Kartoffeln richtig lagern: 6 Methoden
Kartoffeln sind als Beilage sehr beliebt und sie lassen sich im Garten leicht anbauen. Doch wohin mit der Ernte und wie hat man möglichst lange etwas davon? Wir zeigen Ihnen verschiedene Methoden Kartoffeln richtig zu lagern.
Auf den Punkt gebracht
- unterschieden wird zwischen Früh- und Lagerkartoffeln
- Frühkartoffeln sind nicht lange lagerfähig
- Lagerkartoffeln halten sich bei richtiger Lagerung Monate
- Kartoffeln hauptsächlich kühl und dunkel lagern
Inhaltsverzeichnis
Kartoffelsorten
Kartoffeln werden zum einen nach Kocheigenschaften eingeteilt, zum anderen aber auch nach der Lagerfähigkeit.
Kocheigenschaften:
- mehlig kochend (zum Beispiel für Kartoffelbrei)
- vorwiegend festkochend (als Beilage)
- festkochend (Salatkartoffeln)
Lagerfähigkeit
- frühe und sehr frühe Kartoffeln (Reifezeit etwa 90 – 120 Tage, zum Sofortverzehr)
- mittelfrühe Kartoffeln (Reifezeit etwa 120 – 150 Tage, einige Wochen lagerfähig)
- späte Kartoffeln (Reifezeit 150 – 180 Tage, monatelang haltbar)
Bedingungen für die richtige Lagerung:
Um Kartoffeln optimal lagern zu können, muss der Lagerort folgende Eigenschaften aufweisen:
- dunkel
- kühl, aber frostfrei (am besten zwischen 4 und 8 Grad)
- trocken und luftig
Eigenschaften der Kartoffeln:
- unverletzte Schale (alle beschädigten Kartoffeln direkt nach der Ernte verwerten)
- ohne Keime oder grüne Stellen
- ohne erkennbare Schädlinge oder Krankheiten
- trockene Schale
- nicht zu stark verschmutzt
Lagermethoden
Um Kartoffeln möglichst lange lagern zu können, bieten sich verschiedene Methoden an. Manche stammen dabei noch erfolgsversprechend aus früheren Zeiten.
Keller
Die klassische Methode, die früher viel verwendet wurde, als es noch Keller gab, die die notwendigen Bedingungen erfüllten. Inzwischen sind solche Naturkeller sehr selten anzutreffen.
Ist ein dunkler, frostfreier und nicht zu trockener Keller vorhanden, können die Kartoffeln dort einfach auf einer hölzernen Unterlage ausgebreitet werden. Möglich ist es auch, sie in Holzregale zu schichten.
Hinweis: Wenn ein alter Keller vorhanden ist, wird der häufig auch als Lagerort für andere Gemüse- oder Obstsorten benutzt. Äpfel dürfen jedoch nicht mit Kartoffeln zusammen gelagert werden.
Kisten
Holzkisten eignen sich um Kartoffeln zu lagern, da sie Feuchtigkeit gut transportieren und die Kartoffeln darin nicht schwitzen. Außerdem sind sie häufig stapelbar und nehmen damit wenig Platz weg. Weitere Eigenschaften von Holzkisten sind Wiederverwendbarkeit und die Möglichkeit, sie überall zu benutzen, sei es im Keller oder auch, gut isoliert, auf der Terrasse oder dem Balkon.
Töpfe
Für kleinere Kartoffelmengen gibt es so genannte Kartoffeltöpfe, die leicht Platz in einem Abstellraum oder einen Vorratsraum finden. Sie können ungefähr 4 bis 5 kg Kartoffeln aufnehmen und bestehen aus Keramik oder Ton. Mit einem passenden Deckel oder einem Tuch verschlossen, halten sich die Kartoffel darin einige Wochen.
Jutesäcke
Auch dicht gewebte Jutesäcke sind dunkel und doch luftig genug, um Kartoffeln darin lagern zu können. Sie haben jedoch einen großen Nachteil, je nachdem, wie groß der Sack ist. Die untersten Kartoffeln sind nur schwer erreich- und kontrollierbar. Sie könnten unbemerkt vor sich hin faulen und immer mehr Knollen anstecken. Da Kartoffeln außerdem durchaus empfindlich reagieren, dürfen sie auch nicht ständig ausgeschüttet und wieder eingeräumt werden.
Erdmiete
Eine weitere althergebrachte Methode der Gemüselagerung ist die Erdmiete im Garten. Sie kommt heute noch seltener vor als ein Naturkeller. Wer jedoch genug Platz hat, kann ohne große Probleme eine Erdmiete anlegen. Dafür heben Sie im Garten eine entsprechend große Grube aus, die Sie nach allen Seiten isolieren müssen, etwa mit Stroh oder Heu. Noch besser geeignet sind Holzbretter. Das Gemüse wird auf dem Boden ausgebreitet, zwischen den einzelnen Lagen wird Stroh oder Sand als weitere Isolation eingebracht. Zum Abschluss wird die Miete mit einer Palette oder Holzbrettern abgedeckt.
Wichtig für die Anlage einer Erdmiete ist:
- Frostschutz
- Wühlmausschutz
- Schutz vor zu viel Nässe (eventuell Drainageschicht in den Boden einbringen und mit Plane abdecken)
Hinweis: Mehrere Erdmieten machen es leichter verschiedene Gemüsesorten getrennt voneinander zu lagern.
Kartoffelhorden
Kartoffelhorden sind spezielle hohe Holzkisten, die extra für das Lagern von Kartoffeln entwickelt wurden. Die Kartoffeln lagern darin trocken, luftig und geschützt. Die Entnahme erfolgt am unteren Ende, so dass die Kartoffeln ständig nachrutschen.
Auch für Kartoffelhorden ist es jedoch notwendig, dass sie an einem dunklen, kühlen Ort stehen. Außerdem nehmen sie viel Platz weg und es ist schwierig zu erkennen, ob Kartoffeln im Inneren beginnen zu faulen.
ungeeignete Lagermethoden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kartoffeln zu lagern, die auf den ersten Blick einfach aussehen, aber nicht sehr erfolgversprechend sind. Dazu gehören:
- Plastiktüten: die Kartoffeln schwitzen und faulen nach einiger Zeit
- Kühlschrank: je nach Einstellung des Gerätes zu kalt und zu feucht
- in Töpfen auf der Küchenarbeitsfläche: zu warm, Kartoffeln schrumpeln und altern schnell, außerdem keimen sie schneller
- im gekauften Kartoffelnetz: funktioniert nur gut, wenn es an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahrt wird, ist es zu hell, bilden sich grüne Stellen an den Kartoffeln
Häufig gestellte Fragen
Solange die Keime noch klein sind, werden sie ausgebrochen und die Kartoffel wird ganz normal in der Küche verwertet. Handelt es sich dagegen um sehr viele, schon lange Triebe, wird die Kartoffel entweder als Saatkartoffel im Garten benutzt oder sie gehört als Abfall in die Biotonne oder in den Kompost.
Bei richtiger Temperatur und vollkommener Dunkelheit können die Kartoffeln lagern, bis es die nächsten Frühkartoffeln gibt. Um so lange mit geernteten oder gekauften Kartoffeln auszukommen, braucht es jedoch viel Lagerplatz.
Das ist unnötig und eventuell sogar schädlich, weil die Schale dabei beschädigt werden kann. Es reicht, grobe Verschmutzungen zu beseitigen.
Wenn die Lagerkartoffeln aus dem eigenen Garten stammen, ist es sinnvoll, sie an einem sonnigen, trockenen Tag zu ernten. Dann haftet die Erde nicht so stark an den Knollen. Damit die Schale sich verfestigt, bleiben die ausgegrabenen Kartoffeln noch einen Tag auf dem Beet liegen, bevor sie eingesammelt werden.