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Kiefer bekommt braune Nadeln: was tun, wenn sie Nadeln verliert?

Die Kiefern (bot. Pinus) gehören mit ihrer charakteristischen Nadelform und dem Wuchs zu den beliebtesten Koniferen zahlreicher Gärtner und werden gerne dekorativ in den Garten integriert. Der Holzlieferant ist bekannt die zahlreichen, tiefgrünen Nadeln, die den besonderen Reiz des Gewächses ausmachen. Jedoch kann es bei der Haltung der Kiefer zu Problemen kommen, was schließlich dazu führt, dass die Nadeln braun werden und der Baum diese in großer Zahl verliert.

Video-Tipp

Entwarnung: altersbedingter Nadelfall

Es muss nicht immer sofort eine Krankheit der Grund für eine Verfärbung oder einen Abwurf der Kiefernnadeln sein. Eine Kiefer erneuert im Durchschnitt alle drei Jahre ihr Blattwerk, um ihre Vitalität und einen Wachstumsschub zu erhalten. Das ist abhängig von den folgenden Punkten:

  • Art
  • Alter
  • Gesundheitszustand
  • Standort

Gut gepflegte, ältere Bäume freuen sich länger über ihre Kiefernnadeln, während ein gestresstes Exemplar schneller zum Nadelfall neigt. Jedoch hat dies immer noch nichts mit einer Krankheit zu tun. Der natürliche Nadelfall beginnt gegen Ende Sommer mit einer Braunfärbung der ältesten Nadeljahrgänge. Nur kurze Zeit später fallen diese recht schnell in großen Bündeln ab. Jedoch verliert die Kiefer niemals komplett ihr Nadelwerk, was ein Zeichen für den altersbedingten Nadelfall ist. Sollte Ihr Exemplar plötzlich an einem gefährlichen Nadelfall und Braunfärbungen leiden, ist es eine der weiter unten folgenden Ursachen.

Zwergkiefer, Bergkiefer, Pinus mugo
Zwergkiefer, Bergkiefer, Pinus mugo

Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über die typischen Krankheiten und Schädlinge, welche die Nadeln der Kiefer braun färben, bis sie diese schließlich verliert. Da Kiefern äußerst robuste Gewächse sind, können Sie diese mit der entsprechenden Behandlung wieder aufpäppeln:

Anwachsschwierigkeiten

Diese erfolgen nach dem Standortwechseln von Kiefern, die länger als fünf Jahre an einem Platz stehen oder älter als fünf Jahre sind. Da viele Wurzeln beim Umpflanzen beschädigen oder abreißen, steht die Kiefer unter Stress, was erst zu gelben Nadelspitzen und dann zum Nadelfall führt. Grund dafür ist der hohe Wasserverlust, da die Wurzeln lange brauchen, bis sie dieses wieder transportieren können. Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei, Ihr Exemplar wieder auf Vordermann zu bringen:

  • Exemplar ununterbrochen über eine halbe Stunde gießen
  • gut geeignet sind dafür Gartenschläuche
  • auch bei Regen gießen

Frosttrocknis

Die Kiefer verträgt ebenfalls keine Trockenheit im Winter. In langen Perioden ohne Schneefall erhält der Baum nicht ausreichend Feuchtigkeit und reagiert darauf mit einem Nadelverlust. Daher ist es wichtig, in solchen Zeiten ausreichend zu gießen:

  • regelmäßig gießen
  • kaltes Wasser verwenden
  • bei angetautem Boden direkt auf Wurzelscheibe gießen

Bei Topfpflanzen müssen Sie so viel Wasser in das Gefäß füllen, bis es aus den Drainagelöchern kommt. Zudem sollten Sie niemals Auftausalze in der Nähe von Kiefern anwenden, da diese über das Tauwasser in die Wurzeln gelangen können und mit der Zeit die Nadeln der Bäume braun oder gelb färben. Das Salz ist einfach zu aggressiv für die Koniferen.

Bodenverdichtungen- oder Vertrocknungen

Kiefern sollten niemals zu nahe an Mauern oder in zu verdichtete Böden gepflanzt werden. In Kombination mit schweren Regenfällen kann es hierbei zu Staunässe oder beim Austrocknen zu Sauerstoffmangel kommen. Überprüfen Sie den Standort und Boden der Kiefer auf mögliche Trockenheit oder Nässe. Ist das der Fall, gehen Sie wie folgt vor:

  • Boden um Kiefer ausgiebig harken
  • Kompost (Nadel oder Laub) einarbeiten
  • pro m²: 2 – 3 l
  • abschließend jährlich mulchen
  • geeignet sind dafür Rindenmulch, Kompost, Gras oder Laub
Pinus-sylvestris,-Waldkiefer
Pinus-sylvestris,-Waldkiefer

Kalkchlorose

Wie bei vielen Formen der Chlorose liegt auch hier der pH-Wert nicht im empfohlenen Rahmen für die Kiefer. Verfärben sich die Nadeln über einen längeren Zeitraum gelbbraun, ist der Boden wahrscheinlich zu alkalisch und muss gesenkt werden. Kiefern bevorzugen leicht saure Böden zwischen 5,5 bis 6,5 und reagieren empfindlich auf höhere Werte, da sonst das Eisen im Boden nicht mehr in die Pflanze gelangt. Den Wert können Sie entsprechend senken:

  • mit Eisenchelate Nadeln behandeln
  • Dosierung abhängig von den Herstellerangaben
  • oder Bittersalzlösung verabreichen
  • 10 g Bittersalz pro 1 l Wasser
  • Düngezugaben optimieren
  • geeignete Düngemittel: Koniferendünger, Laubkompost (sauer)

Gießen Sie die Kiefer danach nur noch mit Regen- oder Filterwasser, da sie nur wenig Kalk verträgt.

Scleroderris-Krankheit

Diese befällt vor allem Schwarzkiefern (bot. Pinus nigra) und Bergkiefern (bot. Pinus mugo) und ist von einem klar erkennbarem Krankheitsverlauf gekennzeichnet. Zuerst verfärben sich die Kiefernnadeln deutlich braun, anschließend folgen die Triebe, die sich rotbraun bis gelb verfärben. Mit der Zeit trifft dies den gesamten Baum, der dann keine Chance mehr aufs Überleben hat. Dieser Schlauchpilz muss so schnell wie möglich bekämpft werden, da er äußerst ansteckend ist und sich auf andere Kiefern ausbreiten kann. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • erkrankte Teile sofort entfernen
  • anschließend verbrennen
  • nicht auf dem Kompost entsorgen
  • Pilz kann sich durch Luft verbreiten
  • Föhren-Notfalldienst kontaktieren

Ist der Befall stark voran geschritten, muss der Baum leider entfernt werden, da es sonst zu einer Ausbreitung des Pilzes kommen kann. Seien Sie hier also besonders aufmerksam.

Pinus parviflora, Mädchenkiefer
Pinus parviflora, Mädchenkiefer

Kiefernspanner

Der Kiefernspanner (Bupalus piniaria) ist einer der größten Schädlinge für Gewächse innerhalb der Gattung und von Mitte Mai bis Ende August unterwegs. Sie suchen sich die Nadeln der Kiefern als Eiablageplatz aus, denn die Larven ernähren sich von diesen. Sobald sich die Kiefernnadeln braun färben, diese angenagt aussehen und sogar Raupen erkennbar sind, wenden Sie die folgenden Mittel an:

  • frühe Stadien: Insektizide auf Basis von Raps- oder Neemöl
  • späte Stadien: Insektizide auf Basis von Rapsöl oder Pyrethrine (Chrysanthemen-Extrakt)

Nährstoffmangel

Bei einem anhaltenden Nährstoffmangel färben sich die Nadeln von Kiefern braun, seltener gelb, und fallen mit der Zeit ab. Achten Sie darauf, ob der verwendete Dünger ausreichend Magnesium enthält oder tauschen Sie diesen vorsichtshalber mit Dünger für Koniferen aus.

Tipp: eine Bräunung der Kiefernnadeln kann ebenfalls durch Spinnmilben hervorgerufen werden, was an Gespinsten erkennbar ist, die Spinnweben ähneln. Ist das der Fall, nutzen Sie klassische Hausmittel und wenden diese in regelmäßigen Abständen an.

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