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Kiefernrinde: 15 Gründe für Kiefernrindenmulch

Kiefernrindenmulch - Titel

Viele Hobbygärtner schwören auf den Einsatz von Rindenmulch, beispielsweise aus gehäckselter Rinde einheimischer Kiefern. Dieser Mulch hat viele positive Eigenschaften für Boden und Pflanzen, sofern man einige grundlegende Dinge beachtet.

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Auf den Punkt gebracht

  • Rindenmulch ist ein Abfallprodukt in der Forstwirtschaft
  • Er wird überwiegend aus der Rinde der heimischen Kiefer hergestellt
  • Mulch ist in unterschiedlichen Körnungen und Qualitäten erhältlich
  • Die Schichtdicke ist abhängig von Körnung und Größe der abzudeckenden Fläche
  • Hochwertiger Mulch ist in der Regel naturbelassen und ohne künstliche Zusatzstoffe

Mulch aus Kiefernrinde

Rindenmulch wird aus der Rinde einheimischer Nadelbäume wie Kiefer, Fichte und Douglasie hergestellt, wobei die Kiefer am häufigsten verwendet wird. Um den größtmöglichen Nutzen aus diesem Naturmaterial herauszuholen, sollte die betreffende Fläche vor dem Ausbringen vor allem von Wurzelunkräutern befreit werden. Da Kiefernrindenmulch dem Boden Stickstoff entzieht, ist es wichtig, den Boden vorher entsprechend zu düngen. Darüber hinaus sollte man auf die optimale Schichtdicke und die richtige Körnung achten. Nur so können die positiven Eigenschaften von Kiefernrindenmulch genutzt und Risiken minimiert werden.

Was für Kiefernrinde spricht

  • Für alle Böden geeignet
  • Verbessert Bodenstruktur und Bodenfruchtbarkeit
  • Schutz vor Austrocknung und Verdunstung, Hitze, Frost und Erosion
  • Bessere Regulierung des Wärme- und Wasserhaushaltes im Boden
  • Garantiert einen guten Luftaustausch
  • Verhindert Verschlämmung des Bodens
  • Fördert das Bodenleben
  • Wird durch Zersetzung zu wertvollem Humus
  • Einsatz von Düngern kann reduziert werden
  • Enthält Gerbsäure, die das Keimen von Samenunkräutern hemmt
  • Bietet optimale Trittsicherheit, insbesondere bei Nässe
  • Borkige Struktur und hoher Harzanteil
  • Dadurch witterungsbeständiger als andere Mulcharten
  • Geringer CO2-Ausstoß dank kürzerer Anfahrten
  • Nachhaltiger und preiswerter als beispielsweise Mulch aus Pinienrinde

Was die Nutzung einschränkt

  • Kiefern-Rinde verrottet deutlich schneller als Pinienrinde
  • Entzieht dem Boden Stickstoff
  • Vorherige Ausgleichsdüngung in Form von Hornspänen erforderlich
  • Nicht alle Pflanzen vertragen Rindenmulch
  • Schnecken werden angelockt
  • Pilze können sich ausbreiten
  • Wurzelunkräuter können nicht verhindert bzw. bekämpft werden
  • Material muss regelmäßig erneuert werden

Nicht alle Pflanzen vertragen Rindenmulch

Mulch aus Kiefernrinde ist eine gute Sache, aber kein Allheilmittel, denn nicht alle Pflanzen vertragen ihn. Der Stickstoffentzug gefährdet vor allem Jungpflanzen, die ausreichend Sonnenlicht benötigen und solche, die oberflächlich wurzeln, sogenannte Flachwurzler. Auf Mulchen verzichten sollte man auch bei Trockenheit liebenden, z. B. Steingarten– und Präriepflanzen sowie bei alpinen Arten und im Gemüsebeet. Des Weiteren sollten Rosen, Beetstauden, Lavendel und viele mediterrane Kräuter frei von Mulch bleiben. Im Gegensatz dazu ist Rindenmulch für säure- und humusliebende Arten wie Hortensien oder Rhododendren sehr zu empfehlen.

Lavendel ist eine Duftpflanze

Unterschiedliche Körnungen

Fein 10-20 mm

Feine Körnungen haben die Eigenschaft, sich leichter zu verdichten. Zudem lösen sich feine Mulchstücke schneller auf als grobkörnigere. Mulch mit dieser Körnung eignet sich perfekt für Blumentöpfe und Pflanzkübel. Allerdings muss er nach etwa neun Monaten erneuert bzw. neu ausgebracht werden.

Mittel bis grob 20-60 mm

Mulch mit mittlerer bis grober Körnung eignet sich sehr gut zur Abdeckung kleinerer Bereiche zwischen Blumen und Sträuchern, schwer zu pflegender Hanglagen sowie für kleine Wege zwischen Stauden oder den Teichrand. Die Haltbarkeit von Kiefernrindenmulch mit dieser Körnung liegt bei ungefähr 15 Monaten.

Sehr grob (Rohrinde) 60-120 mm

Mulch von Kiefern mit derart grober Struktur bietet sich auch dank seiner intensiven, rotbraunen Färbung, vor allem für dekorative Zwecke an. Mit ihm lassen sich große Flächen, beispielsweise im Zuge von Naturschutzmaßnahmen abdecken. Mit dieser Körnung hält Rindenmulch bis zu 18 Monate.

Tipp: Grundsätzlich sollte die Körnung umso größer sein, je größer die zu mulchende Fläche ist.

Empfehlenswerte Schichtdicken

Damit Kiefernrindenmulch all seine positiven Eigenschaften im Garten entfalten kann, sollte er in einer Schichtdicke von fünf bis zehn Zentimetern ausgebracht werden. Die optimale Dicke liegt zwischen fünf und sieben Zentimetern. Zur Unterdrückung von Unkräutern ist eine Höhe von acht Zentimetern empfehlenswert. Bei einer Nutzung als Wegedecke sollte die Schicht im verdichteten Zustand mindestens zwei Zentimeter hoch sein.
Je dicker der Mulch, desto besser ist sein Isoliervermögen. Höher als 15 cm sollte eine Mulchschicht jedoch nicht sein, ansonsten könnten die Pflanzen faulen oder es käme wegen fehlender Belüftung zu Schimmelbildung. Sie sollte aber auch nicht zu dünn sein, denn dann kann sie unerwünschten Unkrautwuchs nicht verhindern. Bei Bäumen ist darauf zu achten, nicht bis an den Stamm heran zu mulchen, sondern einen Abstand von 10 bis 15 cm einzuhalten. Der beste Zeitpunkt Kiefernrindenmulch auszubringen ist im zeitigen Frühjahr oder im Herbst.

Häufig gestellte Fragen

Wie wird Rindenmulch aufgebracht?

Zunächst lockert man den Boden gründlich auf und entfernt sämtliche Unkräuter. Dabei ist es wichtig, das komplette Wurzelwerk mit zu entfernen. Besonders effektiv ist ein Unkrautvlies, welches man anschließend auf der Fläche auslegt. Dann macht man kleine Einschnitte und setzt die Pflanzen ein. Zum Schluss wird Mulch in der richtigen Körnung und Höhe auf dem Vlies verteilt.

Warum sollte man Kiefernrinde verwenden?

Die Vorteile von Mulch aus Kiefernrinde gegenüber anderem Rindenmulcharten liegen vor allem in seiner borkigen Struktur, dem hohen Harzanteil und seiner guten Witterungsbeständigkeit. Nicht zu vergessen, seine schöne Optik und der angenehme Duft.

Was unterscheidet Kiefern- von Pinienrinde?

Die Pinie ist kein einheimisches Nadelholz. Da es importiert werden muss, ist es in der Regel deutlich teurer als die Rinde von Kiefernholz, was auch ihre Nachhaltigkeit mindert. Die Pinie enthält weniger Gerbsäure, sodass sie Unkraut weniger erfolgreich hemmt. Dafür verändert sie den pH-Wert des Bodens nicht so stark. Zudem verrottet sie langsamer. Pinienrinde hat wie Kiefernrinde auch Vor- und Nachteile.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Beim Kauf von Rindenmulch sollte man vor allem auf Qualität achten. So sollte auf der Verpackung ersichtlich sein, dass es sich ausschließlich um Kiefernrinde ohne jegliche Zusätze handelt. Ein Hinweis auf qualitativ hochwertigen Mulch ist das RAL-Gütesiegel. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Kadmium-Gehalt. Der sollte weniger als 1,5 mg pro Kilogramm betragen.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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