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Krankheiten bei Orchideen: 12 Pilze + Probleme an Blättern

Krankheiten bei Orchideen: 12 Pilze + Probleme an Blättern

Die anmutigen Orchideen sind nicht ganz pflegeleicht und so treten auch schnell einmal Krankheiten an der dekorativen Zimmerpflanze auf.

Video-Tipp

Orchideen-Krankheiten

Orchidee mit Blattproblemen

Zu den Orchideenkrankheiten gehören vor allem Blattprobleme, die durch Pilze oder andere Krankheiten und Schädlinge verursacht werden. Oft liegt es jedoch an der falschen Pflege, dass die Pflanze nicht genügend Abwehrstoffe besitzt und sich dann gegen einen Befall nicht mehr wehren kann. Daher ist die richtige Pflege besonders wichtig, für eine starke Pflanze. Nachfolgend stellen wir Ihnen die häufigsten Krankheiten bzw. Symptome vor, an denen Ihre Orchidee leiden kann.

Pflege-Tipps für gesunde Orchideen

Ziehharmonika- oder Knitter-Wuchs

Einige Orchideenarten reagieren auf die falsche Pflege mit einem Wachstumsstopp. Dieser hat in der Regel zur Folge, dass die Blätter geknittert weiterwachsen und nicht gerade. So entsteht das typische Bild eines Ziehharmonika-Wuchses. Im Nachhinein lässt sich dieser Wuchs nicht mehr korrigieren, die betroffenen Blätter werden nicht mehr glatt, auch wenn direkt Maßnahmen ergriffen werden. Schaden können die geknitterten Blätter der Orchidee nicht, doch das Gesamtbild leidet. Sobald daher ein Ziehharmonika-Wuchs festgestellt wird, sollten sofort die folgenden Maßnahmen ergriffen werden:

  • Bedingungen für die Orchideen überprüfen
  • ob Standort optimal
  • gegebenenfalls umstellen
  • bekommt Pflanze genügend Licht
  • Wassergaben und Luftfeuchte überprüfen

Ist die Pflege wieder richtig eingestellt, wachsen die neuen Blätter wieder glatt nach. Sind genügend neue Blätter nachgewachsen, können die geschädigten für ein schönes, attraktives Gesamtbild entfernt werden. Auch wenn der Knitterwuchs der Pflanze nicht schadet, sollte dennoch sofort reagiert werden, denn aufgrund der falschen Pflege können auch weitere, schwerwiegendere Krankheiten auftreten.

Schwarzfleckenkrankheit

Orchidee mit schwarzen Flecken auf Blättern

Zeigen sich auf den Blättern sowie auch auf den Stängeln schwarz-braune, kleine Flecken, dann handelt es sich hierbei um einen Pilzbefall der Pflanze, der Schwarzfleckenkrankheit. Diese kann sich schnell ausbreiten und in die Tiefe gehen, wenn nicht sofort nach Sichtung gehandelt werden. Die Ursachen hierfür liegen in der falschen Pflege, die Orchidee wurde zu oft während der Ruhezeit gewässert, zu oft besprüht oder es herrscht am Standort insgesamt eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Hiergegen sollte sofort wie folgt vorgegangen werden:

  • alle schadhaften Blätter entfernen
  • diese vorsichtig an der Basis abschneiden
  • auch geschädigte Stängel schneiden
  • immer desinfiziertes, scharfes Werkzeug nutzen
  • Fungizide einsetzen
  • Zimt-Wasser-Gemisch auf Blätter streichen
  • dunkle Flecken mit Holzkohlepulver bestäuben
  • Standort wechseln, wenn zu hohe Luftfeuchtigkeit
  • weniger wässern und besprühen

Der Pilzbefall und eine weitere Ausbreitung kann auf diese Weise verhindert werden, wenn nicht schon zu viele Stellen an der Orchidee befallen waren. Daher ist es wichtig, die Pflanze auch in der Ruhephase immer wieder zu betrachten um mögliche Schäden an den Blättern frühzeitig zu erkennen.

Wucherungen

Erscheinen auf der Oberfläche der Blätter und Stängel der Orchideen plötzlich dicke, braune Klumpen, bei denen es sich nicht einfach nur um Flecken sondern um eine richtige Wucherung handelt, dann steht die Pflanze zu sehr in der prallen Sonne. Die Pflanze hat einen Sonnenbrand, der sich durch die Schädigungen an den Blättern zeigt. Gegen diese Schädigungen sollte sofort wie folgt vorgegangen werden:

  • Standort wechseln
  • Platz mit weniger direkter Sonneneinstrahlung wählen
  • geschädigte Blätter entfernen

Bei dem Sonnenbrand handelt es sich um eine der häufigsten Krankheiten, die die Orchideen befallen und an den dekorativen Blättern einen Schaden anrichten. Wird nicht rechtzeitig gehandelt und die Pflanze aus der Sonne gestellt, kann diese insgesamt Schaden nehmen, indem sie austrocknet und abstirbt.

Blattläuse

kleine Löcher in Orchideenblättern
Quelle: Marcel Burkhard, Prosthechea fragrans, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 1.0

Kleine Löcher an den Blättern weisen auf einen Blattlausbefall hin. Doch dieser kann bereits vor einer Schädigung der Blätter bereits erkannt werden. Denn wer seine Orchidee öfters betrachtet, wird die kleinen schwarzen oder grünen Schädlinge leicht auf seiner Pflanze erkennen. In der Regel sind die Pflanzen betroffen, die in der Blühphase sind und bei denen sich neue Knospen bilden. Denn diese ziehen die Blattläuse an. Wird ein Befall festgestellt muss sofort gehandelt werden, denn die Schädlingen gehen auch auf andere, nebenstehende Pflanzen über:

  • Orchidee vorsichtig mit Wasserstrahl abduschen
  • Pflanze danach in Quarantäne stellen
  • täglich auf neuen Befall kontrollieren
  • ansonsten wieder abduschen
  • verschiedene Hausmittel zur Blattlausbekämpfung
  • Spiritus-Wasser-Spülmittel-Gemisch anwenden

Während der Quarantäne sollte die Orchidee an einem trockenen Ort stehen, damit das Wasser schnell wieder abtrocknen kann. Steht sie zu feucht, droht die Schwarzfleckenkrankheit durch Pilze, die aufgrund von zu viel Feuchtigkeit aus der Luft auf den Blättern entstehen können.

Spinnmilben

Wer kleine Netze auf den Unterseiten der Blätter der Orchideen entdeckt, hat es mit einem Spinnmilbenbefall zu tun. Die Schädlinge zeigen sich als erstes durch die feinen Netze, die Milben selbst können mit dem bloßen Auge nicht erkannt werden. Ein Spinnmilbenbefall stellt für die anmutigen Orchideen jedoch eine große Gefahr dar, da diese eine Substanz abgeben, die die Zellmembran der Blätter auflösen lässt. So kann Luft in die Blätterzellen eindringen, was zu einem silbrigen Glanz führt. Wird ein Befall entdeckt, muss sofort gehandelt werden.

So sollten Sie vorgehen:

  • Blätter vorsichtig mit Wasser abwischen
  • alle Netze entfernen
  • Spinnmilben vertragen keine hohe Luftfeuchtigkeit
  • Orchidee daher für kurze Zeit sehr feucht stellen
  • Luftbefeuchter neben der Pflanze kann helfen
  • alternativ gießen und Tüte überstülpen
  • diese nach drei Tagen entfernen

Die Orchidee sollte nun beobachtet werden, ob sich weitere Spinnmilben zeigen. Auch sollte sie nicht zu lange der erhöhten Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sein, da diese der Pflanze wiederum auf andere Weise schaden kann. Zu hohe Luftfeuchtigkeit könnte zu einem Pilz führen.

Wollläuse/Schmierläuse

Schmier- und Woll-Läuse an einer Orchideenblüte
Schmier- und Woll-Läuse an einer Orchideenblüte

Auch wenn als erstes bei einem weißen Belag auf den Blättern an Mehltau gedacht wird, handelt es sich bei den Orchideen jedoch um einen Woll- oder Schmierlausbefall. Die weißen Stellen, die an Watte erinnern und Blätter sowie auch Stängel und Knospen überziehen, können der Pflanze sehr schaden. Wollläuse sind sehr klein und kaum zu sehen, daher handelt es sich bereits um einen massiven Befall, wenn sich der weiße Pelz bereits zeigt. Die Folge sind verfärbte, welke Blätter, die abfallen. Wurde ein solcher Befall entdeckt, muss sofort gehandelt werden, da die Schädlinge ansonsten auch auf die anderen umstehenden Pflanzen übergreifen. Die befallene Orchidee muss daher als erstes von den anderen Pflanzen getrennt und in Quarantäne gestellt werden.

Die Wollläuse können wie folgt bekämpft werden:

  • Öl-Spülmittel-Wasser-Gemisch hilft
  • zwei Esslöffel Oliven- oder Rapsöl
  • auf einen Liter Wasser
  • dazu ein Spritzer Spülmittel
  • betroffene Stellen einsprühen
  • oder vorsichtig mit Pinsel auftragen
  • Substrat wechseln und Topf gründlich reinigen

Finden sich nach einiger Zeit keine Schädlinge mehr an der Orchidee, kann sie an ihren ursprünglichen Standort zurückgesetzt werden.

Streifen-, ring-, oder pfeilförmige Flecken

Odontoglossum-Orchidee mit Virusbefall
Quelle: Plant pests and diseases, Odontoglossum ringspot caused by Odontoglossum ringspot virus (ORSV) – 33983506995, Bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Werden auf den Blättern der anmutigen Orchidee Flecken festgestellt, die streifen-, ring oder gar pfeilförmig angeordnet sind, dann ist die Pflanze von Viren befallen. Leider sind Viren kaum zu behandeln, die befallene Pflanze ist in der Regel nicht mehr zu retten. Ursache für das Eindringen von Viren ist meist immer das Nutzen von unsauberem Schneidewerkzeug. Daher sollte jedes Werkzeug vor und nach dem Gebrauch desinfiziert werden. Hierzu kann reiner Alkohol aus der Apotheke oder ein spezielles Desinfizierungsmittel aus dem gut sortierten Gartenfachhandel genutzt werden. Wird ein Virus festgestellt, muss sofort gehandelt werden:

  • Orchidee sofort in Quarantäne stellen
  • nebenstehende Pflanzen könnten auch infiziert werden
  • befallene Orchidee muss leider entsorgt werden
  • nicht auf den Kompost geben
  • im Hausmüll in einer Tüte entsorgen

Werden von Viren befallene Orchideen auf einem vorhandenen Komposthaufen entsorgt, dann können die Viren über den Kompost als Düngemittel den gesamten Garten befallen.

Gelbe und trockene Blätter

Gelbe Blätter an Orchideen können unterschiedliche Ursachen haben.

Werden die Blätter der immergrünen Orchidee gelb und fallen ab, dann ist dies in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Denn hierbei handelt es sich um einen normalen Blattabwurf, solange nicht übermäßig viele Blätter gelb werden. Gerade in der dunklen Jahreszeit verlieren Orchideen das ein oder andere Blatt. Treiben oben jedoch neue Blätter aus, dann muss nicht gehandelt werden.

Gelbe, faulende Blätter

Vorsicht ist jedoch geboten, wenn es sich um viele gelbe Blätter handelt und auch keine neuen mehr nachwachsen. Denn dann leidet die Orchidee mit größter Wahrscheinlichkeit unter der Stammfäule. Die Blätter werden in einem solchen Fall bereits vom Ansatz her gelb und faul, da bereits der Stamm insgesamt gefault ist. Die Ursache sind meist Bakterien, die mit dem Gießwasser übertragen wurden. Begünstigt wird die Stammfäule noch durch stehendes Wasser, das sich im Herzen der Orchideen oder den Blattachseln festgesetzt hat. Die Orchidee ist in einem solchen Fall leider nicht mehr zu retten und muss entsorgt werden. Vorbeugend kann jedoch das Folgende unternommen werden:

  • richtig gießen
  • kein Wasser in das Herz der Orchidee kommen lassen
  • mäßige Wassergaben
  • überschüssiges Wasser aus Übertopf abgießen
  • Staunässe auch im Teller vermeiden
  • Topf immer mit Abflussloch wählen
  • Drainage über Loch anlegen
  • erst dann Substrat einfüllen

Die Stammfäule ist eine Krankheit, die durch die richtige Pflege vermieden werden kann.

Schlaffe Blätter

Orchidee mit weichen Blättern

Hängen die Blätter schlaff nach unten, dann ist dies ein Warnzeichen, dass etwas nicht stimmt. Doch es gibt bereits Vorzeichen, die sich ankündigen. Werden an der Orchidee weiche, ledrige oder rillige Blätter erkannt, dann sollten sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. In der Regel liegt es an der falschen Wasserversorgung, dass die Pflanze die Blätter schlaff hängen lässt. Hierbei kann es sich um zu wenig, aber auch um zu viele Wassergaben handeln. Der Ursache sollte hier als erstes auf den Grund gegangen werden:

  • zu wenig Wasser
    • Wurzeln leiten zu wenig Wasser weiter
    • Zellen der Blätter verlieren Druck und werden weich
    • trocknen auch die Wurzeln ein, ist Pflanze kaum zu retten
  • zu viel Wasser und Staunässe
    • Wasser kann von Wurzeln nicht mehr aufgenommen werden
    • es gelangt kein Wasser an die Blätter

Werden daher die schlaffen Blätter an der dekorativen Pflanze entdeckt, sollten als erstes die Wurzeln überprüft werden, an denen erkannt wird, ob es sich um zu viele oder zu wenige Wassergaben gehandelt hat. Sind bereits einige Wurzeln verfault, dann muss schnell gehandelt werden. Die Orchidee wird dem Gefäß und dem Substrat entnommen, geschädigte Wurzeln entfernt und dann in neues, trockenes Substrat wieder eingesetzt. Nicht immer kann die anmutige Pflanze allerdings so gerettet werden. Stand sie zu trocken, sollte sie sofort mit dem Topf in ein Wasserbad getaucht werden. Auch die geschädigten Blätter müssen jeweils entfernt werden.

Eingetrocknete Blüten

Orchidee mit eingetrockneter Knopse

Auch die Blüten der Orchideen können einen Pflegefehler anzeigen. Sind die Blüten oder auch Knospen eingetrocknet und fallen ab, dann zeigt die Pflanze an, dass sie sich nicht wohl fühlt. Hier muss der Ursache auf den Grund gegangen werden, denn auch, wenn es sich beim Eintrocknen der Knospen und Blüten um ein optisches Problem handelt, können die Orchideen bei Nichtbeachtung weiteren, größeren Schaden nehmen. Daher sollte die mögliche Ursache wie folgt ermittelt werden:

  • Standortwechsel aufgrund von Kauf
  • Orchidee erholt sich von selbst
  • Zugluft (offene Fenster oder Heizungsluft von unten) vermeiden
  • Lichtmangel
    • Orchidee heller stellen
    • direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Wassermangel
    • trockenes Substrat führt zu Abwurf von Knospen

So können die eingetrockneten und abfallenden Knospen und Blüten auf viele Missstände hinweisen, die die Orchidee nicht verträgt.

Klebrige Tropfen

klebrige Tropfen an der Orchideen-Blütenrispe
klebrige Tropfen an der Orchideen-Blütenrispe

Oft können an den Blättern und auch den Stängeln der Orchideen klebrige Tropfen festgestellt werden. Diese sind jedoch kein Grund zur Panik, Orchideenkenner wissen, dass es sich hierbei um eine Flüssigkeit mit einem hohen Zuckeranteil handelt, die von der Pflanze selbst ausgeschieden wird. Warum diese Tropfen jedoch ausgeschieden werden, konnte bislang noch nicht nachgewiesen werden. Es wird jedoch vermutet, dass manche Orchideensorten mit der Aussonderung auf Temperaturunterschiede zwischen Nacht und Tag reagieren. Gegen die klebrigen Tropfen kann wie folgt vorgegangen werden:

  • Tropfen sind sehr schwer zu entfernen
  • mit Lappen und lauwarmen Wasser
  • es schadet der Pflanze nicht, wenn nicht gehandelt wird
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