Kompost umsetzen in 6 Schritten: so geht’s
Das Umsetzen von Kompost ist aus verschiedenen Gründen eine sinnvolle Maßnahme. Alles Wissenswerte und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die richtige Durchführung, erfahren Sie hier.
Auf den Punkt gebracht
- Kompost mindestens einmal im Jahr umsetzen
- Trennung von abgebautem und unfertigem Kompost
- Umschichtung für zügigere Humusentwicklung
- Einfach und schnell durchführbar
Inhaltsverzeichnis
Warum Kompost umsetzen?
Der Hauptgrund für eine Umsetzung/Umschichtung von Komposthaufen ist die schnelle Humusbildung und folglich zügigere Verwendung als Düngemittel. Zudem sorgt eine Umsetzung für einen geringeren Platzbedarf, was das Umsetzen vor allem dann sinnvoll macht, wenn der Komposter überquillt beziehungsweise kurz davorsteht. Im Detail bringt die Umsetzung folgende Vorteile:
- Auflockerung für verbesserte Luftdurchlässigkeit beschleunigt Zersetzung durch Mikroorganismen
- neue Vermischung der Materialien für schnellere Verrottung
- Begünstigung eigenständiger Wärmebildung und gleichmäßiger -verteilung für bessere Lebensbedingungen der Mikroorganismen
- Verringerung des Volumens durch Aussieben von gebrauchsfertigem Kompost
Bester Zeitpunkt zum Kompost umsetzen
Ein Komposter kann theoretisch das ganze Jahr über umgeschichtet werden, sofern er nicht gefroren ist. Allerdings bringen die Zeitpunkte im zeitigen Frühjahr und im Herbst die besten Argumente zur Umsetzung. Zusätzlich sollte für den optimalen Zeitpunkt darauf geachtet werden, dass der Komposthaufen nach mehreren regenfreien Tagen etwas abgetrocknet ist.
Zeitiges Frühjahr/Winterende
Wenn im Februar die Temperaturen den Komposthaufen auftauen lassen, ist der geeignetste Zeitpunkt für eine Umsetzung gekommen. Zu diesem Zeitpunkt verhilft diese, den Rottungsprozess wieder zu aktivieren, der während der Wintersaison stoppt. Das führt zu folgenden Vorteilen:
- Mikroorganismen werden aus der Winterruhe geweckt und nehmen ihre Arbeit wieder auf
- ausreichend verbleibende Zeit für Humusentwicklung pünktlich zum Start der Gartensaison
- ausgesiebtes fertiges Material steht bereits für Beetvorbereitungen und Erstdüngung zur Verfügung
Tipp: Die Kompostdüngung sollte nur dort vorgenommen werden, wo „frühe“ Pflanzensorten vorhanden sind, gesetzt oder gesät werden. Sorten, die erst ab Mai aus der Winterruhe erwachen, könnten durch eine zu frühe Kompostdüngung „gestört“ werden.
Umsetzung im Herbst
Im Garten sammelt sich in der Regel während und nach der Sommersaison reichlich Kompost durch beispielsweise zahlreiche Rasenschnitte, Baum- und Strauchrückschnitte sowie Laub. Im frühen Herbst steht die letztmögliche Düngung für die meisten Pflanzen an, sodass sich dies optimal mit einer Umsetzung verbinden lässt. Zudem hat die Herbstumsetzung ebenfalls weitere Vorteile:
- ab erstem Frost kontinuierliches Absterben von Schädlingen im Komposthaufen
- bessere Durchlüftung erleichtert Einfrierung, was zu verbesserter Kompostbeschaffenheit führt
- weniger Gartenarbeit im Frühjahr, wenn Düngung bereits im Herbst erfolgt
Wie oft Kompost umsetzen?
Eine Umsetzung sollte mindestens einmal jährlich vorgenommen werden. Je nach erforderlicher Verfügbarkeit von Humus, sollte diese im zeitigen Frühjahr oder Herbst vorgenommen werden. Es spricht aber nicht dagegen, eine Umsetzung zwei oder mehrmals im Jahr durchzuführen. Erfahrene Hobbygärtner mit hohem Düngebedarf setzen ihre Komposthaufen häufig sogar alle zwei Monate um, damit noch schneller wertvoller Humus zur Verfügung steht. Bei vielen Garten-/Kompostabfällen, wie sie vor allem in größeren und sehr pflanzenreichen Gärten anfallen, ist die mehrfache Umsetzung im Jahr vor allem zur Volumenreduzierung empfehlenswert.
Benötigtes Material
Bevor es mit der Umsetzung losgeht, sollten folgende benötigte Utensilien griffbereit vorhanden sein:
- Schaufel
- Grabe- oder Mistgabel
- große Siebplatte oder spezielles Kompostsieb (Größe mindestens 80 x 80 Zentimeter, Maschenweite 19 x 19 Millimeter)
- Arbeits- oder Gartenhandschuhe
- gegebenenfalls neues Kompostbehältnis
- frische Garten-/Kompostabfälle
Tipp: Wenn Sie beim Umsetzen ausgesiebtes Material in ein neues Kompostbehältnis füllen, ersparen Sie sich spürbar Arbeitsaufwand, weil Sie nach jedem Sieben direkt mit der Schichtung beginnen können und diese somit von oben nach unten „umdrehen“.
Kompost umsetzen: Schritt-für Schritt-Anleitung
Schritte | Tätigkeiten |
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1. Schaufelprobe | – fällt Kompost leicht von Schaufel, ist er trocken genug zum Umsetzen |
2. Neue Komposterbeschichtung anlegen | – Äste, Holzhäcksel etc. verwenden |
3. Material aussieben | – auf Sieb Verbleibendes in neuen Komposter (oberste Schichten nun als unterstes schichten) – grobes Geäst, Steine und anderes unverrottbares Material entfernen – durchgesiebtes ist fertiger Humus; wird zur Seite gelegt |
4. Kompost im 3.Schichten-System füllen | – 1. Schicht aus unfertigem „alten“ Kompost (zwischen 20 und 30 Zentimeter hoch) – 2. Schicht: ein bis zwei Schippen gebrauchsfertigen Humus gleichmäßig dick auf Oberfläche verteilen – 3. Schicht: frische Gartenabfälle hinzugeben |
5. Umgesetzten Komposthaufen wässern | |
6. Übrig gebliebenen reifen Kompost in Beeterde einarbeiten |
Tipp: Um noch besser und schneller ans Ziel der Kompostierung zu gelangen, kann zusätzlich Kompostbeschleuniger untergemengt werden. Zur Vorbeugung eines Pilzbefalls ist zudem das Einbringen von Gesteinsmehl empfehlenswert.
Häufig gestellte Fragen
Je schräger Sie das Sieb positionieren, desto mehr feinkörniger Humus gelangt durch das Sieb. Allerdings sollte das Sieb auch nicht zu steil stehen, damit überhaupt ein Sieben erfolgen kann und das Material nicht einfach seitlich herunterfällt. Eine Neigung zwischen 45 Grad und 65 Grad ist ideal, um besten Humus herauszusieben.
Eine häufige Umsetzung ist die beste Methode. Zusätzlich können Sie aber auch bei trockenen Wetterverhältnissen wässern. Durch die Feuchte wird die Verrottung gefördert und dementsprechend schneller erhalten Sie wertvollen Humus. Als Kompostbeschleuniger können Sie auch eine Jauche aus Baldrianblättern, Brennnesseln, Farnwedeln und Beinwell nutzen. Nach der Gärung ist allerdings eine Verdünnung mit Wasser im Verhältnis von 1:10 erforderlich. Damit Gießen Sie dann den Komposthaufen ein- bis zweimal in der Woche, je nach Wetterlage.
Um das Verrotten zu begünstigen, ist es beim Umsetzen wichtig, dass die bisherige Schichtung wechselt. Das bedeutet, was zuvor oben im Komposter lag, ist nun unten zu schichten. Das können Sie mit einem Umgraben vergleichen, bei dem ebenfalls die unteren Schichten nach oben und die oberen nach unten gelangen. Sieben Sie alles auf einen Haufen, müssen Sie dementsprechend das unreife, kompostierbare Material einmal „umgraben“, damit die vorherigen oberen Schichten als erstes in den Komposter gefüllt werden können.