Zum Inhalt springen
Startseite » Rasen » Rasenpflege » Kleine Erdhaufen im Rasen: wer war’s? Wir lösen das Rätsel …

Kleine Erdhaufen im Rasen: wer war’s? Wir lösen das Rätsel …

Zeigen sich kleine Erdhaufen auf dem gepflegten Rasen oder entstehen größere, dunkle Flecken, dann kann es sich hierbei neben Ameisen auch um Regen- oder Rasenwürmer handeln. Sind Regenwürmer grundsätzlich eine Bereicherung für die Gartenerde, sind Rasen- oder auch Wiesenwürmer immer schädlich. Im folgenden Artikel haben wir uns mit den verschiedenen beiden Wurmarten einmal näher befasst.

Video-Tipp

Ursachen

Rasenwürmer

Die Rasen- oder häufig auch Wiesenwürmer genannt, sind die Larven der Wiesenschnake, die auch unter dem Begriff Tipula-Larven bekannt sind. Hierbei handelt es sich um bis zu 4 cm kleine Würmer, die den Rasen bei einem Massenbefall sehr schädigen können. Die Würmer haben die weiteren folgenden Eigenschaften:

  • walzenförmig
  • graubraun
  • leben in der Grasnarbe
  • sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen
  • nachtaktiv
Schnake, Tipulidae
Schnake, Tipulidae

Schadbild

Hat die Wiesenschnake ihre Eier im September auf der Wiese abgelegt, dann schlüpfen die Rasenwürmer etwa sechs Wochen später. Doch erst im Folgejahr im April und Mai zeigen sich die eigentlichen Schäden, da die Würmer erst dann richtig aktiv werden. Hier passiert das Folgende:

  • Gräser werden dicht über dem Boden abgefressen
  • auch die Wurzeln werden beschädigt
  • die Fläche stirbt ab
  • es zeigen sich große, runde Löcher im Rasen

Bekämpfen

Wurde der Rasen von der Wiesenschnake befallen, dann kommen diese jedes Jahr wieder zur Eiablage. Daher müssen die Larven unbedingt bekämpft werden, da die Rasenfläche ansonsten nicht zu retten ist. Ein regelmäßig gepflegter Rasen hat in der Regel jedoch genügend Widerstandskraft, daher ist die folgende Pflege unumgänglich, damit gar nicht erst Rasenwürmerlarven abgesetzt werden können:

  • regelmäßig kalken
  • vertikutieren
  • Rasen mit Stachelwalze bearbeiten
Rasen vertikutieren und regelmäßig kalken

Wurde der Rasen dennoch befallen, dann können Nematoden gegen die Wiesenwürmer eingesetzt werden. Die Fadenwürmer, die mit dem Gießwasser in die Rasenerde gegeben werden, ernähren sich von den Larven. Wird ihnen keine Nahrung mehr nachgeliefert, sterben sie von selbst ab. Eine andere Methode ist, die Rasenwürmer mit einem Gemisch aus Zucker und feuchter Weizenkleie aus der Grasnarbe zu locken. Verlassen die Larven den Schutz, können sie aufgesammelt werden.

Regenwürmer

Regenwürmer kennt eigentlich jeder. Hierbei handelt es sich um Glieder- oder Ringelwürmer, von denen es weltweit etwa 3.000 verschiedene Arten gibt. In den hiesigen Breitengraden ist vor allem der gemeine Regen- oder auch Tauwurm bekannt. Dieser hat die folgenden Eigenschaften:

  • etwa 9 bis 15 cm lang
  • kann in Ausnahmefällen bis 30 cm lang werden
  • Dicke von etwa einem Zentimeter
  • weiße, braune oder graue Farbe
  • entlang dem Körper befinden sich Ringel
  • Sonnenlicht trocknet die Tiere aus
  • leben daher im Boden
  • erscheinen bei Regen und feuchtem Wetter
  • bilden kleine Erdhäufchen
  • hierbei handelt es sich um Kot

Dadurch, dass die Tiere ihre Lebensphasen meist im Gartenboden verbringen, lockern sie diesen unterirdisch auf. Die kleinen Erdhäufchen entstehen hierbei an den Einstiegslöchern.

Gartenboden, Erde

Schadbild

Ein wirkliches Schadbild am Rasen selbst ist eigentlich nicht zu erkennen. Denn die Würmer ernähren sich von bereits abgestorbenen und verfaulten Pflanzenteilen. Sie räumen sozusagen den Boden rund um die Grasnarben auf. Doch viele Hobbygärtner empfinden die Erdhaufen, die hierdurch auf dem gepflegten Rasen entstehen, als störend, als dass sie den Nutzen der Tiere sehen. Denn um ein wirkliches Schadbild handelt es sich hierbei nicht. So haben die Würmer und die kleinen Häufchen den folgenden Nutzen:

  • Erde wird natürlich recycelt
  • es entsteht Wurmhumus
  • dieser versorgt die Erde mit neuen Nährstoffen
  • Rasen wird im Sommer saftig grün und stark

Erdhaufen entfernen

Wen die vielen Erdhaufen auf seiner glatten Rasenfläche stören, der kann diese durchaus auch entfernen. Denn bei den Erdhäufchen handelt es sich um den Kot der Würmer, der jedoch mit vielen Nährstoffen für den Boden angereichert ist. So können die Häufchen in der Wiese wie folgt entfernt werden:

  • mit kleiner Schaufel abheben
  • für andere Gartenbeete als Dünger nutzen
  • den Rasen vertikutieren
  • so werden kleine Häufchen von allein geplättet
Bei den Erdhäufchen handelt es sich um den Kot der Würmer.
Bei den Erdhäufchen handelt es sich um den Kot der Würmer.

Hobbygärtner mit einen naturnahen Garten und einer Wiese statt einem gepflegten englischen Rasen werden sich über kleine Erdhäufchen in der Wiese freuen und diese dort belassen.

Scroll Up