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Klettererdbeeren richtig überwintern

Klettererdbeeren richtig überwintern

Klettererdbeeren schmecken nicht nur gut, sie lassen sich auch besonders platzsparend anbauen. Doch wie steht es mit Winterhärte und dem richtigen überwintern, was ist zu beachten?

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Klettererdbeeren grundsätzlich winterhart
  • Winterschutz dennoch ratsam
  • Kübelpflanzen besonders schützen
  • Schutz nicht zu früh entfernen

Überwinterung vorbereiten

Klettererdbeeren sind keine klassischen Kletterpflanzen, sondern stark Ausläufer bildende Sorten, die auch als Bodendecker- oder Hängeerdbeere kultiviert werden können. Klettern können sie nur mit einer entsprechenden Rank- oder Kletterhilfe. Erdbeeren gelten generell als winterhart, dennoch sollten die Pflanzen vor besonders strengen Frösten geschützt werden, insbesondere Kübelpflanzen. Damit die Klettererdbeere gut für den Winter gewappnet ist, gilt es einige Vorbereitungen für das Überwintern zu treffen.

Hängende Erdbeere im Topf
  • spätestens Ende November letzte Blütenstände ausbrechen
  • zudem alle Ranken abschneiden, auch die hochgewachsenen
  • Schnittgut restlos vom Boden entfernen
  • nur Mutterpflanze wird überwintert
  • Herzknospe in Mitte der Pflanze unbedingt unberührt lassen
  • anschließend Boden um die Pflanzen herum auflockern
  • für besseren Frostschutz mit Sand anreichern
  • nach dem Schnitt düngen und witterungsabhängig gießen

Das Zurückschneiden bei einer Klettererdbeere vor dem Überwintern kann man etwa zwei bis drei Jahre beibehalten. Danach tragen die Pflanzen in der Regel nicht mehr so viel Früchte, sodass man darüber nachdenken sollte, sie durch neue zu ersetzen. Zum Düngen eignen sich übrigens spezielle Beerendünger ebenso gut wie reife Komposterde.

Hinweis: Nicht verschnitten werden sollten frisch gepflanzte Klettererdbeeren, die noch nicht getragen haben, denn sie können bis zum Winter keine Blütenstände mehr ausbilden.

Im Beet überwintern

Nachdem sämtliche Ranken und welke Pflanzenteile entfernt wurden, bedeckt man die verbleibende Mutterpflanze mit isolierenden Materialien wie Reisig, Stroh, Rindenmulch, etwas Herbstlaub oder Vlies ab.

  • Stroh, Mulch und Laub über Mutterpflanze anhäufeln
  • Mulch schützt vor Wind, Kälte und Auswaschungen
  • Reisig ist gut luftdurchlässig
  • Stroh sollte Pflanze nicht komplett abdecken
  • durch feuchtes Klima, Gefahr von Krankheiten und Pilzen
  • atmungsaktives Vlies verhindert Entstehung von Pilzen

Da winterharte Pflanzen während der kalten Jahreszeit oft mit Wassermangel und Austrocknung zu kämpfen haben, sollte die Klettererdbeere auch im Winter mäßig gegossen werden, aber ausschließlich an frostfreien Tagen. Die Bildung von Staunässe sollte man jedoch unbedingt vermeiden.

Erdbeerpflanze Ranken mit Gartenschere entfernen

Hinweis: Was man auf keinen Fall als Abdeckung verwenden sollte, ist Plastikfolie. Unter ihr kann die Luft nicht zirkulieren, was Fäulnis und Schimmelbildung zur Folge hat, die Klettererdbeere würde dauerhaft Schaden nehmen.

Im Kübel

Kübelpflanzen reagieren in der Regel immer etwas empfindlicher auf Frost als ausgepflanzte Exemplare. Dennoch sollte man auch Klettererdbeeren im Kübel immer draußen, allerdings an einem geschützten Platz überwintern. Die Überwinterung in einem wärmeren Winterquartier würde dazu führen, dass die Pflanzen schon sehr früh kraftlose Triebe austreiben, was sich negativ auf die Ernte im Folgejahr auswirken kann. Der richtige Schutz im Freien könnte folgendermaßen aussehen:

  • Topf zunächst an schattigen, geschützten Platz stellen
  • beispielsweise vor wind- und regengeschützter, wärmender Hauswand
  • vom Boden weg auf Holzpalette oder Styroporplatte
  • Pflanzgefäß mit Vlies, Jute oder Luftpolsterfolie umwickeln
  • Substrat mit trockenem Laub, Stroh, Rindenmulch oder Heu abdecken
  • Pflanzen regelmäßig aber mäßig gießen
Klettererdbeere (Fragaria x ananassa)
Klettererdbeere (Fragaria x ananassa)

Das Substrat im Topf darf nicht komplett austrocknen. Allerdings sollte man auch nicht zu viel gießen, denn dann kann das Wasser in der Erde gefrieren und die Wurzeln der Pflanze langfristig schädigen.

Winterschutz entfernen

Der Winterschutz sollte weder zu früh noch zu spät entfernt werden. Entfernt man ihn zu früh, können die Pflanzen Schäden durch Spätfröste erleiden. Lässt man ihn zu lange auf den Pflanzen, kann es unter der Abdeckung zu einem Wärmestau kommen, was eine Ausbreitung von Krankheitserreger und Bakterien zur Folge hätte. Es gilt also den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Abhängig von der vorherrschenden Witterung ist das meist zwischen März und April. Falls nötig, entfernt man die Abdeckung anfangs nur tagsüber und legt sie nachts wieder an.

Häufig gestellte Fragen

Sind alle Sorten gleichermaßen winterhart?

In der Regel sind immer tragende Sorten nicht ganz so winterhart wie einmal tragende. Ein normaler Schutz, wie oben beschrieben ist aber in jedem Falle ausreichend.

Welchen Temperaturen halten Klettererdbeeren stand?

Hierzulande vertragen diese Pflanzen Temperaturen von bis zu minus zehn Grad problemlos. Da sie aber relativ flach wurzeln, sollten sie mit entsprechendem Schutz winterfest gemacht werden.

Wie kann man durch Staunässe verursachte Frostschäden vermeiden?

Das kann man tun, indem man bereits bei der Pflanzung auf den richtigen Standort achtet, eine gute Bodenvorbereitung leistet, die Klettererdbeeren bedarfsgerecht mit Wasser versorgt und staunasse Böden meidet oder entsprechend aufwertet.

Was sind beliebte Sorten der Klettererdbeere?

Dazu gehören beispielsweise die immer tragenden Sorten ‚Hummi‘, ‚Mountainstar‘, ‚Super Star‘ und Kletter Toni‘ sowie die Sorte ‚Parfum Freeclimber‘.

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