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Kletterhortensien im Kübel halten: 9 Tipps

Kletterhortensien im Kübel

Die ursprünglich aus Asien stammenden Kletterhortensien machen auch hierzulande eine gute Figur. Sie eignen sich zur Pflanzung im Freiland, aber auch im Kübel. Jedoch ist dabei einiges zu beachten.

Video-Tipp

Vielfältige Verwendung möglich

Bei der Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) handelt es sich um eine mehrjährige Rankpflanze. Sie wird verwendet bei der Begrünung von Fassaden, Mauern, Zäunen und Spalieren. Daneben wird sie sehr gern als Sichtschutz auf Terrassen und für die Sitzecke im Garten genutzt. Ihr dichtes grünes Laubkleid und die imposanten großen schirmförmigen Blütenstände von Mai bis Juli machen sie dabei so beliebt. Meist wird sie dazu direkt ins Freiland gepflanzt. Hier kann sie leicht eine Höhe bis 15 Metern erklimmen. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, die Hydrangea petiolaris in einem großen Kübel oder Topf zu halten. Beliebte Sorten für eine Kübelpflanzung sind

Kletterhortensie ist auch Nahrungsquelle für Insekten

„Silver Lining“

  • Wuchshöhe 150 bis 200 cm
  • Wuchsbreite 150 bis 200 cm
  • weiße Blüten von Juli bis August
  • weiß-grün panaschierte Blätter
  • wintergrün

„Cordifolia“

  • eine Zwergform
  • Wuchshöhe 60 bis 300 cm
  • Wuchsbreite 40 cm
  • cremeweiße Blüten von Juni bis Juli
  • herzförmige Laubblätter
  • sommergrün

Bei einer Pflanzung in Kübel oder Topf ist nun allerdings einiges zu beachten, um die Kletterhortensie in ihrer vollen Schönheit zu genießen. Nachfolgend einige Tipps dazu.

Tipp: Blütendolden der Kletterhortensie werden gerne für die Vase geschnitten. Sie halten recht lange und verströmen einen süßlichen Duft.

Großes Pflanzgefäß notwendig

Verschiedene Blumenkübel
Bei der Wahl des richtigen Pflanzgefäßes für die Kübelkultur gilt es einiges zu beachten.

Zuerst muss das Pflanzgefäß ausgewählt werden. Auch wenn die Kletterhortensie im Kübel oder Topf nicht so groß wird wie im Freiland, ist die Wahl des Pflanzgefäßes für ein gutes Gedeihen ausschlaggebend. Jährlich kann bei der Kletterpflanze mit einem Zuwachs in jungen Jahren von 15 bis 20 Zentimetern und im Alter sogar bis zu 40 Zentimetern gerechnet werden. Das sagt sicherlich schon etwas über die Größe des Pflanzkübels aus. Hier gilt schließlich die Devise: „Desto größer und tiefer, desto besser für die Pflanze“. Aber nicht nur auf die Größe, sondern auch auf das Material muss geachtet werden, schon allein wegen der Standfestigkeit der Kletterhortensie. Der Kübel oder Topf sollte haben

  • Mindestvolumen von 10 bis 30 Litern
  • ausreichend Wasserabzugslöcher am Boden
  • eine helle Farbe zur Reflexion der Sonnenstrahlen
  • dadurch wird Aufheizung der Wurzeln verhindert

Daneben sollten die Gefäße

  • stabil und dickwandig sein
  • aus Keramik, Terrakotta oder Beton bestehen
  • kleine Füße besitzen
  • alternativ Klötze unterschieben
  • wichtig damit überschüssiges Wasser abfließt
  • keine Untersetzer

Richtiges Substrat wichtig

Auch bei der Wahl des Substrats muss einiges beachtet werden, um eine Kletterhortensie im Topf zu halten, ist das verwendete Erdsubstrat wichtig. Sie kann hier sehr eigen sein. In ihrer ursprünglichen Heimat wächst die Kletterpflanze in den Wäldern in einer lockeren, humosen und nährstoffreichen Erde. Daneben ist ebenso wichtig

Hibiskus bei Staunässe umtopfen
  • ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5
  • leicht sauer ist ideal
  • kein Kalk
  • durchlässiges und gleichzeitig wasserspeicherndes Substrat
  • keine Staunässe
  • keine Verdichtung der Erde

Es sollte dabei Abstand von der normalen Einheitsblumenerde genommen werden. Sie ist nicht besonders geeignet. Alternativ kann man die Pflanzerde selbst mischen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Mischung bestehend aus

  • Moorbeet- und Rhododendronerde
  • 20 Prozent Quarzsand, Blähton oder feinem Splitt

Mischung bestehend aus

Kletterhortensie, Hydrangea petiolaris mit kleinen weißen Blüten
  • zwei Teilen Weißtorf
  • zwei Teilen Gartenerde
  • ein Teil Lavagranulat
  • zwei Teilen Laubkompost
  • eine Handvoll Hornspäne und

alternativ eine Mischung aus

  • Lauberde
  • Rindenhumus
  • Lehm
  • Kokosfasersubstrat
  • Hornspäne und
  • Perlite

Leider kann bei den selbst gemischten Erden selten der pH-Wert vorher genau eingeschätzt werden. Es sollte dann unbedingt im Nachhinein ein Test erfolgen. Die notwendigen Teststreifen gibt es in jedem Garten- oder Baumarkt. Mitunter muss dann die Erdmischung hinsichtlich des Säuregehalts noch verändert werden:

  • pH-Wert unter 5,5 Zugabe von Garten- oder Algenkalk
  • pH-Wert über 6,5 Zugabe von Alaun (Kaliumaluminiumsulfat) oder auch Torf

Hortensie richtig eintopfen

In der Regel werden Kletterhortensien als Containerpflanzen angeboten. Diese können das ganze Jahr über gepflanzt werden. Um die Kletterhortensie möglichst lange im Topf oder Kübel zu halten, muss sie richtig eingetopft werden. Dabei wird wie folgt vorgegangen:

  • Wurzelballen in Eimer mit Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser vollsaugen lassen
  • Aufbringung Drainage auf Topfboden
  • Verwendung von Tonscherben, Blähton oder Splitt
  • wasserdurchlässiges und atmungsaktives Vlies darüber legen
  • verhindert Vermischung von Erde und anorganischem Substrat
  • danach ein Drittel der Erde auffüllen
  • Wurzelballen mittig einsetzen
  • restliche Erdsubstrat auffüllen
  • zwischendurch Erde leicht andrücken
  • Entstehung von Hohlräumen verhindern
  • höchstens bis zum unteren Blattpaar befüllen
  • Gießrand von 3 bis 5 cm frei lassen
  • kräftig angießen bis überschüssiges Wasser aus Abzugslöchern fließt

Falls bereits im Pflanztopf eine Rankhilfe integriert ist, dann können zum Schluss die unteren Ranken an die vorhandenen Streben gebunden werden. Aber Vorsicht dabei, das Bindegarn darf nicht das Pflanzengewebe beschädigen.

Hinweis:

Bei der Verwendung von Pflanzgefäßen aus Terrakotta sollten diese mindestens 24 Stunden gewässert werden. Sonst kann es leicht passieren, dass das poröse Material der Pflanze die Feuchtigkeit entzieht.

Standortwahl

Gerade bei der Wahl des Standortes wird über das Wachstum und Blütenpracht der Kletterhortensie entschieden. Er sollte

Kletterhortensie, Hydrangea
Kletterhortensie, Hydrangea petiolaris
  • halbschattig bis schattig und windgeschützt sein
  • eher kühl und feucht
  • aber dennoch nicht zu dunkel
  • ideal lichter Schatten
  • optimal Nordwand des Hauses oder schattige Terrasse

Daneben kann die Rankpflanze auch an einem sonnigen Platz in westlicher und östlicher Richtung gedeihen. Allerdings ist dann ein häufigeres Gießen während der Sommermonate notwendig. Generell gilt, je heller der Standort, desto prächtiger ist die Färbung der Laubblätter im Herbst.

Hinweis:

Bei einem zu dunklen Standort erfolgt keine Blütenbildung. Hingegen kann es bei direkter Sonneneinstrahlung zum Verbrennen der Blüten und Blätter kommen.

Ausreichend Wassergaben

Die Kletterhortensie hat wie alle anderen Hortensien einen hohen Wasserbedarf. Besonders muss man auf die Qualität des Gießwassers achten, denn die Pflanzen vertragen Kalk nicht gut. Beim Gießen ist zu beachten:

  • Verwendung von Regenwasser oder entkalktem Leitungswasser
  • erst gießen, wenn Erdoberfläche leicht angetrocknet ist
  • langsam und vorsichtig auf Wurzelscheibe gießen
  • Pflanze nicht beregnen
  • Wassergabe ausreichend, wenn Überschüssiges Wasser durch Abzugslöcher abläuft
  • an sonnigen Standorten Gießintervalle kürzer
  • Staunässe vermeiden

Gerade im Sommer, wenn eine dichte Belaubung und Blüten vorhanden sind verdunstet die Pflanze viel Feuchtigkeit, die Wassergaben halten nicht sehr lange an. Meist ist ein tägliches Gießen notwendig.

Hinweis:

Zur Ermittlung des Wasserbedarfs kann die Fingerprobe genutzt werden. Zeigefinger dazu ein bis zwei Zentimeter tief ins Substrat drücken. Ist es dort noch feucht, kein gießen notwendig. Schnell kann sonst Staunässe entstehen.

Düngergaben während Wachstumsphase

Verwendung sollte bei Kletterhortensien im Kübel Flüssigdünger finden. Dazu bietet der Handel speziellen Hortensiendünger an. Hier sind alle notwendigen Nährstoffe und Spurenelemente enthalten. Am besten wird wie folgt vorgegangen:

  • Düngung in den Monaten April bis September
  • alle zwei Wochen
  • Gabe mit dem Gießwasser
  • Mischung nach Angabe des Herstellers
  • vor und nach Düngung mit klarem Wasser gießen
  • alternativ Verwendung von Beinwellsud

Rückschnitt in Maßen

Kletterhortensie mit satt-grünem Blattwerk

Die Kletterhortensie wächst verhältnismäßig langsam. Ein Rückschnitt ist daher nicht unbedingt notwendig, wenn genügend Platz vorhanden ist. Anders sieht es vielleicht bei Kübelhaltung aus. Dazu sollte folgendes kurz gesagt werden:

  • bei Jungpflanzen im Spätwinter Ranken ein Drittel einkürzen
  • begünstigt buschiges Wachstum
  • ältere Pflanzen direkt nach der Blüte Formschnitt
  • legen bereits im Vorjahr neue Knospen an
  • zu lange Ranken bis zur nächsten Blattknospe einkürzen
  • verwelkte Blüten regelmäßig ausputzen
  • tote und schwache Triebe entfernen
  • Rückschnitt bis ins alte Holz möglich

Rank- und Absturzsicherung

Kletterhortensien sind selbst klimmend. Allerdings haben sie nur Haftwurzeln an jungen Trieben. Durch das Dickenwachstum über die Jahre hinweg kann die Haftwurzel schnell abreißen. Dann ist nur noch ein Halten an den jungen Trieben möglich. Bei Wind und Sturm kann die Pflanze vollständig von der Fassade abgerissen werden. Zusätzlich sollte man auch bei Pflanzen in einem Topf ein Seilsystem zur Sicherung anbringen.

Rankhilfe

Um eine gewünschte Wuchsrichtung der Kletterhortensie zu erreichen kann ein Topf oder Kübel mit bereits integrierter Rankhilfe verwendet werden. Hier halten sich die Triebe gut fest. Daneben können auch Kletterhilfen wie

  • Spaliere aus Holz oder Metall
  • Ranknetze
  • Drahtrahmen
  • gusseiserne Pyramiden und Obelisken

eingesetzt werden.

Überwinterung im Kübel

Normalerweise ist eine Kletterhortensie winterhart. Allerdings im Kübel gehalten, müssen einige Vorkehrungen getroffen werden:

  • Topf mit dämmenden Material einwickeln
  • Verwendung von Luftpolsterfolie, Jutesäcke, Gartenvlies
  • Wurzelballen mit Reisig oder Stroh abdecken

Alternativ: um den Topf mitsamt Pflanze wenn möglich

  • einen Maschendraht ziehen
  • Zwischenräume mit Laub, Stroh oder Erde füllen

Daneben sollten junge Pflanzen in den ersten drei bis fünf Jahren bei sehr starken Frösten komplett mit einer atmungsaktiven Haube umhüllt werden.

Hinweis:

Alle Pflanzenteile sind schwach giftig. Sie können leicht Vergiftungserscheinungen wie Schwindel, Übelkeit oder eine Kontaktallergie verursachen. Beim Umgang sollten Handschuhe getragen werden.

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