Krähen und Raben vertreiben: was hilft? So können Sie sie vertreiben
Krähen und Raben entstammen der Gattung Corvus aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Sie gelten vor allem in Wohngebieten als Störfaktor. Sie sind nicht nur laut, sondern können auch immense, kostenintensive Schäden anrichten. Zudem vertreiben Sie Singvögel mit ihren melodischen Klängen. Umso wichtiger, dass die schwarzen Vögel keinen Aufenthalt im heimischen Garten gewährt bekommen. Hier erfahren Sie, wie sie diese effektiv vertreiben können.
Inhaltsverzeichnis
Rabenvögel – der Feind im Garten
Schwarz und recht groß zeigen sich Krähen und Raben. Sie fallen durch laute, scharfe Geräusche auf, wobei besonders der Balzruf nicht zu überhören ist. Bei ihnen handelt es sich um sehr intelligente und einfallsreiche Vögel. Sie sind darauf spezialisiert, ihre Umgebung auszutricksen. Sie lernen immens schnell und geben sich nicht mit einem „geht nicht“ zufrieden. Dies ist vor allem zu beobachten, wenn es um Fressen geht. Hier finden sie immer wieder neue Wege, um auch an die unzugänglichste Nahrungsquelle zu gelangen. Sind sie im Garten, bleibt für den meisten Rest anderer Vogelarten kaum noch Nahrung übrig. Diese bleiben dann fern, zumal Raben und Krähen auch keinen „Revierkampf“ scheuen, in denen ihnen kleinere Vögel stark unterlegen sind. Zu allem Überfluss bedienen sie sich auch noch an der Brut gern gesehener und seltener Vogelarten.
Krähen und Raben vertreiben
Vertreiben ist schwierig
Aufgrund ihrer Intelligenz und dem einnehmendem Wesen lassen sie sich mit einfachen Maßnahmen meist nicht und vor allem nicht langfristig vertreiben. Finden sie in Gärten bevorzugte Bedingungen mit Futter vor, bleiben sie in der Regel und lassen sich nicht so leicht vertreiben. Hier bedarf es einem Handeln in verschiedene Richtungen, um ihnen den Aufenthalt in der nahe Umgebung so schwierig und unattraktiv wie möglich zu gestalten.
Maßnahmen zum Vertreiben von Rabenvögeln
Nahrung
Nahrungszugang vermeiden
Die Corvidae machen weder vor Deckeln, noch vor Plastik- oder ähnlichen Verpackungsmaterialien Halt. Mit ihren scharfen Schnäbeln hacken sie Verdeckungen auf und können Gegenstände anheben. Kommen sie nicht mehr an Futter heran, steigen die Chancen immens, dass sie von dannen ziehen und sich im Idealfall erst gar nicht in Ihrem Gartenbereich niederlassen. Folgende Maßnahmen sollen Sie dementsprechend treffen:
- Mülleimer immer dicht verschlossen halten
- Keine frei zugänglichen Mülltüten herumliegen lassen
- Kleine Mülltonnen vor dem Umkippen schützen
- Komposthaufen abdecken
- Gemüsebeete und Obstpflanzen mit einem Netz umspannen
- Entfernen Sie Fallobst unverzüglich
Tipp: Achten Sie darauf, dass im Sommer das Vogelnetz ausreichend große Löcher besitzt, damit kleine Vögel an die Insekten in Kirsch- oder Beerennähe gelangen können. Zehn Zentimeter Lochdurchmesser sollten nicht überschritten werden.
Futterstellen anpassen
Insbesondere im Winter locken Vogelhäuschen die Corvus-Gattung an. Hier rauben Sie den Singvögeln das Futter. Prinzipiell gilt, auf Futterhäuschen im Winter zu verzichten, wenn bereits ein Rabe oder eine Krähe umherfliegt. Zwar müssen Sie dann auch auf den Anflug von Singvögeln verzichten, aber die Chancen stehen deutlich besser, dass sich dies nur auf diesen einen Winter bezieht, weil die Rabenvögel weiterziehen werden, wenn sie nichts zu fressen finden.
Sollten Sie dennoch Futterhäuschen nutzen wollen, sollten Sie einige Details beachten:
- Verwenden Sie ausschließlich selbstschließende Futterhäuschen
- Achten Sie auf kleine Öffnungen, durch die Rabenvögel nicht hindurch kommen
- Beschränken Sie die Futterverteilung nur auf den verschlossenen, nicht frei zugänglichen Bereich
Nistplätze
Nistplätze anderer Vogelarten schützen
Besonders Nistplätze von kleinen Singvögeln sind attraktiv für die Corvidae. Einmal ausfindig gemacht, stecken sie ihre Köpfe in das Nest und fressen die Nachbrut. Im Anschluss merken sie sich die Futterquelle und die Chancen stehen hoch, dass sie regelmäßig vorbeischauen werden, ob gefüllte Nester vorhanden sind. Dies kann über einige Jahre vonstattengehen, wenn sie nicht von dem Nestraub abgehalten werden. Dazu können Sie Folgendes beitragen:
- Verteilen Sie mehrere Nistkästen
- Diese sollten zwischen Einschlupfloch und Boden mindestens 15 Zentimeter Abstand besitzen
- Das Einschlupfloch sollte einen Durchmesser von weniger als 15 Zentimeter zu haben
Nistplätze der Rabenvögel zur Vertreibung nutzen
Haben sich die Corvidae ein Nest gebaut, sind sie offiziell in den Garten eingezogen und von nunmehr in ihrem „zu Hause“, aus dem sie sich nur ungern wieder verjagen lassen. Mit einigen Tricks können Sie ihnen den Nestbau und/ oder den Nestzugang erschweren:
- Schneiden Sie alle toten und vertrockneten Äste an Bäumen und Sträuchern ab
- Verteilen Sie sogenannte Vogel-Spikes auf dem Dach, Fensterbänken oder anderen Landestellen
- Verteilen Sie „Vogelabwehr-Gel“ – es klebt unangenehm und lässt die Rabenvögel auf Abstand gehen
Dunkelheit, Tierattrappen & Licht
Nachts durch Dunkelheit vertreiben
Rabenvögel verbringen die dunkle Tageszeit gern in hellen Gefilden. Sie sind oft in Gruppen auf Bäumen zu sehen, in welche Lichtstrahlen einfallen. Schalten Sie abends im Gartenbereich die Beleuchtung aus, besteht die Möglichkeit, dass vorhandene Exemplare ihren Standort wechseln. Zeigt sich der neue Standort als vorteilhafter, als in Ihrem Gebiet, stehen die Chancen gut, dass sie fern bleiben und sich dort niederlassen.
Tierattrappen zur Abschreckung
Rabenvögel haben einen ausgeprägten, weitläufigen Blick, doch reicht ihre Intelligenz nicht aus, den Unterschied zwischen einer Tierattrappe und einem echtem Tier zu erkennen. Vor allem Plastikraben, die kopfüber in den Baum gehangen werden, schrecken ihre „Artgenossen“ ab. Auch Schlangen meiden sie, selbst wenn diese eigentlich dem Plastikspielzeug der Kinder entstammen.
Vertreiben mit Lichtreflexionen
Erblicken Raben und Krähen Lichtreflexionen, hält es sie auf Abstand – zumindest so lange, bis sie erkennen, dass von diesen keine Gefahr droht. Lichtreflexionen sorgen aber nicht für einen Rabenvogel-freien Gartenbereich, sondern erlauben maximal eine Abgrenzung einzelner Gegebenheiten, wie zum Beispiel eines Baumes oder Gemüsebeets.
Damit sie nicht schnell dahinterkommen, dass ihnen die Lichtreflexionen nicht schaden, sollten sie in kurzen Abständen immer an anderer Stelle positioniert werden. Das bringt Verwirrung und die Chance, dass sie sich ihnen näher trauen, wird geringer.
Als geeignete lichtreflektierende Elemente eignen sich zum Beispiel die folgenden:
- Herkömmliches Aluminiumpapier aus dem Haushalt
- Spezielles Reflexionsband, das lose eingehangen werden kann oder als Klebeband erhältlich ist
- CDs und DVDs
- Reflektierende Kugeln, wie sie auch gegen Reiher an Gartenteichen aufgestellt werden
Geräusche & Geräte
Mit Geräuschen verscheuchen
Rabenvögel sind zwar nicht extrem geräuschempfindlich, aber sie mögen Standorte, an denen sie Ruhe finden. Laute Geräusche in Form von beispielsweise Gartengeräten, Trommeln oder Musik lassen sie zwar vorerst abziehen, aber dauerhaft führt dies sicherlich zu Problemen mit den Nachbarn. Diese Vertreibungsmethode eignet sich dementsprechend nur dann, wenn das Grundstück ausreichend weit vom nächsten Wohnhaus entfernt steht, wie es oftmals auf dem Land der Fall ist. Am effektivsten reagiert ein Rabe/ eine Krähe auf laute Geräusche, wie sie ihre Feinde von sich geben. Dazu zählen zum Beispiel Falken und Eulen. Auch Warnrufe ihrer Artgenossen lassen sie aufscheuchen und die Umgebung meiden.
Elektroakustische Geräte
Elektroakustische Produkte sind als Geräuschgeräte erhältlich, die realistische Angstschreie von Rabenvögeln darstellen. In der Regel sind sie so einstellbar, dass Lautstärke und Tonhöhen variieren. Das hat den Vorteil, dass sich die Vögel nicht daran gewöhnen und die „Gefahr“ nicht mehr ernst nehmen.
Ultraschall zur Krähenabwehr
Im Fachhandel stehen Ultraschallgeräte zum Kauf bereit, die speziell zum Vertreiben von Vögeln wie die Corvus-Gattung entwickelt wurden. Dabei handelt es sich um die Ausstrahlung von Ultraschallwellen, welche Menschen nicht wahrnehmen können. Bei dem Raben und der Krähe lösen sie eine Druckwelle aus. Diese empfinden sie als unangenehm und veranlasst sie, das Weite zu suchen. Sie werden vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen, aber treffen sie dann erneut auf Geräte mit Druckwellen, können Sie sie dauerhaft aus der Umgebung vertreiben.
Haustiere & Wasser
Mit dem Haustier gegen Raben und Krähen vorgehen
Als eine effektive Hilfe gegen die lästigen Rabenvögel können Sie mit Haustieren vorgehen. Katzen und Hunde verfügen über einen natürlichen Jagdinstinkt und werden die Corvidae in die Flucht schlagen. Allerdings kann dies natürlich auch in Bezug auf alle anderen Vogelarten zutreffen. Hunde haben zudem ihr Bellen als Instrument zum Verscheuchen. Berücksichtigt werden sollten hier eine eventuelle Störung der Nachbarn.
Wasser als Hilfe gegen Raben und Krähen
Können Sie einen Raben oder eine Krähe im Baum oder auf dem Dach ausmachen, kann Wasser sehr hilfreich sein, um sie zu verscheuchen. Vögel sollten nicht getötet werden, sodass Sie sich beim Wasserstrahl nicht eines Hochdruckreinigers bedienen sollten. Ein normaler Gartenschlauch ist mehr als ausreichend, denn rein das Erschrecken beim Aufprall der Wassertropfen sorgt bereits für den Abflug.
Damit Sie nicht stets selbst Hand anlegen müssen, gibt es im Fachhandel spezielle Spritzvorrichtungen, die mittels Bewegungsmelder ausgelöst werden. Hier sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass der Sprühdurchmesser groß ist, sodass vorbeifliegende Raben und Krähen auch vom Wasser getroffen werden können.