Kirschlorbeer verkahlt von innen: was tun?
Die Lorbeerkirsche ist als Heckenpflanze beliebt. Schnell bildet die Pflanze hohe, blickdichte Hecken. Wenn der Kirschlorbeer plötzlich von innen verkahlt, hilft meist nur ein radikaler Schnitt. Folgen Sie dabei der Anleitung.
Auf den Punkt gebracht
- Frost als häufige Ursache des Absterbens innerer Zweige
- Radikalschnitt kann helfen
- Pflegeschnitte stärken die Vitalität
- Kirschlorbeer sehr schnittverträglich
- frostresistente Sorten im Angebot
Inhaltsverzeichnis
Kirschlorbeer verkahlt
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist heute in vielen Gärten zu sehen. Kein Wunder, schließlich ist kaum eine andere Heckenpflanze so schnellwüchsig und robust wie die Lorbeerkirsche. Das Gehölz mit den ledrigen, dunkelgrünen Blättern, weißen Blüten und schwarzen Früchten sieht attraktiv aus und wächst im Schnitt zwanzig bis vierzig Zentimeter pro Jahr.
Ein häufiges Problem ist jedoch das Verkahlen der Sträucher von innen. Innere Zweige sterben besonders nach sehr kalten Wintern im Frühjahr ab.
Ursachen
- schwache Pflanzen durch fehlenden Schnitt
- Frost
Hilfe durch Radikalschnitt
Wenn Kirschlorbeer verkahlt, kann ein Radikalschnitt helfen. Verwenden Sie zum Schneiden immer eine scharfe, saubere Heckenschere.
- Zeitpunkt: Februar
- Ziel: Verjüngung, Vitalitätsschub
Anleitung
- Wählen Sie für den Schnitt einen trockenen, möglichst sonnigen Tag.
- Schneiden Sie die Hecke bis auf den Stock zurück.
Achtung: Vom 1. März bis 30. September gilt die Schonfrist für brütende Vögel. In dieser Zeit dürfen Gehölze nicht radikal beschnitten oder auf den Stock gesetzt werden (§39 BNatSchG). Wählen Sie für den Radikalschnitt deshalb einen Termin im Februar.
Vorbeugung durch Pflegeschnitte
Regelmäßige Schnittmaßnahmen erhöhen die Vitalität und können dem Verkahlen von Kirschlorbeerhecken wirksam vorbeugen. Wir empfehlen ein bis zwei Pflegeschnitte pro Jahr.
Im Frühjahr
- Zeitpunkt: Anfang März
- Ziel: Motivation zum Neuaustrieb
Anleitung
- Wählen Sie zum Schneiden einen trockenen, sonnigen Tag im März. Hohe Luftfeuchtigkeit kann zum Entstehen von Pilzkrankheiten beitragen. Entfernen Sie alle kränklichen Zweige.
- Kürzen Sie ältere Hecken um mindestens ein Drittel. Junge Hecken wachsen sehr schnell, sie sollten bis zur Hälfte gekürzt werden.
Hinweis: Die Blätter des Kirschlorbeers sind sehr fest. Sie zersetzen sich nur langsam. Entsorgen Sie das Laub besser in der Biotonne als auf dem Kompost.
Im Herbst
- Zeitpunkt: September
- Ziel: Formschnitt, Schutz vor Krankheiten
Anleitung
- Wählen Sie zum Schneiden einen trockenen, sonnigen Herbsttag. Prüfen Sie, ob Blätter oder Pflanzenteile von Krankheiten befallen sind. Häufig treten Mehltau oder Schrotschusskrankheit auf. Mehltau erkennt man an einem weißlichen Belag, die Schrotschusskrankheit an braunen Flecken auf den Blättern.
- Entfernen Sie kranke Pflanzenteile gründlich und beseitigen Sie sie im Hausmüll.
- Schneiden Sie trockene, kümmerliche Zweige heraus.
- Bringen Sie die gesamte Hecke durch einen Schnitt in Form.
Hinweis: Die Pflanzenteile des Kirschlorbeers sind giftig und können zu allergischen Reaktionen führen. Tragen Sie beim Schneiden des Strauches Handschuhe.
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Frostresistente Kirschlorbeer-Sorten
Setzen Sie beim Pflanzen der Lorbeerkirsche von Anfang auf frostharte Exemplare. Diese Sorten kommen gut durch den Winter:
- Angustifolia
- Caucasica
- Diana
- Mount Vernon
- Novita
Hinweis: Alle Kirschlorbeerpflanzen im Kübel müssen frostfrei überwintern. Wählen Sie dafür einen geeigneten Ort im Haus. Stellen Sie den Kübel dazu auf eine isolierende Unterlage.
Häufig gestellte Fragen
Die Lorbeerkirsche erzielt auch als Solitärgehölz eine attraktive Wirkung. Ein Schnitt ist nicht zwingend erforderlich, wenn die Pflanze ausreichend Platz hat und alle Teile Licht bekommen. Allerdings hat ein Pflegeschnitt auch bei Einzelpflanzen einen vitalitätsfördernden Effekt. Kirschlorbeersträucher können zudem durch einen Formschnitt dekorativ gestaltet werden.
Aufgrund der großen Blätter der Lorbeerkirsche empfehlen wir den Heckenschnitt per Hand. Elektrische Heckenscheren verursachen Verletzungen an den Blättern, die die Pflanze schwächen und Eintrittspforten für Krankheitserreger sein können.
Gärtner nennen den radikalen Rückschnitt von Obst- und Ziergehölzen „auf den Stock setzen“. Dabei wird bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten. Nur wenige Triebe bleiben stehen. Dieser Radikalschnitt ist ausschließlich außerhalb der Brutzeiten heimischer Vögel erlaubt. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet den radikalen Schnitt in der Zeit vom 1. März bis 30. September.