Kirschlorbeer: die 6 häufigsten Schädlinge
Die Lorbeerkirsche gehört zu den beliebtesten Heckenpflanzen. Die immergrüne Pflanze mit den cremeweißen Blüten bildet schnell dichte Hecken. Häufig wird Kirschlorbeer allerdings auch von Schädlingen befallen. Wie kann man diese erkennen und wirksam bekämpfen?
Auf den Punkt gebracht
- Kirschlorbeer anfällig für Schädlinge
- sollte regelmäßig auf Schädlingsbefall geprüft werden
- je früher Schädlingsbekämpfung beginnt, umso nachhaltiger ist der Erfolg
- Kirschlorbeer-Schädlinge greifen auch benachbarte Pflanzen an
- Schadbild gibt Aufschluss über Verursacher und zu ergreifende Gegenmaßnahmen
Inhaltsverzeichnis
Blattflöhe (Psylloidea)
Blattflöhe sind eine Unterart der Pflanzenläuse. Einige Arten saugen an den jungen Trieben der Lorbeerkirsche und ernähren sich von ihrem Pflanzensaft. Wie bei allen Pflanzenläusen gehören klebrige Ausscheidungen zum Schadbild.
Blattflöhe erkennen
- ein bis vier Millimeter groß
- kann weit springen
- kräftiger Körper
- drei Punktaugen
- Flügel und Körper transparent
Schadbild
- Missbildungen und Verfärbungen der Blätter
- einige Arten verursachen Pflanzengallen
- klebriger Belag auf Blättern
- Absterben von Pflanzenteilen
- gelbgrüne Larven
Bekämpfung
- Triebe mit sichtbarem Befall entfernen
- Pflanze mit Seifenlauge besprühen
Blattläuse (Aphidoidea)
Blattläuse gehören zu den Pflanzenläusen. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft und kommen auf vielen Pflanzenarten vor. Auch der Kirschlorbeer-Strauch kann durch den kleinen Schädling massiv geschädigt werden.
Blattläuse erkennen
- ein bis vier Millimeter groß
- meist flügellos
- grüne, braune oder schwarze Färbung
- ernähren sich vom Pflanzensaft
- scheiden süßen, klebrigen Honigtau aus
- vermehren sich massenhaft
Schadbild
- gekräuselte, eingerollte Blätter
- gelbe Flecken
- Ansiedlung von Rußtaupilzen
- zahlreiche Blattläuse an Blattunterseiten
Bekämpfung
- Sprühen Sie die Blätter des Kirschlorbeers mit einem starken Wasserstrahl ab.
- Gießen Sie den Strauch mit Brennnesselbrühe.
- Besprühen Sie die Blätter mit Seifenlauge.
- Wiederholen Sie diese Vorgänge bei Bedarf.
Mehr Tipps zur Bekämpfung von Blattläusen
Dickmaulrüssler (Otiorhynchus)
Der nachtaktive Dickmaulrüssler gilt als gefährlichster Schädling am Kirschlorbeer-Strauch.
Käfer erkennen
- zehn bis vierzehn Millimeter lang
- schwarze oder braune Färbung
- Rücken unbehaart und geriffelt
- kräftiger Rüssel
- flugunfähig
Hinweis: Dickmaulrüssler sind nachtaktiv. Sie können erst in den Abendstunden beobachtet werden.
Larven erkennen
- gelblich-weiß mit braunem Kopf
- etwa zehn Millimeter lang
- keine Beine
Schadbild
- deutliche Löcher an den Blatträndern
- Gelbfärbung der geschädigten Blätter
Hinweis: Nicht nur die ausgewachsenen Käfer, auch die Larven des Dickmaulrüsslers können die Lorbeerkirsche schädigen. Sie fressen die Wurzeln, wodurch die Wasseraufnahme der Pflanze beeinträchtigt wird. Die mangelhafte Versorgung führt zum Absterben des Ziergehölzes.
Bekämpfung
- Sammeln Sie die Käfer in den Abendstunden ab.
- Breiten Sie ein weißes Laken unter dem Strauch aus. Schütteln Sie den Strauch. Die Käfer fallen herab. Vernichten Sie die Käfer.
- Füllen Sie Blumentöpfe mit Holzwolle. Stellen Sie diese umgekehrt unter den befallenen Strauch. Die Käfer nutzen die Töpfe als Unterschlupf. Vernichten Sie die Käfer am Morgen.
- Bekämpfen Sie die Larven mit Nematoden. Die Fadenwürmer dringen in die Larven ein und vernichten diese.
Auch Hausmittel helfen gegen den Dickmaulrüssler. Lesen Sie selbst:
Miniermotten (Gracillariidae)
Hin und wieder verursachen Miniermotten Schäden an der Lorbeerkirsche. Die Schädlinge fressen an den Blättern, beeinträchtigen die Photosynthese und schwächen die Pflanze. Ein Miniermottenbefall erzeugt ein deutliches Schadbild.
Miniermotten erkennen
- ein bis vier Millimeter groß
- transparente Flügel
- schwarze oder braune Flecken am Oberkörper
Schadbild
- gelbe, später braune Laubfärbung
- Abfallen der Blätter
- Eiablage an Blattunterseiten
- nach drei Wochen Bildung von Kokons, die von Blättern herunterhängen
Bekämpfung
- Kokons entfernen
- befallenes Laub im Restmüll oder in der Biotonne vernichten
Schlehen-Bürstenspinner (Orgyia antiqua)
Die Raupen des Schlehen-Bürstenspinners ernähren sich von den Blättern verschiedener Obst- und Ziergehölze. Wenn Schäden an der Lorbeerkirsche auftreten, können die gefräßigen Raupen dahinterstecken.
Schlehen-Bürstenspinner erkennen
- stark behaarte Raupen mit vier Bürstenbüscheln auf dem Rücken
- männliche Falter braun, weibliche Falter grau gefärbt
Schadbild
- Fraßstellen an Blättern und Knospen
Bekämpfung
- Absammeln der Raupen
Achtung: Die feinen Haare der Bürstenspinner-Raupen können die Haut reizen. Ziehen Sie deshalb beim Absammeln Handschuhe an.
Schildläuse (Coccoidea)
Schildläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen an verholzenden Pflanzen. Sie machen auch vor der Lorbeerkirsche nicht Halt. Ebenso wie Blattläuse ernähren sie sich vom Pflanzensaft und verhindern die Nährstoffversorgung der Pflanzen.
Schildläuse erkennen
- zwei bis sechs Millimeter groß
- schwarz
- Schild an der Oberseite
Schadbild
- klebriger Belag auf den Blättern
- Ansiedlung von Rußtaupilzen
- Abfall der Blätter
- Wachstumsstörungen
- schwarze Schildläuse an Blattunterseiten
Bekämpfung
- Schildläuse mir einem weichen Tuch oder einem Lappen abwischen
- Blätter und Blattunterseiten mit Neemöl oder Rapsöl besprühen
- Kirschlorbeer mit Brennnesselbrühe gießen
Schildläuse an anderen Pflanzen bekämpfen
Häufig gestellte Fragen
Die beste Möglichkeit, um einem Schädlingsbefall vorzubeugen, bietet ein naturnah gestalteter Garten. Dort, wo sich Vögel, Kleintiere und Insekten wohlfühlen, haben Dickmaulrüssler und Co. keine Chance. Schaffen Sie Unterschlupfmöglichkeiten für Nützlinge, verzichten Sie auf Chemie und bevorzugen Sie heimische Pflanzen für Ihren Garten.
Kranke oder von Schädlingen befallene Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost. Im Restmüll oder in der Biotonne können sie sicher entsorgt werden. Im Gegensatz zum Komposthaufen wird in professionellen Kompostieranlagen bei der Verwertung des Biomülls mit so hohen Temperaturen gearbeitet, dass die Schädlinge nicht überleben können.
Marienkäfer und Schlupfwespen können den Befall eindämmen, denn sie fressen mit Vorliebe Blattläuse, Schildläuse und Blattflöhe. Dickmaulrüssler und Bürstenspinner-Raupen stehen auf der Speisekarte der Vögel und Igel. Fledermäuse helfen bei der Bekämpfung der Miniermotten.
Ameisen sind keine typischen Kirschlorbeer-Schädlinge. Sie werden jedoch vom Honigtau, den süßen, klebrigen Ausscheidungen der Blattläuse, Schildläuse und Blattflöhe angelockt.