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Koniferen werden braun: was tun?

Koniferen werden braun

Braune Stellen an Thuja, Scheinzypresse & Co. sind ein Albtraum für Hobbygärtner. Oft befürchtet man eine Krankheit, aber auch andere Ursachen sind möglich. Was also tun, wenn Koniferen plötzlich braun werden?

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • verschiedene Ursachen möglich
  • absonnigen Standort wählen
  • Gießverhalten anpassen
  • Mangelerscheinungen beheben
  • Krankheiten oder Schädlingsbefall bekämpfen

Standortbedingungen verbessern

Oft deuten braune Nadeln an Koniferen auf ein Problem hin, beispielsweise einen schlecht gewählten Standort. Die Pflanzen benötigen zwar Licht, vertragen aber keine direkte Sonne, denn die kann zu Verbrennungen führen. Auch Standorte an stark befahrenen Straßen sind ungünstig, denn sowohl Abgase als auch Streusalz können braune Verfärbungen hervorrufen. Werden Koniferen aus diesen Gründen braun, reagieren Sie am besten folgendermaßen:

Thuja mit Sonnenbrand
Zu viel Sonne schadet Koniferen.
  • bei Sonnenschäden für Beschattung sorgen
  • z. B. durch andere Pflanzen
  • Unterpflanzung hoher Bäume nicht empfehlenswert
  • halbschattiger Platz für Koniferen optimal
  • mit wenigen Sonnenstunden am Vormittag
  • bei Schäden durch Streusalz gegebenenfalls Bodenaustausch vornehmen
  • Pflanzen durch Nährstoffzufuhr stärken

Bodenbeschaffenheit kontrollieren

Problematisch wird es, wenn die Konifere in einem kalten, nassen und verdichteten oder zu saurem Boden steht. Eine Braunfärbung der Nadeln und Triebe ist dann unvermeidbar. Zudem können verdichtete und magere Böden einen Nährstoffmangel verursachen. So können Sie Abhilfe schaffen:

Thuja pflanzen
  • lehmigen, verhärteten Boden austauschen
  • Untergrund regelmäßig auflockern
  • etwas Sand unter die Erde mischen
  • vermeintlich zu sauren Boden unbedingt testen
  • pH-Wert durch Zugabe von Kalk erhöhen
  • nach drei Monaten frischen Kompost ausbringen
  • magere Böden mit reifem Kompost, Stallmist oder Hornspänen verbessern

Tipp: Sollte ein durch schlechte Bodenbeschaffenheit verursachter Nährstoffmangel gravierend sein, können Sie nach der Anpassung einen speziellen Koniferendünger verabreichen.

Wassermangel ausgleichen

Auch zu wenig Wasser kann dafür sorgen, dass Ihre Koniferen braun werden. Das kann beispielsweise an unzureichenden Niederschlägen, hohen Temperaturen, intensiver Sonneneinstrahlung sowie einem zu windigen Standort oder Konkurrenz durch andere Pflanzen liegen. Wie lässt sich das Problem beheben?

Koniferen gießen
Koniferen reagieren auf längere Trockenheit sehr empfindlich.
  • Wassergaben deutlich erhöhen
  • nur abends oder vormittags wässern
  • direkt auf Wurzelscheibe
  • gegebenenfalls Graben um Konifere ausheben
  • mit Wasser befüllen, bis Ballen durchnässt ist
  • in Trockenperioden häufiger wässern
  • dicke Mulchschicht schützt vor Feuchtigkeitsverlust

Auch Staunässe kann zum Problem werden. Sie kann dazu führen, dass die Koniferen kein Wasser mehr aufnehmen können. Die Folge ist Wurzelfäule. Um dem vorzubeugen, sollten Sie insbesondere junge Exemplare in Trockenperioden und an frostfreien Tagen im Winter regelmäßig gießen. Das ist wichtig, weil diese Gehölze viel Feuchtigkeit über ihre Nadeln verlieren.

Nährstoffmangel beheben

Damit die Pflanzen saftig grün und gesund bleiben, benötigen sie eine regelmäßige Nährstoffzufuhr. Werden die Koniferen dagegen braun, liegt häufig ein Magnesiummangel vor, begünstigt durch zu dichte Bepflanzung, schlechte Bodenbeschaffenheit, Streusalz oder ungeeignete Dünger. Um betroffene Pflanzen wieder aufzupäppeln, können Sie Folgendes tun:

Hand voller Bittersalz unter Nadelbaumzweig
  • schnelle Abhilfe mit Bittersalz (Magnesiumsulfat)
  • dazu entsprechende Spritzlösung ansetzen
  • aus 200 mg Bittersalz und 10 Liter Wasser 
  • Lösung auf die Nadeln sprühen
  • nur bei bewölktem Wetter
  • nach zehn Tagen wiederholen
  • gegebenenfalls auch in den Boden einarbeiten
  • anschließend gut gießen

Das Besprühen mit einer Bittersalz-Lösung können Sie im Abstand von 2-3 Tagen mehrmals wiederholen. Bringen Sie Bittersalz direkt auf dem Boden auf, rechnen Sie etwa mit 100 g pro Meter Wuchshöhe. Auch vorbeugend ist eine jährliche Düngung mit Bittersalz empfehlenswert.

Tipp: Im Idealfall sollten Sie vor der Verwendung von Bittersalz eine Bodenanalyse vornehmen lassen, um sicherzugehen, dass auch tatsächlich ein Magnesiummangel vorliegt.

Schädlinge loswerden

Unter den Schädlingen kann vor allem die Miniermotte den Koniferen gefährlich werden. Zunächst sind nur die Triebspitzen betroffen, später werden ganze Zweige der Koniferen braun. Wird ein Befall festgestellt, sollten Sie schnellstens handeln:

Braune Triebspitzen an Thuja
  • dazu alle befallenen Triebspitzen entfernen
  • anschließend im Hausmüll entsorgen
  • nicht auf dem Kompost
  • Konifere anschließend mit hartem Wasserstrahl absprühen
  • bei fortgeschrittenem Befall Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
  • Anwendungszeitraum Juni bis Juli

Tipp: Bei genauem Hinsehen können Sie an den Triebspitzen Ein- und Ausbohrlöcher erkennen sowie kleine ca. drei Millimeter große Raupen oder Puppen.

Pilzbefall bekämpfen

Bei Koniferen können verschiedene Pilzinfektionen für eine Braunfärbung verantwortlich sein, so zum Beispiel das Pestalotia-Triebsterben, die Schuppen- und Nadelbräune und das Kabatina-Zweigsterben. Beim Pestalotia-Triebsterben färben sich die Triebspitzen braun, wobei die Färbung bis ins Blattinnere reicht. Die Schuppen- und Nadelbräune befällt ältere Pflanzen. Dabei färben sich Triebe im unteren Bereich braun. Und beim Kabatina-Zweigsterben sind jüngere Triebspitzen betroffen. Jetzt ist schnelles Handeln gefordert:

Braune Konifere schneiden
  • betroffene Triebe großzügig abschneiden
  • nicht ins alte Holz schneiden
  • zu saurer Boden und Nährstoffmangel begünstigen Pilzbefall
  • deshalb Boden testen und gegebenenfalls kalken
  • Magnesiummangel vermeiden
  • Schnittwerkzeuge vor und nach dem Schnitt desinfizieren
  • vorbeugend mit Fungiziden behandeln

Tipp: Bei einem starken Befall können Sie die Pflanze nur noch ausgraben und entsorgen.

Mehr Infos über beliebte Koniferen

Häufig gestellte Fragen

Können auch Fehler beim Schnitt für eine Braunfärbung sorgen?

Ja, wenn Sie zum falschen Zeitpunkt oder bei Sonnenschein schneiden. So kann die Sonne beim Schnitt einer Koniferenhecke innen liegende Zweige verbrennen. Zudem können ganze Zweigpartien erfrieren und infolgedessen braun werden. Meist füllen sich die entstandenen Lücken zwar wieder, aber es dauert seine Zeit. Kurzfristig lassen sie sich nur kaschieren, indem Sie etwa die braunen Stellen herausschneiden und benachbarte gesunde Astpartien in Richtung der Kahlstelle biegen und anbinden.

Was, wenn meine Koniferen im Winter braun werden?

Nicht immer besteht sofortiger Handlungsbedarf. Bei einigen Arten ist die bräunliche Färbung im Winter ein ganz natürlicher Vorgang. Sie kann stellenweise, beispielsweise im Innern aber auch durchgehend auftreten. Allerdings sollte die Färbung satt und nicht fahlbraun sein.

In welcher Form ist Bittersalz erhältlich?

Sie können es als Pulver und in flüssiger Form kaufen. Bittersalz ist gut wasserlöslich, sodass sich eine Mischung zum Besprühen leicht herstellen lässt. Teilweise gibt es auch Universaldünger mit einer Extraportion Magnesium.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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