Klappertopf, Rhinanthus: Steckbrief und Pflege
Der Klappertopf oder auch Rhinanthus ist ein Sommerwurzgewächs und weist einige Besonderheiten auf. Darunter beispielsweise die Verbindung mit einer Wirtspflanze. Alle wichtigen Informationen zur Pflege erhalten Sie im folgenden Steckbrief.
Auf den Punkt gebracht
- der Klappertopf ist ein Halbschmarotzer
- die Gattung umfasst etwa 50 Arten
- Fortpflanzung erfolgt über Samen
- Fotosynthese ist möglich
- kann eine Gefahr für andere Pflanzen darstellen
Inhaltsverzeichnis
Halbschmarotzer
Bei dem Rhinanthus handelt es sich um einen sogenannten Halbschmarotzer. Das bedeutet, dass der Klappertopf sich mit den Wurzeln anderer Gewächse verbindet und ihnen Nährstoffe entzieht. Dennoch enthalten die Blätter der Klappertöpfe Chlorophyll und können daher Fotosynthese betreiben. Dadurch ist es den Pflanzen möglich, sich selbst mit Energie zu versorgen.
Substrat
Der Standort muss lediglich eine einzige Voraussetzung erfüllen. Der pH-Wert darf nicht unter 5,0 liegen. Ansonsten wächst die Pflanze auf:
- Kalk
- Lehm
- Sand
- Torf
Eine Mischung daraus ist ebenfalls möglich. Handelsübliche Pflanzenerde reicht aus.
Standort
Klappertöpfe kommen auf natürliche Weise in verschiedenen Bereichen vor. Darunter beispielsweise:
- Feuchtwiesen
- Halbtrockenrasen
- Küstendünen
- Niedermoorwiesen
Sie setzen sich auf Wiesenkräuter sowie Graspflanzen und ernähren sich zumindest teilweise von ihnen. Welche Gewächse bevorzugt werden, hängt von der genauen Art ab. In sonnigen, lichten Bereichen treten sie jedoch häufiger auf.
Pflege
Klappertöpfe weisen eine dekorative Blüte auf, die sich farblich deutlich von den grünen Blättern absetzt. Da sie optisch also auffällig sind, können sie auch im Kübel oder im Garten kultiviert werden. Bei der Pflege ist nur wenig zu beachten.
Wirklich notwendig ist diese ohnehin nur dann, wenn die folgenden Fälle vorliegen:
- anhaltende Trockenheit
- keine Wirtspflanze vorhanden
- Kultur im Topf
Generell gilt: Je weniger Substrat vorhanden ist, desto häufiger muss gegossen und gegebenenfalls auch gedüngt werden. Geeignete Nährstoffe sind unter anderem reifer Kompost und Pflanzenjauche.
Vermehrung
Der Name der Klappertöpfe kommt von den Samen in den Fruchtkörpern. Diese „klappern“, wenn sich die Samenhüllen bewegen. Sobald sich die Körper öffnen, werden die Samen freigegeben und säen sich selbst aus.
Einjährig
Die Pflanzen selbst sind nicht winterhart und lassen sich daher nur einjährig kultivieren. Falls Sie das Gewächs in Ihrem Garten oder auf dem Balkon ziehen möchten, können Sie die Samen jedoch über den Winter aufbewahren und im März aussäen. Während der Lagerung müssen Sie allerdings auf die folgenden Faktoren achten:
- dunkel lagern
- kühl halten
- trocken aufbewahren
Achten Sie zudem darauf, dass die Samen eine Stratifizierung benötigen. Das bedeutet, dass sie Kälte und Frost ausgesetzt werden müssen. Hinzu kommt, dass es sich um Lichtkeimer handelt. Die Saat darf daher nur leicht mit Erde bedeckt werden.
Tipp: Alternativ können Sie natürlich Samen kaufen. Diese sind sowohl im Fachhandel als auch online erhältlich.
Sorten
Klappertöpfe finden sich in verschiedenen Arten. Darunter befinden sich beispielsweise:
- Grannen-Klappertopf
- Großer Rhinanthus
- Kärnten-Klappertopf
- Kleiner Rhinanthus
- zottiger Klappertopf
Sie unterscheiden sich vor allem in der Verbreitung und in der Anpassung an den jeweiligen Lebensraum. Die Höhe reicht bis zu 70 Zentimeter.
Vorsicht: giftig
Klappertöpfe sind in allen Teilen leicht giftig. Das gilt sowohl für Menschen als auch für Tiere. Gerade in Gärten mit Kleinkindern und Haustieren sollte die Pflanze daher nicht kultiviert werden.
Hinweis: Wenn der Klappertopf getrocknet wird, ist die Giftmenge reduziert. Bei der Entfernung sollten Sie dennoch Handschuhe tragen, um nicht mit dem Pflanzensatz in Kontakt zu kommen.
Häufig gestellte Fragen
Angeraten ist das nicht. Denn zum einen ist er giftig und zum anderen weist er nur einen sehr geringen Nährstoffgehalt auf. Selbst getrocknet ist er nicht vollkommen unbedenklich und sollte daher weder Pferden noch Kaninchen oder Meerschweinchen gefüttert werden. Kontrollieren Sie auch Gehege und Freilauf auf die Gewächse.
Hat sich der Rhinanthus selbst ausgesät, landen die Samen im Herbst auf der Erde. Erhalten sie hier ausreichend Licht, werden sie nach der Stratifizierung im Winter bereits ab Februar oder März keimen. Die Blütezeit beginnt ebenfalls zeitig und reicht von Mai bis August.
Aufgrund der potenziellen Gefahr durch die enthaltenen Giftstoffe sowie der parasitären Eigenschaften ist es sinnvoll, wildwachsenden Klappertopf in seiner Ausbreitung zu stoppen. Dazu sollte frühzeitiges und regelmäßiges Mähen der Rasenfläche und Mulchen erfolgen. Hierdurch hat das Gewächs keine Möglichkeit, sich selbst auszusäen. Eine ausreichende und stickstoffhaltige Düngung ist ebenfalls von Vorteil, da die Graspflanzen dann so gut versorgt sind, dass sich andere Pflanzen nicht verbreiten können.