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Ist die Kreuzspinne giftig für Mensch und Haustiere?

Sie ist eine der größten Spinnen Deutschlands, die Kreuzspinne (Araneus). Das große kräftige und behaarte Tier kann schon bei manchen Menschen Angst und einen großen Schrecken verbreiten. Sollten sie vielleicht einmal im Haus auftauchen, dann sicherlich nicht auf der Suche nach einem gemütlichen Unterschlupf, sondern sie haben sich einfach nur verirrt. Den Kreuzspinnen eilt auch der Ruf voraus, dass sie sehr giftig seien. Stimmt diese Aussage wirklich oder sind sie harmlos?

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Charakteristisch ist Kreuzzeichnung

Die wohl in Deutschland bekannteste lebende Spinne dieser Art ist die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus). Wie bei allen Kreuzspinnen befindet sich auf ihrem kugelförmigen Hinterleib die typische Kreuzzeichnung, ein helles Kreuz bestehend aus fünf hellen Flecken, davon vier längliche und in der Mitte ein kreisförmiger. Weitere Erkennungsmerkmale sind:

  • mit kleinen Stacheln versehene behaarte Beine
  • diese fungieren als Sinnesorgane
  • Größe der Weibchen bis 15 mm
  • Männchen kleiner, nur bis 5 mm groß
  • Körperfarbe variiert von gelb-hellbraun, rot und schwarz

Die Körperfarbe passt sich dabei dem Lebensraum an und dient gleichzeitig zur Tarnung, zum Schutz vor Feinden.

Hinweis: Die Kreuzspinne ist für ihr meisterhaft gewebtes Radnetz bekannt. Mit Vorliebe webt sie es in den Sommermonaten vor Fenstern und Türen.

Kontakt äußerst selten

Normalerweise sind diese Spinnen in Wald und Flur zu Hause. Vermehrt sind sie auch in der Nähe von Gebäuden und Gärten anzutreffen. Allerdings sind sie höchst selten im Haus zu finden, wenn doch haben sich die Spinnen mit Sicherheit verirrt. In geheizten Räumen könnten sie aufgrund der niedrigen Luftfeuchtigkeit nicht überleben. Mit Sicherheit wird eine Kreuzspinne niemals freiwillig den Kontakt zu Menschen oder Haustieren suchen. In der Regel gehen sie beiden aus dem Weg und treten sogar den Rückzug an.

Diese Spinnenart ist weder aggressiv noch angriffslustig. Sie können im Haus getrost eingefangen und anschließend wieder ins Freie gesetzt werden. Es kann nicht gefährlich werden. Lediglich kann es zu einem Spinnenbiss kommen, wenn sich die Kreuzspinne bedroht fühlt, Angst hat, keinen Fluchtweg hat oder ihr Nest zerstört wurde. Dann kann es schon einmal passieren, dass sie ihre Waffen zur Verteidigung einsetzt. Solange der Mensch oder das Haustier sie nicht bedrängen, sind sie jedoch friedlich. Sollte ein Exemplar dieser Art gebissen haben, besteht ebenso kein Grund zur Sorge.

Kreuzspinne

Hinweis: Spinnen sind für manch einen vielleicht eklig anzuschauen, aber vor den in Deutschland vorkommenden Spinnenarten ist keine Furcht notwendig. Von ihnen geht normalerweise keine tödliche Gefahr für Mensch und Haustiere aus.

Sind Kreuzspinnen giftig?

Im Prinzip sind weltweit alle Spinnen, außer einige wenige Ausnahmen giftig. Allerdings ist die Konzentration des Giftes bei den einzelnen Arten unterschiedlich. Die Kreuzspinnen werden dabei als schwach giftig eingestuft. Die Spinnen benötigen das Gift zur Abwehr von Feinden und beim Beutefang. Sie lauern dabei ihren Opfern auf, fangen sie in ihren gewebten Netzen und mit einem gezielten Giftbiss werden die Beutetiere entweder nur gelähmt oder getötet. Spinnen können Beute nicht einfach so zerkauen oder zerreißen, sondern nach der Wirkung des Giftes saugen sie diese einfach aus. Fest steht für ihre Beute ist das Gift tödlich. Bei Mensch und Haustiere auch?

Das Gift ist dabei auch bei den Kreuzspinnen in den Drüsen enthalten, welche sich hinter den Giftklauen (Cheliceren) seitlich am Kopf befinden. Das Gift besteht aus verschiedenen Eiweißstoffen und Verdauungssäften. Ob es nun bei Mensch und Haustier gefährlich oder sogar tödlich wirkt, hängt normalerweise einerseits von der Dosierung des Giftes ab und auf der anderen Seite von der Länge der Giftklauen.

Denn die Klauen müssen eine entsprechende Länge haben, um in die menschliche Haut einzudringen. Diese ist jedoch verhältnismäßig dick und die Giftklauen der Kreuzspinne dazu viel zu kurz. Unter Umständen besteht jedoch die Möglichkeit, die menschliche zu durchdringen, allerdings dann nur an dünnen Hautpartien, beispielsweise der Ellenbeuge.
Eher gefährdet können dabei Kinder sein, wenn sie beim Spielen vielleicht in Kontakt mit Kreuzspinnen kommen. Ihre Hautschichten sind noch sehr dünn. Hier können unter Umständen die Spinnen ihr Gift bis in tiefere Hautschichten injizieren. Allerdings ist dabei die Dosis des Giftes nicht ausreichend, dass es zu gesundheitlichen Schädigungen kommen kann. Es besteht also nach wie vor keine Gefahr oder vielleicht sogar langfristige gesundheitliche Schädigungen.

Gleiches gilt natürlich auch für Haustiere wie Hund und Katze. Auch hier ist die Haut zu dick und es kommt noch mehr oder weniger dickes Fell dazu. Die Giftklauen der Kreuzspinnen sind auch hier viel zu kurz.

Hinweis: Die wenig giftige Kreuzspinne ist gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) geschützt, aber nicht bedroht.

Kreuzspinne

Biss sehr unangenehm

Sollte es dennoch einmal zu einem Biss durch die Kreuzspinne kommen, kann dieser sehr unangenehm und auch schmerzhaft sein, aber normalerweise auf keinen Fall tödlich. Er ist vergleichbar mit einem Wespen- oder Bienenstich. Allerdings ist er sehr klein und mit bloßem Auge kaum erkennbar. Unter der Lupe sind dann zwei unscheinbare Einstichstellen sichtbar. Hier war es den Beißwerkzeugen der Spinne möglich in die Haut einzudringen und das Gift abzusondern. Der Biss einer Kreuzspinne kann zu

  • Schwellungen
  • vorübergehenden Lähmungen in Umgebung des Bisses
  • brennendem Gefühl und
  • Juckreiz

führen. Eine besondere Behandlung der Bisse ist in der Regel nicht erforderlich. Lediglich sollte dafür gesorgt werden, dass die Schwellung und der Schmerz gelindert werden. Dies kann entweder erfolgen durch

  • kühlende Tücher und Eisbeutel oder
  • Verwendung eines Mückenstifts

Mückenstifte sind in der Apotheke für ungefähr 10 Euro erhältlich. Diese sollten in keiner Hausapotheke fehlen. An ihrer Spitze haben die Stifte eine heiße Metallplatte. Diese muss unmittelbar auf die Bisswunde gedrückt werden. Infolgedessen zieht sich dadurch das Hautgewebe zusammen und schlussendlich kann so das giftige Eiweiß des Kreuzspinnengiftes zerstört werden. Gute Dienste leistet solch ein Stift natürlich auch bei Mücken-, Bienen- oder Wespenstichen. Nach spätestens einer halben Stunde sollten dann die aufgetretenen Symptome verschwunden sein.

Normalerweise ist nach einem Biss der Kreuzspinne kein Arztbesuch notwendig, es sei denn es treten Probleme auf. Diese können beispielsweise entstehen, wenn die Bisswunden aufgrund eines großen Juckreizes aufgekratzt werden. Bakterien können dann ungehindert in die Bisswunde eindringen. Die Folge kann eine schwerwiegende Wundinfektion sein. In diesem Fall ist es notwendig, umgehend einen Arzt aufzusuchen. Letztendlich kann es mitunter möglich sein, dass dann ein operativer Eingriff notwendig ist. Es hängt auch davon ab, wie lange gewartet wird, bis ein Arztbesuch erfolgt.

Gefahr für Allergiker

Kreuzspinne

Wie bereits erwähnt ist ein Biss der wenig giftigen Kreuzspinne in der Regel nicht gefährlich. Anders sieht es allerdings bei Allergikern aus. Ein Biss der Spinnen kann hier schnell zu einem allergischen Schock führen. Dieser kann durchaus lebensgefährlich für die betreffende Person werden. Bei einem anaphylaktischen Schock kann es innerhalb nur weniger Minuten zu einer Akutreaktion des Immunsystems kommen. Der gesamte Organismus bricht einfach zusammen. Folgen können sein

  • Schwellung des Kehlkopfes
  • Verschluss der Atemorgane
  • Atemnot
  • Kreislaufprobleme

Im schlimmsten Fall kann es durch Unterversorgung mit Blut zu einem Kreislaufstillstand mit Organversagen kommen und letztendlich zum Tod. Dabei ist zu beachten, je schneller die ersten Symptome sichtbar werden, desto gefährlicher kann die Situation für den Betreffenden werden. In solchen Fällen ist dann schnelles Handeln notwendig. Allergiker sollten daher stets ihr eigenes Notfallset griffbereit halten. In akuten Situationen kann dann schnell reagiert und das Leben gerettet werden. Natürlich sollte unter Umständen auch die Konsultation eines Arztes erfolgen.

Hinweis: Insektengifte können bei Kindern zu 24 Prozent und bei Erwachsenen zu 55 Prozent zu einem anaphylaktischen Schock führen.

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