Kleine rote Tierchen an der Wand: wer ist es?
Kleine rote Tierchen, die an der Wand oder auf dem Boden krabbeln, sind für den Menschen in der Regel harmlos. Bei massenweisem Auftreten kann ihr Anblick jedoch Ekel auslösen.
Auf den Punkt gebracht
- Rote Samtmilbe als Hauptverdächtiger
- gilt als Nützling im Garten
- hinterlässt beim Zerdrücken rote Flecken
- Wasserstrahl bei starkem Auftreten einsetzen
Inhaltsverzeichnis
Rote Samtmilbe
Die Rote Samtmilbe (Trombidium holosericeum) ist eine Land- und Pflanzenmilbe (Trombidiidae). Die Tierchen sind weit verbreitet und kommen nahezu überall vor. Scheint die Sonne, sind sie am Boden, an Mauern oder an Wand zu sehen.
- bis vier Millimeter lange Spinnentiere
- mit bloßem Auge meist als rote Punkte wahrgenommen
- weichhäutiger Körper mit scharlachroter Behaarung
- lagen Vorderbeine
- scherenartige Kieferklauen
- verhältnismäßig großer Kopf
Samtmilben loswerden
Da sich die Rote Samtmilbe räuberisch von Insekteneiern und anderen kleinen Tierchen ernährt, zählen sie zu den Nützlingen im Garten. Wird der Befall auf Terrasse oder Balkon zu stark, genügt es meist, sie mit einem Gartenschlauch von der Wand zu spritzen.
In Wohnräumen hilft es, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, da die Tierchen feuchte Umgebungen nicht mögen. Zudem sollten Sie Ihre Zimmerpflanzen, deren Pflanzensaft den Milben in Innenräumen als Nahrungsersatz dienen, kontrollieren und ggf. abduschen. Ist der Befall nicht einzudämmen, sollten Sie professionelle Hilfe suchen, da die Ausscheidungen der Spinnentiere bei massenhafter Verbreitung Allergien oder Asthma auslösen können.
Tipp: Vermeiden Sie es, die kleinen Tierchen zu zerdrücken, denn dies kann zu unschönen roten Flecken führen, die sich nur schwer wieder entfernen lassen.
Rote Spinne
Die Rote Spinne (Panonychus ulmi) ist keine Spinne, sondern gehört zur Familie der Spinnmilben (Tetranychidae). Im Unterschied zur Roten Samtmilbe handelt es sich bei diesem Tierchen um einen Schädling, der sich in der Regel auf der Wirtspflanze aufhält, gelegentlich aber auch auf Balkon oder Terrasse herumkrabbelt.
- etwa einen halben Millimeter groß
- kaminrote Färbung
- plumper Körperbau
Rote Spinne bekämpfen
Wie bei der Roten Samtmilbe ist bei der Roten Spinne Wasser ebenfalls eine effektive Maßnahme, wenn sich die kleinen Tierchen am Boden oder auf der Wand befinden. Haben die Obstbaumspinnmilben, wie die winzigen Plagegeister auch genannt werden, auf einer Pflanze eingenistet, hilft es nur, diese radikal zurückzuschneiden.
Tipp: Obwohl die Obstbaumspinnmilbe kleiner als die Rote Samtmilbe ist, werden die beiden Tierchen häufig verwechselt. Daher sollten Sie, bevor Sie Maßnahmen zur Bekämpfung einleiten, prüfen, um wen es sich handelt.
Zipfelkäfer
Von den weltweilt 3.000 Arten sind in Deutschland 43 Zipfelkäferarten heimisch. In Wohnungen ist meist die Art Anthocomus equestris anzutreffen. Die adulten Käfer sind schwarz. Die Flügeldecken der etwa drei Millimeter großen Zipfelkäfer sind rot bis gelb mit einem schwarzen Fleck. Als kleine rote Käfer werden die winzigen Larven wahrgenommen. An der Wand kommen die Larven eher selten vor, da sie sich im Substrat von Zimmerpflanzen entwickeln und sich dort räuberisch ernähren.
Zipfelkäfer Loswerden
Haben sich aus den Larven adulte Zipfelkäfer entwickelt, reicht es in der Regel aus, die Fenster zu öffnen, um die Tiere loszuwerden.
Häufig gestellte Fragen
Da die kleinen roten Tierchen vermeiden, über Glasflächen zu laufen, bietet sich eine Barriere aus Glas vor Fenstern und der Terrassen-/Balkontüre an. Neben Glasbausteinen soll auch eine Glasbarriere aus Flaschen oder Gläsern die Milben daran hindern, in die Wohnung einzudringen.
Ob die kleinen roten Tierchen Krankheitsüberträger sind, kann nicht abschließend beurteilt werden. So ist häufiger zu lesen, dass die Rote Samtmilbe Borreliose übertragen kann. Als Gegenargument wird eingebracht, dass ihre Mundwerkzeuge zu schwach sind, um die menschliche Haut zu durchdringen.
Im Garten ist die Rote Samtmilbe ein Bodenverbesserer. Da sich auch von Pilzen und Bakterien ernährt, tragen die kleinen roten Tierchen zur Humusbildung bei.