Kleine schwarze Insekten wie Striche: was ist es?
Besonders bei schwülem Wetter begegnen uns häufig Insekten, die wie kleine schwarze Striche aussehen. Wer versteckt sich dahinter? Wie wird man sie wieder los?
Auf den Punkt gebracht
- Gewittertierchen, volkstümliche Bezeichnung für Thripse oder Blasenfüße
- kleine schwarze Insekten, die aussehen wie Striche
- Ordnung der Fransenflügler
- erscheinen oft, wenn Gewitter aufziehen
- 200 verschiedene Arten in Deutschland heimisch
Inhaltsverzeichnis
Gewittertierchen erkennen
Sie sind schwarz oder braun, nur ein bis drei Millimeter lang und dünn. Einige Arten haben Flügel. Wenn sie über die Haut krabbeln, sehen die Insekten aus wie kleine schwarze Striche. Sie heißen Thripse oder Blasenfüße, die wissenschaftlich betrachtet zur Ordnung der Fransenflügler (Thysanoptera) gehören. Im Volksmund sind sie bekannt als
- Gewittertierchen
- Gewitterwürmchen
- Flimmerchen
- schwarze Fliegen
Die Larven der Gewittertierchen sind weiß oder hellgrün. Oft sind sie an den Blattunterseiten zu sehen.
Gewittertierchen erscheinen häufig, wenn Gewitter in der Luft liegen. Sie landen im Gesicht, krabbeln über die Haut und stören beim Aufenthalt im Freien. Besonders bei Sportlern sind die lästigen Tiere unbeliebt, da sie beim Laufen und Radfahren oft in die Augen fliegen.
Hinweis: Die meisten Gewittertierchen besitzen keine Flügel und können nicht allein fliegen. Auch einzelne Arten mit Flügeln fliegen nur selten aktiv. Die Mini-Insekten werden vielmehr von den Luftströmungen weitergetragen.
Lebensweise
Thripse ernähren sich vom Pflanzensaft. Ihre Mundwerkzeuge sind auf das Stechen und Saugen ausgerichtet.
Bei schwülem Gewitterwetter treten die Tierchen massenhaft auf. Schnell dringen dann ganze Schwärme durch geöffnete Fenster und Türen in die Wohnungen ein. Sie krabbeln mit Vorliebe hinter Computerbildschirme.
Es ist kaum möglich, die Insekten zu vertreiben. Mit unseren Tipps können Sie sich und Ihre Wohnung jedoch schützen:
- Lassen Sie im Sommer Türen und Fenster von beleuchteten Räumen geschlossen.
- Halten Sie sich bei schwülem Wetter nicht in der Nähe von Getreidefeldern auf.
- Vermeiden Sie Kleidung in hellen, leuchtenden Farben. Weiß, gelb und orange ziehen Thripse magisch an.
- Bedecken Sie bei schwülem Wetter die Haut. Der menschliche Schweiß wirkt anziehend auf Thripse und andere Insekten.
- Schützen Sie Ihre Augen beim Sport im Freien mit einer Schutzbrille.
Hinweis: Thripse sind in der Lage, die Endglieder ihrer Füße aufzublasen, um besseren Halt an den Pflanzen zu bekommen. Aus diesem Grund werden sie auch als Blasenfüße bezeichnet.
Vorbeugen
Gewittertierchen lieben trockene Wärme. Stellen Sie Schalen mit Wasser in der Nähe Ihrer Zimmerpflanzen auf. Regelmäßiges Besprühen der Pflanzen beugt einem Befall vor. Feuchtigkeit mögen die Insekten nicht.
Befall an Pflanzen erkennen
Gewittertierchen können Zimmerpflanzen sowie Nutz- und Zierpflanzen schädigen. Häufig befallen sie
- Ficusarten
- Palmen
- Alpenveilchen
- Weihnachtsstern
- Orchideen
- Zucchini
- Gurken
Der Befall zeigt sich an
- silbriggrauen Sprenkeln an den Blättern
- bräunlichen Verfärbungen und Verformungen der Blätter
- Kümmerwuchs
Tipp: Klebefallen schützen die Zimmerpflanzen vor Thripsen und anderen Pflanzenschädlingen.
Maßnahmen bei einem Befall
Bekämpfen Sie die kleinen Schädlinge auf diese Art und Weise:
- befallene Zimmerpflanzen isolieren
- Schädlinge von den Blättern abwischen
- gründlich abduschen
- nach einigen Tagen wiederholen
Tipp: Wenn sich erneut Gewittertierchen an einer Pflanze zeigen, ist es wahrscheinlich, dass sich noch Larven in der Erde verstecken. Ersetzen Sie das Substrat vollständig. Entsorgen Sie das alte Substrat im Restmüll.
Häufig gestellte Fragen
Mit ihren spitzen Mundwerkzeugen können die kleinen Insekten kräftig zubeißen. Sie hinterlassen eine juckende, rote Stelle auf der Haut. Warum sie beißen, ist noch nicht vollständig erforscht. Schließlich ernähren sie sich nicht vom Blut, sondern vom Pflanzensaft. Möglich ist, dass sie vom menschlichen Schweiß angezogen werden und Feuchtigkeit aufsaugen wollen.
Die Insekten übertragen keine Krankheiten. Sie können auch Haustiere beißen und hinterlassen entzündliche Schwellungen, die Mückenstichen ähneln.
Die Lebensdauer der lästigen Insekten ist abhängig vom Klima. Durchschnittlich leben sie einige Wochen bis zwei Monate. Allerdings pflanzen sie sich so schnell fort, dass mehrere Generationen im Jahr geboren werden.
Einige Arten von Thripsen gelten als Getreideschädlinge. Vor allem bei Gerste kann ein Befall zu großen Ernteausfällen führen. Gleichzeitig sind sie jedoch als Bestäuber bestimmter Pflanzenarten, etwa bei Besenheide und Wandelröschen, nützlich.