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9 Kübelpflanzen, die wenig Wasser brauchen – mit Bildern

Roter Perückenstrauch (Cotinus coggygria Royal Purple)

Menschen, die den ganzen Tag arbeiten, haben kaum Zeit für intensive Pflegemaßnahmen ihrer Pflanzen. Kommen dann noch heiße, trockene Sommer hinzu, entsteht oft ein etwas trostloses Bild auf Balkon und Terrasse. Denn obwohl häufig gegossen wird, leiden die Kübelpflanzen unter Hitze und Trockenheit. Das muss nicht so sein, denn es gibt einige Überlebenskünstler unter den Kübelpflanzen, die auch längere Hitzeperioden überstehen, weil sie kaum Wasser benötigen.

Video-Tipp

Mediterrane Gehölze

Durch die heißen Sommer und die kargen, trockenen Böden, die nur selten Niederschläge sehen, sind Pflanzen aus dem Mittelmeerraum deutlich genügsamer als viele Gewächse aus Mittel- oder Nordeuropa, was den Wasserbedarf angeht. Mit wenig Gießwasser kommen folgende Kübelpflanzen aus.

Drillingsblume (Bougainvillea)

Drillingsblume (Bougainvillea)
Drillingsblume (Bougainvillea)

Die Drillingsblume, besser unter dem Namen Bougainvillea bekannt, ist der Star unter den trockenresistenten Rankgewächsen.  Als Zierpflanze ist vor allem die aus Brasilien stammende Bougainvillae glabra im Handel erhältlich, deren ursprüngliche Form lilafarbene Hochblätter hat. Eine Drillingsblume benötigt generell nur wenig Gießwasser. Bei zu starker Trockenheit wirft die Bougainvillea im Sommer einfach ihre Blätter ab und wartet auf die nächste Wasserzufuhr. Mit etwas Glück kann man die Pflanze, die während des Urlaubs womöglich wochenlang kein Wasser erhalten hat, wieder zum Leben erwecken.

Perückenstrauch (Cotinus coggygria)

Perückenstrauch, Cotinus coggygria
Perückenstrauch, Cotinus coggygria

In seiner asiatischen und südeuropäischen Heimat gedeiht der Perückenstrauch meist an sonnigen, steinigen Standorten. Deshalb findet der Gärtner mit dieser außergewöhnlichen Pflanze ein sehr genügsames Gehölz an, das nicht besonders durstig ist. Da der Strauch jedoch nur flache Wurzeln ausbildet, darf der Wasserhaushalt bei der Kübelpflanzung nicht völlig aus den Augen verloren werden. Allerdings zeigt der Perückenstrauch an, wenn er unter Trockenheit leidet, und zwar, bevor ihm Schaden droht. Denn hängen die Blätter schlaff herunter, ist dies ein deutliches Zeichen, dass wieder gewässert werden muss.

Zitruspflanzen (Citrus)

Zitronenbaum im Garten
Zitronenbaum

Zitrusbäume stammen aus dem warmen Süden und fühlen sich an windgeschützten Plätzen auf der Terrasse oder dem Balkon wohl. Im Sommer vertragen Zitruspflanzen auch große Hitze und Trockenheit. Werden die Temperaturen im Herbst wieder kühler, muss die Kübelpflanze jedoch wieder in die Wohnung. Bei etwa 10 Grad überlebt der Baum auch die Winter in unseren Breitengraden. Mit Ausnahme des Zitronenbaums, der etwas ausladender wächst, haben die meisten Zitruspflanzen ein eher kompaktes Erscheinungsbild. In einem Kübel können sie bei guter Pflege bis zu 2,5 Meter hoch werden. Den sonnenhungrigen Gewächsen reicht es völlig aus, wenn sie ein bis zweimal pro Woche gegossen werden.

Zistrose (Cistus)

Pappelblättrige Zistrose, Cistus populifolius
Pappelblättrige Zistrose, Cistus populifolius

Alle Zistrosenarten sind im Mittelmeerraum und auf den Kanarischen Inseln beheimatet. In diesen regenarmen Gebieten wachsen sie auf humusarmen, trockenen und oft steinigen Böden in der vollen Sonne. Selbst extreme Hitze in den Mittagsstunden macht dem schönen Blühstrauch wenig aus. Zistrosen werden je nach Art bis zu 80 Zentimeter hoch und tragen ein grünes oder graugrünes, duftendes Laub mit feinen Härchen. Die Blütenblätter sind dünn wie Pergament und wirken meist leicht zerknittert.  Am liebsten steht die Zistrose so sonnig und warm wie möglich und muss dabei kaum gegossen werden.

Olivenbaum (Olea europaea)

Olivenbaum mit Steinfrüchten
Olivenbaum

Die für den Mittelmeerraum charakteristische Pflanze schlechthin ist der Olivenbaum. Er trotzt mit seinem im Alter knorrigen Stamm und den kleinen graugrünen Blättern den heißen und trockenen Umweltbedingungen in seiner Heimat besonders gut. Zwischen dem Gießen des Olivenbaums sollte nicht nur die obere Erdschicht abtrocknen, sondern auch die tieferen Regionen. Deshalb wird er nur gegossen, wenn der Wurzelballen bereits trocken ist.

Heimische Sträucher und Bäume

Die meisten der nachfolgenden Gehölze sind nicht trockenheitsliebend, sondern eher als Trockenheit ertragend einzustufen. Viele von ihnen benötigen sehr helle Standorte und weichen in der Natur nur deshalb auf trockene Gebiete aus, weil dort andere  Gehölze nicht anwachsen. In puncto Trockenheit ist bei fast allen Kübelpflanzen die Anwachs- und Jugendphase etwas kritisch einzustufen. Auf sehr trockenen Standorten bilden eingewachsene Gehölze kleinere, härtere Blätter aus, um sich vor Verdunstung zu schützen.

Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris)

Berberitze - Essigbeere
Berberitze – Essigbeere

Mit der Echten Berberitze, auch Sauerdorn genannt, holen Sie sich ein sehr anspruchsloses Strauchgewächs auf den Balkon oder die Terrasse. Charakteristisch für die Berberis vulgaris sind ihre dunkelgrünen Blätter und die gelben Blüten im Frühjahr, die zusammen ein schönes Farbenspiel ergeben. Während sich die Blätter im Herbst orange färben, leuchten ihre Früchte scharlachrot. Eine Berberitze kommt gut mit gelegentlicher Trockenheit zurecht. Allerdings wächst das Gehölz sehr schnell, sodass man nicht um den einen oder anderen Schnitt herumkommt.

Feuerahorn (Acer ginnala)

Feuerahorn (Acer ginnala)
Acer ginnala, Feuerahorn

Ohne Zweifel gehört der Feuerahorn zu den robustesten und anspruchslosen Ahorn-Arten überhaupt. Der Kleinbaum ist perfekt für die Kübelpflanzung im Freiland geeignet, da er nur sehr langsam wächst und keine besonderen Pflegemaßnahmen benötigt. Feuerahorne brauchen weder einen Schnitt noch hohe Nährstoffmengen. Im Gegenteil: Das Laub färbt sich im Herbst am schönsten, wenn die Nährstoffe im Boden etwas geringer ausfallen. Lediglich neu gepflanzte Exemplare müssen in den ersten zwei Jahren regelmäßig gegossen werden. Gut eingewachsene Bäume reagieren wenig empfindlich auf längere Trockenperioden.

Weitere Ahornarten mit sehr geringem Wasserbedarf:

  • Spitzahorn
  • Feldahorn
  • Bergahorn

Anspruchslose Palmen für Balkon und Terrasse

Zwar gelten Palmen im Allgemeinen als Pflanzen, die mit wenig Wasser zurechtkommen. Trotzdem vertragen die meisten Arten keine Trockenheit und der Ballen muss ständig leicht feucht gehalten werden. Zu den Palmenarten, die auch längere Trockenzeiten überstehen, gehören:

Hanfpalmen (Trachycarpus)

Hanfpalme stammt aus Bergregionen
Hanfpalme

Der Hanfpalme ist es völlig egal, ob sie im Halbschatten oder der prallen Sonne steht. Diese Palme verträgt so gut wie alles: Hitze, Trockenheit und starke Winde. Eine Hanfpalme benötigt sehr wenig Wasser und verträgt andererseits auch einmal kurzfristige Staunässe. Außerdem ist die beliebte Kübelpflanze sehr frostresistent und kann daher im Winter (mit Schutz) draußen bleiben.

Sehr robuste Sorten der Hanfpalme sind:

Blaublättrige Yucca (Yucca rostrata)

Blaublättrige Yucca (Yucca rostrata)
Yucca rostrata, Blaublättrige Yucca

Die Blaublättrige Palmlilie, bei der es sich nicht um eine Palme im eigentlichen Sinn handelt, ist wenig empfindlich gegenüber einem Wassermangel. Diese Yucca-Palme zeichnet sich durch ihren blaugrünen Blattschopf und den stark strukturierten Stamm aus, der auf die Blattansätze älterer, abgestorbener Blätter zurückzuführen ist. Die robuste Kübelpflanze muss auch in heißen Sommern nur sehr wenig gegossen werden.

Weitere Inspirationen für den Kübel

Verdunstungsschutz

Trockenheitsresistente Pflanzen haben meist ihren ganz eigenen Schutz gegen zu starke Verdunstung und Trockenheit. Dickblättrige Gewächse sind in der Lage, das Wasser lange zu speichern. Andere vermindern mit filzig-haarigem Laub oder ihrer geringen Blattoberfläche die Verdunstung. Das bedeutet aber nicht, dass die Gehölze generell kein Wasser benötigen. Nahezu alle Kübelpflanzen brauchen in der Wachstumsphase ausreichende Mengen an Feuchtigkeit. Allerdings sind die genannten Arten auch gut gegen die eine oder andere Trockenperiode geschützt, sodass sie bei anhaltender Hitze nicht so pflegeintensiv sind wie andere Pflanzen. Sie können aber noch zusätzlich etwas dafür tun, das nicht so häufig gegossen werden muss.

  • Kunststofftöpfe oder glasierte Kübel statt Terrakottatöpfe verwenden
  • Terrakotta lässt die Feuchtigkeit durch die Gefäßwand schneller verdunsten
  • keine schwarzen, sondern helle Topffarben wählen
  • Pflanzsubstrat mit Tongranulat oder Kies bedecken
  • eventuell Wasser speicherndes Granulat zum Substrat mischen

Geringer Wasserbedarf

Das Zauberwort lautet trockenresistent oder zumindest trockenverträglich. Unter diesen Begriff fallen Pflanzen, die wegen ihres ausgesprochen geringen Nährstoff- und Wasserbedarfs in der Natur beispielsweise besonders gut auf kiesig-sandigen Flachlandböden wachsen, die nur spärlich auftretende Niederschlagsmengen schnell versickern lassen.

Wenig Wasser benötigen beispielsweise:

Auch wenn es im natürlichen Verbreitungsgebiet der Gewächse kaum regnet, bilden viele von ihnen lange Wurzelsysteme aus, um in tieferen Erdschichten und somit an Wasser zu gelangen. Wochenlange Trockenheit überleben deshalb nur die wenigsten Kübelpflanzen.

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