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Kichererbsen selber anbauen

Kichererbsen selber anbauen: Anleitung | Pflanzen-Pflege

Obwohl Kichererbsen viel Sonne und Wärme benötigen, können Sie sie auch hierzulande selber anbauen, vorausgesetzt, sie können den Pflanzen einen vollsonnigen Standort bieten. Denn dies ist da A und O für das erfolgreiche Anbauen der einjährigen Hülsenfrüchte, die ungefähr acht bis zwölf Wochen nach der Aussaat geerntet werden können.

Video-Tipp

Kichererbsen anbauen

Am Anfang des Anbaus steht die Frage nach dem Saatgut. Dieses ist bei Kichererbsen, bot. Cicer arietinum, sehr einfach zu bekommen, denn Sie können (Bio-) Kichererbsen aus dem Supermarkt zum Selber Anbauen verwenden. Achten Sie dabei darauf, dass es sich dabei um getrocknete, ungeschälte und ungeröstete „Erbsen“ handelt.

Standort und Boden

Bevor Sie mit dem Aussäen bzw. dem Auspflanzen vorgezogener Pflanzen beginnen, sollten Sie im Garten den passenden Standort wählen, denn die Hülsenfrüchte ziehen überhaupt nicht gern um. Da Cicer arietinum die Wärme nicht nur liebt, sondern sie auch für ihre Entwicklung braucht, sollte die Temperatur am Standort tagsüber zwischen 20 °C und 28 °C und nachts über 18 °C liegen. Diese Vorgaben erreichen Sie hierzulande nur an einem sonnigen Standort. Damit ist ein Platz gemeint, der mindestens sechs Stunden pro Tag pralle Sonne bietet. Ein halbschattiger Standort ist ebenfalls möglich, aber nicht empfehlenswert. Neben dem richtigen Standort, muss auch auf den Boden geachtet werden, denn Kichererbsen sind bei der Bodenqualität wählerisch. So haben Sie mit lehmigen, schweren keine Chance auf eine ertragreiche Ernte, denn die Hülsenfrüchte brauchen einen Boden der

  • sandig
  • leicht bis mittelschwer
  • kalkreich
  • nährstoffarm
  • gleichmäßig feucht
  • durchlässig

ist. Außerdem sollten sie die Fruchtfolge beachten, denn Cicer arietinum sind mit sich selbst unverträglich. Daher dürfen sie am gleichen Standort erst nach vier bis fünf Jahren wieder angebaut werden.

Kichererbsen

Aussäen oder Vorziehen

Beim Kichererbsen anbauen selbst haben Sie die Wahl zwischen zwei Varianten, der direkten Aussaat oder dem Vorziehen im Inneren.

Aussaat

Cicer arietinum ist zwar eine pflegeleichte Pflanze, aber sie braucht viel Wärme. Daher darf erst ausgesät werden, wenn keine Nachtfröste zu erwarten sind, und die Temperatur auch nachts nicht unter fünf Grad Celsius fällt. Hierzulande sind diese Bedingungen in der Regel erst ab Mitte Mai, also nach den Eisheiligen, gegeben. Bei der Aussaat gehen Sie nach der folgenden Anleitung vor:

  • Boden mit Harke oder Kultivator gründlich auflockern
  • Saatrille ziehen
  • Aussaattiefe: drei bis acht Zentimeter
  • Abstand zwischen den Reihen: 30 Zentimeter
  • Abstand innerhalb der Reihe: 20 Zentimeter
  • Kichererbsen mit Erde bedecken
  • angießen

Anzucht

Die zweite Variante zum Kichererbsen selber Anbauen ist die Anzucht. Bei dieser Methode werden junge Pflanzen bzw. Keimlinge in Inneren vorgezogen, die dann ab Mitte Mai in den Garten umsiedeln. Da die Pflanzen, wie bereits erwähnt, nicht gerne umziehen, sollten für die Anzucht kompostierbare Töpfe bzw. Behälter verwendet werden, denn diese haben den Vorteil, dass die Pflanzen mitsamt den Töpfen im Garten ausgepflanzt werden können. Aber bis es soweit ist, müssen aus den „Erbsen“ erst einmal junge Pflanzen bzw. Keimlinge werden. Um dieses Ziel zu erreichen, gehen Sie nach der folgenden Anleitung vor:

  • kompostierbare Töpfe mit Anzuchterde füllen
  • je nach Größe, ein bis zwei Kichererbsen in jeden Topf geben
  • Saattiefe: zwei bis drei Zentimeter
  • mit Erde bedecken
  • vorsichtig angießen

Stellen Sie die Töpfe auf eine helle und sonnige Fensterbank. Die Raumtemperatur sollte zwischen 20 °C und 22 °C liegen. Bei der Pflege sollten Sie in den nächsten zwei Wochen darauf achten, dass das Substrat an der Oberfläche immer leicht feucht ist. Es darf jedoch nicht vollkommen durchnässt werden. Nach ungefähr 14 Tagen sollten Sie die ersten Keimlinge sehen können.

Zeitpunkt

Vorgezogene Kircherbsen dürfen erst ins Gartenbeet, wenn keine Nachfröste mehr drohen und die Temperatur auch in der Nacht nicht mehr unter zehn Grad Celsius fällt. Dies ist hierzulande nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai, der Fall. Da vorgezogene Kichererbsenpflanzen erst mit einer Wuchshöhe von ungefähr zehn Zentimetern ins Freiland dürfen, wird folgendermaßen gerechnet:

  • zwei Wochen Keimdauer
  • zwei Wochen Wachstum

Diese Rechnung legt den Zeitpunkt für den Beginn der Anzucht in die zweite Aprilhälfte.

Kichererbsen Pflanze mit Blüte

Auspflanzen

Haben die jungen Pflanzen die richtige Höhe erreicht, dann ist für sie die Zeit fürs Umsiedeln gekommen. Da in unseren Breiten das Wetter längst nicht mehr so verlässlich ist wie früher, sollten Sie die jungen Pflanzen vor dem Auspflanzen abhärten, indem Sie sie tagsüber, an einem warmen Tag, für ein paar Stunden ins Freie stellen. So können sich die Kichererbsen langsam an die neuen Verhältnisse gewöhnen. Beim eigentlichen Auspflanzen gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Jungpflanzen im Abstand von 12 bis 20 Zentimetern in die Beetreihe einpflanzen
  • Abstand zwischen den Reihen: ca. 50 Zentimeter
  • Pflanztiefe: ca. 5 Zentimeter
  • angießen

Haben Sie zwei Kichererbsen in den Topf gegeben, dann kommt nur die stärkere Pflanze ins Freiland. Schneiden Sie die schwächere Pflanze mit einer scharfen Schere am Bodenniveau ab. Auf keinen Fall sollten Sie sie ausreißen, da Sie dabei das zarte Wurzelsystem beider Jungpflanzen beschädigen.

Pflege

Sind die Kichererbsen erst einmal im Garten ausgepflanzt, brauchen Sie nur wenig Pflege. Wichtig beim Kichererbsen anbauen ist, dass das Erdreich nie vollständig austrocknet. Zwar mögen die Pflanzen Trockenheit lieber als Nässe, die sie übrigens auch nicht vertragen, aber völlige Trockenheit schadet ihnen. Empfohlen wird, die Pflanzen während der Blüte und der Schotenbildung in trockenen Perioden ein bis zwei Mal pro Woche zu gießen. Achten Sie beim Gießen darauf, dass die Blätter nicht nass werden. So beugen Sie Krankheiten wie Mehltau vor. Sobald die Schoten reif sind, und die Pflanze beginnt, abzustreben, sollten Sie die Wassergaben reduzieren. Hier sollte es ausreichen, wenn Sie die Hülsenfrüchte wöchentlich bis zweiwöchentlich gießen.

Tipp: Besonders empfindlich auf zu viel Nässe reagieren die Pflanzen kurz vor der Ernte. So können beispielsweise die Hülsen zu schimmeln beginnen.

Zusätzliche Düngergaben brauchen die Pflanzen nicht. Ein stickstoffreicher Dünger ist sogar kontraproduktiv, da er zwar das Wachstum von Cicer arietinum fördert, aber den Ernteertrag verringert.

Kichererbsen anbauen
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