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Krankheiten am Oleander: Oleanderkrebs & Co | Tipps

Oleander (Nerium oleander)
Oleander (Nerium oleander)

Der Oleander ist von Natur aus eine robuste Pflanze. Trotzdem ist sie nicht gegen Krankheiten gefeit, die dem Strauch ganz schön zusetzen können. Deshalb sind das frühzeitige Erkennen und die richtige Behandlung wichtig.

Video-Tipp

Erreger von Oleanderkrankheiten

Krankheiten am Oleander werden durch Viren, Bakterien und Pilze verursacht. Ihre Herkunft ist zumeist nicht bestimmbar, dafür ist der Schaden, den sie anrichten (können) umso größer. Bei den Krankheiten, an welchen der Oleander am häufigsten erkrankt, sind die Erreger:

  • Oleanderkrebs: Pseudomonas-Bakterien
  • Trockenfäule: Pilzerkrankung
  • Grauschimmelfäule: Pilzerkrankung
  • Rußmehltau: Pilzerkrankung
befallene und gelbe Blätter sollten entfernt werden

Oleanderkrebs

Der Oleanderkrebs ist jene Krankheit, die dem Oleander nicht nur am meisten zu schaffen macht, sondern ihn auch am häufigsten befällt. Ein Schutz gegen die Pseudomonas-Bakterien ist so gut wie unmöglich, da sie in der Natur allgegenwärtig sind. Deshalb werden sie auch „Pfützenkeime“ genannt.

Die Infektion mit der Krankheit beginnt, wenn die Bakterien in den Saftstrom des Oleanders gelangen. Äußerlich zeigen sich Anzeichen erst im Verlauf der Infektion. Die ersten Symptome, die Sie erkennen können, entstehen an Blüten, Knospen und Blättern. Zeigt sich Ihnen folgendes Schadbild, dann ist die Pflanze am Oleanderkrebs erkrankt:

  • Knospen: verdicken, verfärben sich schwarz, platzen auf
  • Blüten: entfalten sich nicht oder entwickeln verkrüppelte Blütenblätter
  • Blütenstiele: platzen der Länge nach auf

Im Verlauf der Krankheit entwickeln sich an den Zweigen blumenkohlartige Wucherungen. Im Endstadium der Krankheiten sind die Zweige und Triebe aufgerissen und mit Wucherungen übersät. Dies lässt Triebe abbrechen, Blätter und Blüten rollen sich ein und fallen ab. Die Samenschoten platzen zu früh auf und fallen ebenfalls ab.

Behandlung

Gegen fast jede Krankheit gibt es ein Mittel. Leider gehört der Oleanderkrebs nicht dazu, denn bisher ist es noch nicht gelungen, ein Mittel zu finden, dass den Krebs besiegt. So kann das Schneiden des Oleanders zwar sein Leben verlängern, aber geheilt wird er dadurch nicht.

Vorgehen

Schneiden Sie alle Pflanzenteile, die Symptome der Krankheit zeigen, großzügig ab. Scheuen Sie dabei nicht, auch ins alte Holz zu schneiden. Da durch das Abschneiden der Pflanzenteile der Befallsdruck für den Oleander nachlässt, schließt er die entstandenen Lücken wieder.

Tipp: Diese Form der Behandlung können Sie öfter wiederholen. Allerdings wird dem erkrankten Oleander irgendwann die Kraft fehlen, die Lücken zu schließen. Entsorgen Sie das Schnittgut auf keinen Fall auf dem Kompost, die Bakterien finden den Weg in den Garten zurück. Am besten geben Sie das Schnittgut gut verschlossen in den Hausmüll.

Trockenfäule

Die Pilzerkrankung Ascochyta (Trockenfäule) wird durch einen Schlauchpilz verursacht. Da der Pilz alle Pflanzenteile befallen kann, tritt die Trockenfäule auch auf allen Pflanzenteilen auf. Wird die Pilzinfektion nicht erkannt und in der Folge nicht behandelt, kann sie zum Tod des Oleanders führen. Die gefährliche Pilzinfektion erkennen Sie an den folgenden Symptomen:

  • Blüten vertrocknen scheinbar und fallen ab
  • Bildung von Trockenzonen an verschiedenen Triebteilen
  • Absterben der Bereiche oberhalb der Trockenzonen

Behandlung

Im Gegensatz zum Oleanderkrebs können Sie den Kampf gegen die Trockenfäule gewinnen. Dies gelingt aber nur, wenn die Krankheit noch nicht ins alte Holz vorgedrungen ist. Ist dies bereits geschehen, steht das Todesurteil für den Oleander fest.

Vorgehen

Schneiden Sie die befallenen Teile großzügig aus dem Strauch heraus. Damit verhindern Sie, dass sich die Pilzsporen bis in die Basis der Pflanze ausbreiten. Die Schnittstellen sollten Sie unbedingt versiegeln, am besten mit einem Präparat, das ein Fungizid enthält, damit der Pilz nicht über die offenen Stellen in den Oleander eindringen kann. Nach dem Schnitt behandeln Sie die Pflanze mit einem Fungizid. Das Schnittgut darf nicht auf dem Kompost versorgt werden, sondern kommt in den Hausmüll.

Oleander

Tipp: Besprühen Sie auch benachbarte Oleanderpflanzen zur Vorbeugung.

Auftreten

Die Pilzinfektion tritt am häufigsten im Herbst oder während der Überwinterung des Oleanders auf. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass das Winterquartier nicht zu feucht ist. Zudem sollten Sie auf einen Rückschnitt der Pflanzen im Herbst, also vor dem Umzug ins Winterquartier, verzichten, da die offenen Schnittwunden die idealen Einfallstore für den Pilz sind.

Tipp: Im Sommer kann es zu einer Infektion kommen, wenn das Wetter kühl und regnerisch ist.

Grauschimmel

Grauschimmel bildet sich nur an den Blüten des Oleanders. Verantwortlich für den Befall ist der Pilzerreger Botrytis. Er befällt mit Vorliebe Oleanderpflanzen, die eine gefüllte Blüte haben. Deswegen sollten Sie verblühte Blüten regelmäßig von Hand entfernen. Einen Befall erkennen Sie daran, dass die Blüten verschimmelt aussehen.

Behandlung

Hat sich Grauschimmel gebildet, dann müssen die befallenen Blüten oder Triebspitzen sofort entfernt werden, damit sich die Infektion nicht weiter ausbreiten kann. Danach besprühen Sie den Oleander mit einem Fungizid.

Tipp: Grauschimmel tritt gerne während der Überwinterung auf, wenn das Winterquartier warm und feucht ist. Deswegen sollten Sie das Winterquartier regelmäßig lüften.

Rußmehltau

Diese Pilzerkrankung entsteht häufig im Zuge des Befalls mit Blattläusen, da der zuckerhaltige Honigtau, den die Insekten ausscheiden, dem Pilz als Nahrung dient. Rußmehltau ist leicht zu erkennen, da die Blätter bei Befall mit einem schwarzen Belag überzogen werden.

Behandlung

In erster Linie sollten Sie die Läuse bekämpfen, damit dem Pilz die Nahrungsquelle entzogen wird bzw. er sich erst gar nicht einnistet. Wurde die Pflanze infiziert, dann waschen Sie den Pilz mit einem Lappen oder einer Bürste ab, oder schneiden die befallenen Stellen ab.

Oleander mit rosa Blüte und Blütenknospen
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