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Kürbis/Zierkürbis haltbar machen

Kürbis/Zierkürbis haltbar machen – so konservieren Sie geschnitzte Werke

Kürbisse gibt es in verschiedensten Formen, Farben und Größen. Dabei wird zwischen Zier- und Speisekürbissen unterschieden. Der wohl Bekannteste unter ihnen ist der Hokkaido-Kürbis, der insbesondere zu Halloween sowohl Zierkürbis als auch Speisekürbis ist. Leider beginnen sie irgendwann zu schimmeln und müssen entsorgt werden. Allerdings gibt es die eine oder andere oder Methode, sie kurzzeitig oder längerfristiger haltbar zu machen. Die Art der Konservierung ist abhängig von der Kürbissorte.

Video-Tipp

Zierkürbisse

Ernte

Zur richtigen Zeit ernten

Um Zierkürbisse haltbar machen zu können, müssen sie zunächst zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden. Einen reifen Kürbis erkennt man u.a. daran, dass die Schale hart und der Stil verholzt ist. Der Drucktest kann Auskunft über den Reifegrad  geben. Sobald die Schale auf Druck nicht mehr nachgibt, ist er erntereif. Je fester und dicker die Schale eines Kürbisses ist, desto besser ist er für eine Konservierung geeignet. In der Regel sollten sie so spät wie möglich, aber dennoch vor dem ersten Frost geerntet werden. Am besten an einem sonnigen Tag um die Mittagszeit.

Mindestens ebenso wichtig ist die Tatsache, dass man nur frische und völlig intakte Kürbisse verwenden sollte. Exemplare, die Druckstellen, weiche Stellen, Risse oder Löcher aufweisen, sind für eine Konservierung nicht geeignet. An derartigen schadhaften Stellen können Keime eindringen, was den Verfall fördert und die Haltbarkeit deutlich mindert. Kleinere und dünnschalige Zierkürbisse lassen sich meist nur für eine kurze Zeit haltbar machen.

Kürbis/Zierkürbis zur rechten Zeit ernten

Konservieren

Zierkürbisse haltbar machen

Kürbisse sind nicht nur zu Halloween äußerst dekorativ. Eigentlich sollten sie in keiner Herbstdekoration fehlen. Allerdings halten sie nicht ewig, was in der Natur der Sache liegt, wenn es um organisches Material in Verbindung mit Wasser geht. Denn insbesondere die Feuchtigkeit ist für den schnellen Verfall verantwortlich. Wer dem entgegenwirken und die Haltbarkeit dieser hübschen Früchte verlängern möchte, dem bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten der Konservierung an. Eine erfolgreiche Konservierung setzt jedoch einige grundlegende Dinge voraus und beginnt mit dem richtigen Erntezeitpunkt.

Kürbisse sind geschnitzte Kunstwerke an Halloween

Kurzzeitige Konservierung

Für ein kurzzeitiges Haltbarmachen bietet sich der Einsatz von Haarspray und/oder Klarlack an. Dabei wird die Feuchtigkeit eingeschlossen, der Kürbis bleibt etwas länger knackig und büßt auch nicht an Größe ein. Dabei geht es vor allem darum, das Innere des Kürbisses immer wieder einzusprühen. Das bedeutet, dass der Kürbis zunächst ausgehöhlt werden muss. Anschließend kann er mit Haarspray oder Lack eingesprüht werden. Allerdings schützt diese Art der Konservierung nicht vor Schimmelbildung. Nach dieser Behandlung sind sie zwischen 7 und 12 Tage länger haltbar.

Tipp: Wenn man die Kürbisse äußerlich mit Bienen- oder Bohnerwachs einreibt, erhalten sie zusätzlich noch einen schönen Glanz.

Geschnitzte Werke haltbar machen

Ist von geschnitzten Kürbissen die Rede, fällt jedem sofort der typische orangefarbene Halloween-Kürbis ein. Mit einigen kleinen Hilfsmitteln lässt sich dessen Haltbarkeit deutlich verlängern. Bevor es aber ans Haltbarmachen geht, muss die Schale  sorgfältig gereinigt werden. Dann kann der Deckel abgeschnitten und das Fruchtfleisch komplett herausgenommen bzw. der Kürbis ausgehöhlt werden. Zum Schneiden sollten nur saubere und scharfe Schnittwerkzeuge verwendet werden. Dabei ist darauf zu achten, Verletzungen der Schale zu vermeiden, die könnten später Eintrittspforte für Bakterien sein.

Kürbisse sind schöne Dekorationsobjekte

  • nach dem Aushöhlen kompletten Kürbis in einer Bleichelösung einweichen
  • Lösung aus 5 ml Bleiche und 4 Litern Wasser herstellen
  • für mindestens eine Stunde einweichen
  • Kürbis soll Wasser aufnehmen, was ihn fester und praller werden lässt
  • das schützt ihn länger vor Austrocknung
  • Behandlung mit Bleiche, tötet oberflächlich die meisten Mikroorganismen ab
  • sie zögert den Verfallprozess hinaus
  • im Anschluss den Fruchtkörper sowohl innen als auch außen gut abtrocknen
  • verbleibende Feuchtigkeit im Innern kann Verrottungsprozess beschleunigen
  • im nächsten Schritt den Kürbis mit stärkerer Bleichelösung innen und außen einsprühen
  • Lösung jetzt aus 15 ml Bleiche und 1 Liter Wasser herstellen
  • danach Kürbis mit sauberem Tuch drinnen und draußen gut abtrocknen
  • für mindestens 20 Minuten an der Luft nachtrocknen lassen
  • nicht länger als eine Stunde trocknen lassen

Kürbis/Zierkürbis aushöhlen

Nun wird der Kürbis inklusive der geschnittenen Bereiche mit Vaseline eingerieben. Das sollte man allerdings nur tun, wenn man ihn zuvor mit Bleiche behandelt hat. Ansonsten schließt man mit der Vaseline die Mikroorganismen ein, was wiederum den Prozess des Faulens beschleunigt. Alternativ zu Vaseline können auch pflanzliche Öle verwendet werden. Aus optischen Gründen sollte man überschüssige Vaseline anschließend mit einem sauberen Tuch entfernen. Nun geht es darum, den Kürbis an einem kühlen und feuchten Platz ohne direktes Sonnenlicht aufzubewahren bzw. zu lagern.

Tipp: Anstelle von Bleiche kann man auch ein handelsübliches Kübisschutzmittel verwenden, das in der Regel in Baumärkten oder überall dort, wo man Kürbisse kaufen kann, erhältlich ist.

Trocknen

Ganze Zierkürbisse trocknen

Während geschnitzte Kürbisse zur Konservierung Feuchtigkeit benötigen, müssen ganze Zierkürbisse getrocknet werden. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Kürbisse langsam trocknen. Vom Trocknen im Backofen oder auf der Heizung ist abzuraten. Hier würde den Kürbissen das Wasser zu schnell entzogen, was dazu führt, dass sie schrumpfen. Deshalb trocknet man sie am besten an der Luft.

Zierkürbisse sind sehr dekorativ

Auf dem Feld

Bei dieser Methode lässt man die reifen Kürbisse einfach auf dem Feld, an den Trieben der Pflanzen trocknen. Wenn dann die Kürbispflanze mit Einsetzen der kalten Temperaturen langsam verdorrt, löst sich die Frucht von der Ranke ab, sie beginnt zu vertrocknen. Am besten bettet man sie schon frühzeitig auf eine trockene Unterlage aus Stroh, um zu verhindern, dass sie auf dem nassen Erdreich liegen, was wiederum Fäulnis begünstigt. Von Zeit zu Zeit kann der Trocknungsgrad durch Anheben der Frucht, Klopfen oder Schütteln überprüft werden.

Kürbis/Zierkürbis auf dem Feld trocknen

Ein trockener Kürbis ist wesentlich leichter, er hat einiges an Gewicht verloren. Beim Klopftest sollte ein hohles Geräusch zu hören sein, was auf die Vollreife hinweist. Schüttelt man einen trockenen Kürbis, kann man meist das Rasseln der Kerne hören. Sind die Kürbisse schließlich komplett trocken, können sie eingesammelt und entsprechend gelagert werden. Für eine Lagerung sollten auch hier nur intakte Früchte verwendet und beschädigte entsorgt werden.

In einem Lagerraum

Wer die Kürbisse nicht auf dem Feld trocknen lassen möchte, kann sie, sobald sie komplett ausgereift und die Blätter der Kürbispflanze braun geworden sind, von den Ranken schneiden. Dabei sollte immer ein kleiner Stiel von mindestens 3 cm Länge am Kürbis verbleiben. Über die Schnittstelle am Stiel kann der Kürbis schneller Wasser verdunsten, was den Trocknungsprozess etwas beschleunigt.

  • nach der Ernte die Kürbisse mit handwarmem Seifenwasser reinigen
  • anschließend gut abtrocknen
  • zum Schutz vor Pilzen und Bakterien Kürbis äußerlich mit Reinigungsalkohol benetzen
  • er sollte danach keinesfalls zu feucht oder gar nass sein
  • zu viel Feuchtigkeit würde sich wieder in der Frucht ansammeln
  • der Alkohol könnte den Fruchtkörper schädigen
  • nun Kürbisse zum Trocknen auslegen
  • mit ausreichend Abstand nebeneinander auf ein Holzregal legen
  • Früchte sollten von allen Seiten jederzeit gut belüftet sein

die Konservierung ist abhängig von der Kürbissorte

Der Lagerplatz sollte sich in einem warmen und dunklen Raum befinden. Es empfiehlt sich, die Kürbisse etwa alle zwei Wochen einmal zu wenden, damit sie rundum gleichmäßig trocknen können. Bis die Kürbisse vollkommen trocken sind, können je nach Größe der Früchte zwischen sechs Monaten und einem Jahr vergehen. Die getrockneten Früchte kann man dann mit einer Schicht Wachs (Wachspaste) überziehen, um die Oberfläche zu versiegeln und sie zusätzlich vor Bakterien zu schützen.

Tipp: Ist die Anzahl der zu trocknenden Kürbisse eher gering, kann man sie auch an den Stielen hängend trocknen. Man bindet einfach ein dickeres Band um die Stiele und hängt sie daran zum Trocknen auf.

Speisekürbisse

Konservieren

Die Art der Haltbarmachung bzw. Konservierung hängt von der Kürbissorte ab und davon, wozu man sie konservieren möchte. So können sie kurzzeitig im Kühlschrank aufbewahrt oder für eine längere Aufbewahrung eingefroren werden. Aber nicht jeder Kürbis eignet sich auch zum Verzehr. Es gibt Kürbisse, die ausschließlich zur Zierde bzw. zu Dekorationszwecken angebaut werden und  auch giftig sind. Im Gegensatz zu essbaren Kürbissen, die aromatisch bis süßlich schmecken, enthalten Zierkürbisse Bitterstoffe (Cucurbitacin). Am besten kauft man Speisekürbisse direkt beim Erzeuger, sodass man sie ohne Sorge verzehren und entsprechend konservieren kann.

Kürbis/Zierkürbis durch verschiedene Methoden haltbarer machen

Einfrieren

Einfrieren ist die einfachste Methode, Kürbisse für den späteren Verzehr zu konservieren, sowohl roh als auch gekocht. Dazu sollten nur vollreife Kürbisse und Sorten von guter Qualität verwendet werden. Kürbissorten mit trockenem oder sehr faserigem Fruchtfleisch sind weniger gut geeignet. So eignet sich beispielsweise der Hokkaido nicht nur gut zum Schnitzen einer Halloween-Fratze, sondern auch hervorragend zum Einfrieren. Zunächst werden die Früchte unter fließendem Wasser gereinigt. Seife sollte zum Reinigen von Kürbissen, die zum Verzehr gedacht sind, nicht verwendet werden. Gröberer Schmutz lässt sich gut mit einer Gemüsebürste entfernen.

Roh

Soll ein Hokkaido roh eingefroren werden, muss dieser nicht geschält, sondern nur von seinem Kerngehäuse befreit werden. Alle anderen essbaren Kürbisse müssen geschält, entkernt und der Stielansatz entfernt werden. Anschließend werden sie in mundgerechte kleine Stücke geschnitten, portionsweise in Gefrierbeutel gefüllt und eingefroren.

Kürbisse aushöhlen und haltbarer machen

Gekocht

Neben der rohen Variante können die Früchte auch zunächst zu Mus verkocht und dann eingefroren werden. Dazu gibt man das klein geschnittene Fruchtfleisch in einen Topf, wo man es etwa 20 Minuten dämpft. Sobald es eine weiche Konsistenz angenommen hat, schüttet man das Wasser ab und zerkleinert das Ganze mit einem Pürierstab. Danach lässt man das Mus gut abkühlen und füllt es in geeignete Behälter zum Einfrieren. Eingefroren ist das Mus mehrere Monate haltbar.

Tipp: Die Kerne sollte man auf keinen Fall entsorgen. Geröstet sind sie eine echte Delikatesse und zudem noch sehr gesund.

Lagern

Speisekürbisse richtig lagern

Frisch geerntete Speisekürbisse wie der Hokkaido, der Muskatkürbis oder der Butternut sind bei richtiger Lagerung mehrere Wochen, teilweise sogar Monate haltbar. Das setzt optimale Bedingungen während der Lagerung voraus. Die sollte an einem luftigen, trockenen und kühlen Ort bei Temperaturen um die 12 Grad erfolgen, beispielsweise in einer frostfreien Garage oder einem gut belüfteten unbeheiztem Keller. Druckstellen sollten vermieden werden, sie werden schnell weich und beginnen zu faulen. Bereits angeschnittene Früchte sind im Kühlschrank etwa zwei Tage haltbar.


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