiebte Komposterde (oder Gemüseerde aus dem Fachhandel) den Abschluss. Die Erdschicht endet dabei mindestens vierzig Zentimeter unter der Oberkante des Rahmens.