Klettererdbeere Hummi®: Pflege und Überwintern
Die pflegeleichte Klettererdbeere Hummi® ist eine beliebte Erdbeersorte, da die Früchte besonders aromatisch und süß sind. Wie die passende Pflege und die Überwinterung für eine reiche Ernte über viele Jahre idealerweise aussieht, erklärt der Beitrag.
Wir beziehen uns immer auf die Hummi®, verzichten aber der Lesbarkeit wegen auf das ® im weiteren Textverlauf.
Auf den Punkt gebracht
- lange starke Ranken müssen gestützt werden
- weniger anfällig gegen Fäulnis als andere Erdbeersorten
- optimaler Standort sonnig und vor Wind und Witterung geschützt
- Kultivierung sowohl in Beet als auch Kübel möglich
- Klettererdbeeren benötigen viel Wasser und Nährstoffe
Inhaltsverzeichnis
Standort und Bodenbeschaffenheit
Die Pflege der Klettererdbeeren Hummi ist nicht sehr schwierig, da sie für ihr gesundes Wachstum und eine reichhaltige Ernte nicht viel benötigt. Dennoch sollten sie ein wenig Pflege erhalten. Hierzu gehören als erstes auch der passende Standort sowie das ideale Substrat. Der Standort sollte sonnig, aber auch geschützt vor Wind und Witterung sein. Da Sie die Erdbeeren sowohl im Kübel als auch im Beet kultivieren können, ist ein sonniger, überdachter Balkon oder eine Terrasse als Standort sehr gut geeignet:
- Standort idealerweise immer unter einem kleinen Dachvorsprung wählen
- im Gartenbeet in einer Ecke vor einer Süd-Mauer
- Im Topf an einer Wand Richtung Süden
- dadurch wird zu viel Feuchtigkeit von oben vermieden
- Erde im Gartenbeet mit Kompost vorbereiten
- schwerer Erde auch Sand oder Kies untermischen
- Substrat idealerweise humos, nährstoffreich und gut wasserdurchlässig
- bei Kübelkultur immer Drainage anlegen
- im Topf fertige Erde für Beerenpflanzen nutzen
Tipp: Stellen Sie die Töpfe mit den Erdbeeren immer hoch genug oder nutzen Sie als Gartenbeet ein Hochbeet. Denn die unliebsamen Nacktschnecken bevorzugen die Erdbeeren. Kultivieren Sie die Pflanzen erhört, erschweren Sie es den Schnecken.
Gießen und Düngen
Damit die Ernte erfolgreich ausfällt und die Erdbeeren über den Sommer auch immer wieder neue Blüten und Früchte bilden können, ist auch beim Gießen und Düngen die ideale Pflege zu beachten. Denn Sie können Erdbeeren nicht nur einmal im Sommer ernten, sondern je nach Klimagebiet sogar bis in den Oktober hinein:
- regelmäßiges Gießen erforderlich
- Erde sollte immer leicht feucht sein
- Klettererdbeeren haben hohen Nährstoffbedarf
- regelmäßig mit flüssigem Beerendünger versorgen
- auf hohen Kaliumanteil achten
- dieser ist für Überwinterung wichtig
- letzte Düngung nach der letzten Ernte
- erste Düngung im späten Winter vor dem Austrieb
Hinweis: Auch wenn die Erde immer leicht feucht sein sollte, so ist gerade bei Kübelpflanzen darauf zu achten, dass hier keine Staunässe entsteht. Daher ist es hilfreich, wenn Sie etwa eine halbe Stunde nach dem Gießen den Auffangteller abschütten.
Schneiden
Damit die Klettererdbeere Hummi viele Früchte trägt und die Ernte reichhaltig ist, ist der richtige Schnitt bei der Pflege entscheidend. Direkt im ersten Jahr nach dem Pflanzen im Frühjahr sollten Sie daher bis Ende Mai die ersten Blüten abschneiden oder abbrechen:
- Rankbildung der jungen Pflanzen wird hierdurch gefördert
- nächste Blütenbildung wird deutlich mehr und kräftiger
- so kann ein höherer Ertrag erzielt werden
- ebenfalls die ersten Ausläufer im Frühling schneiden
- zu lang gewordene Triebe und Ranken zwischendurch kappen
- nehmen der Erdbeerpflanze die Kraft für Blütenbildung
- im Herbst alle Ausläufer und Ranken abschneiden
- letzter Schnitt nach der letzten Ernte
- spätestens vor dem ersten Frost
- Pflanze so für die Überwinterung vorbereiten
Tipp: Wurden die Klettererdbeeren bereits im Herbst gepflanzt, dann konnten sie bereits gut anwachsen. In diesem Fall und auch bei älteren Pflanzen nach einer Überwinterung ist es nicht notwendig, die ersten Blüten zu entfernen.
Überwintern
Auch wenn die Klettererdbeeren Hummi als winterhart gelten, so ist bei der Pflege ein Schutz vor starkem Frost dennoch zu empfehlen. Nachdem Sie von der Pflanze alle Ranken entfernt haben und somit nur noch die eigentliche Mutterpflanze übrig ist sollten Sie weitere Maßnahmen für die Überwinterung im Freien vornehmen.
Maßnahmen
- im Beet kultivierte Pflanzen mit Streu, Laub oder Mulch bedecken
- Herzknospe sollte abgedeckt sein
- Töpfe an einen geschützten und schattigen Ort stellen
- beispielsweise in eine Balkon- oder Terrassenecke
- Kübel mit Vlies oder Reisig umwickeln
- auch hier Pflanzen abdecken
- alternativ kann der Topf auch im Haus überwintern
- in kühlen und hellen Raum stellen
- bei der Innenüberwinterung muss ab und zu gegossen werden
- gedüngt werden die Erdbeerpflanzen im Winter nicht
Häufig gestellte Fragen
Die Vermehrung der Erdbeeren ist relativ einfach. Denn die Pflanzen bilden lange Ranken, die hierzu als Absenker verwendet werden können. So werden die Ranken an einer Stelle mit der Erde im Beet in Berührung gebracht. Alternativ bei Kübelkultur wird ein kleiner Anzuchttopf mit Erde direkt neben der Mutterpflanze aufgestellt. Ein kleiner, gebogener Nagel über dem Absenker in die Erde gesteckt kann hier Halt bieten. Danach pflegen Sie die Erdbeeren wie gewohnt und warten ab, bis sich eine neue kleine Pflanze gebildet hat, dann kann die Ranke von der Mutterpflanze getrennt werden.
Wie alle anderen Erdbeersorten können auch die Klettererdbeeren von der Weißfleckenkrankheit sowie der Verticillium-Welke betroffen sein. In beiden Fällen ist ein Pilz ursächlich. Ist es zwischen Juni und August zu nass, dann kann es zur Weißfleckenkrankheit kommen. Daher ist es ratsam, die Erde der Gartenbeete in sehr regenreichen Monaten mit Reisig oder Mulch abzudecken. Die Verticillum-Welke hingegen tritt im umgekehrten, also sehr langen heißen und trockenen Phasen auf. Um die Ausbreitung dieses Pilzes zu vermeiden, muss der Boden insgesamt ausgetauscht werden.
Damit die Früchte nicht faulen, dürfen sie nicht mit der Erde in Verbindung kommen. Denn da diese dauerhaft feucht gehalten wird, überträgt sich diese Feuchtigkeit schnell auf die Erdbeeren die hierdurch beginnen zu faulen. Eine Schicht aus Reisig kann hier Abhilfe bieten. Klettererdbeeren sollten zudem immer eine Rankhilfe erhalten, da es sich hier nicht um Rankpflanzen handelt, die sich von selbst halten können. Zudem sollte ein Standort vermieden werden, an dem die Erdbeeren viel Regen ausgesetzt werden.
Da es sich bei der Klettererdbeere Hummi nicht um eine Rankpflanze im eigentlichen Sinn handelt, benötigt sie immer eine Kletterhilfe, an der die Ranken auch befestigt werden müssen. So eignen sich hier neben den bekannten Spalieren auch ein Rankturm oder -gitter. Bei im Topf kultivierten Pflanzen können Sie Kletterspiralen verwenden. Ein Gartenbeet direkt vor einem Gartenzaun ist ebenfalls eine gute Lösung. Die Rankhilfen sollten immer eine Höhe von etwa 150 Zentimeter haben.