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Kleine rote Spinnen an Pflanzen: Rote Samtmilbe richtig bekämpfen

Kleine rote Spinnen

Es kribbelt hier, es krabbelt da – spätestens in der warmen Jahreszeit findet sich im Garten wieder allerlei Getier ein. Auch kleine rote Spinnen, meist rote Samtmilben, gehören dazu. Welche anderen roten Spinnen es noch gibt und was gegen die rote Samtmilbe zu tun ist, erfahren Sie hier.

Video-Tipp

Rote Spinnen

Wenn man kleine rote Spinnen entdeckt, handelt es sich meist um eine der folgenden beiden Arten:

  • Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi)
  • Rote Samtmilbe (Trombidium holosericeum)

Obstbaumspinnmilbe

Die Obstbaumspinnmilbe zählt zu den Schädlingen. Wie der Name schon verlauten lässt, verrichtet sie ihr Werk besonders im Obstanbau. Besonders Apfelbäume gehören zu ihren Leibspeisen. Dabei saugen die roten Spinnmilben den Saft aus den Blüten und Blättern, was zum verminderten Austrieb und schlussendlich zum Ausbleiben der Ernte in den Folgejahren führen kann.

Aussehen

Obstbaumspinnmilbe, Panonychus ulmi
Quelle: \ldblquote, Rote Spinne, Bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Die Obstbaumspinnmilbe erkennen Sie an folgenden Merkmalen:

  • ovaler, gewölbter und rotbrauner Körper
  • lange Borsten und helle Warzen
  • Weibchen bis zu 0,4 mm lang, Männchen etwas kleiner
  • gelb-grüne bis hellrote Larven

Schadbild

Die kleinen, roten Insekten legen ihre Eier in die Nähe von Pflanzen, sie sind klein und rot behaart. Die Auswirkung auf den Austrieb der Pflanze wird nach einigen Wochen erkennbar, die Blätter verfärben sich und werden rötlich-braun. Meist haben Sie aber vorab schon entdeckt, dass Ihre Pflanze von Obstbaumspinnmilben befallen ist.

  • helle Flecken an den Blättern
  • werden immer gelber
  • Eier, Larven und adulte Tiere hauptsächlich an Blattunterseiten
  • dünne Gespinste an der Pflanze
  • Blätter vertrocknen und fallen ab

Rote Samtmilbe

Die Rote Samtmilbe zählt zu den Laufmilben. Obwohl Milben, wie zum Beispiel Spinnmilben, oft zu den Schädlingen gehören, zählt Trombidium holosericeum zu den Nützlingen. Denn statt an Mensch, Tier oder Pflanzen, vergreift sich die Samtmilbe an allerlei Insekten und Schädlingen. Dabei saugt sie deren Eier aus und „reinigt“ unsere Gärten.

Rote Samtmilbe (Trombidium holosericeum)
Die Rote Samtmilbe (Trombidium holosericeum) ist ein Nützling.

Es ist relativ einfach, eine rote Samtmilbe zu erkennen:

  • bis zu 4 mm lang
  • dichte, scharlachrote Behaarung, samtartig
  • kleine, gestielte Augen
  • scherenförmige Kieferklauen
  • lange Vorderbeine
  • bevorzugt trockene, warme Umgebung
  • oft an Terassen und Mauern

Achtung: Verwechseln Sie die Rote Samtmilbe nicht mit weiblichen Zecken, diese nehmen aber etwa das Zehnfache der Größe an.

Der normale Lebenszyklus einer Samtmilbe sieht es vor, dass sie im Sommer aktiv und umtriebig ist, im Winter jedoch im Erdreich verbleibt und ihren Stoffwechsel drosselt. Sind die Temperaturen hierfür jedoch nicht kalt genug – in der Wohnung zum Beispiel – bleibt der Stoffwechsel aktiv und es wird dauernd Nahrung fällig.

Vorbeugen

Luftfeuchtigkeit senken

Wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, besteht bestes Klima für die kleinen, roten Spinnen. Es ist daher von Vorteil, wenn die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung gering gehalten wird. Spezielle Luftentfeuchter können helfen.

Insektenschutzgitter

Insektenschutzgitter anbringen

Damit die kleinen roten Spinnen erst gar nicht in ihre Wohnräume gelangen, versehen Sie Fenster und Türen mit feinmaschigen Insektenschutzgittern oder -netzen. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen und lassen sich meist sehr einfach anbringen.

Bekämpfen

Im Garten sind die kleinen roten Spinnen gern gesehene Gäste. Doch sie sammeln sich gern an Terrassen und Hauswänden und gelangen dann schnell in unseren Wohnbereich. Und dort wollen wir die rote Samtmilbe schnell wieder losbekommen.

Es gibt mehrere Tipps und Tricks, wie Sie erfolgreich gegen die kleinen, roten Spinnen vorgehen können. Wenn Sie einige Exemplare an Ihren Pflanzen gesichtet haben, gilt es sie zu dezimieren. Hierfür gehen Sie in mehreren Schritten vor.

Abduschen

Im ersten Schritt sollten Sie die Pflanze gründlich abduschen, um Spinnennetze und aktive Milben zu entfernen. Da die Tiere jedoch nützlich für unseren Garten sind, möchten wir von deren Töten abraten. Bringen Sie die Pflanze ins Freie und brausen diese dort sanft mit dem Schlauch ab.

Planzenabhängige Pflegemaßnahmen

Je nach Pflanze können Sie mit einem radikalen Rückschnitt für einen Stopp des Milbenbefalls sorgen. Auch ist es sinnvoll die Erde auszutauschen und die kompletten Wurzeln abzubrausen.

Hinweis: Sollten die kleinen roten Spinnen jedoch Überhand nehmen und Ihr Zuhause belagern, ziehen Sie einen Kammerjäger in Betracht.

Falsche Empfehlungen

Die Internetforen sind voll von spannenden Tipps und Tricks, wie Sie rote Samtmilben wieder loswerden. Allerdings sind viele davon alles andere als gesund für Ihre Pflanzen und tötlich für die Nützlinge. Die Hände weg lassen sollten Sie von diesen nachstehenden Methoden:

  • luftdichten Plastiksack über die Pflanze ziehen
  • Dusche mit Seifenlauge oder Spiritus
  • Neemöl zur Reinigung
  • Sprühmittel mit hohem Ölgehalt
  • Pflanzenschutzmittel für den Innenraum
Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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