Ist die Lampionblume/Physalis alkekengi giftig? Alle Infos
Die Lampionblume, botanisch Physalis alkekengi, gehört zur Pflanzengattung der Blasenkirsche (Physalis) aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Eine Verwandte der Lampionblume ist die Kapstachelbeere, botanisch Physalis Peruviana. Während sich die Beeren der Lampionblume nicht für den Verzehr eignen, können die vollreifen Beeren der Kapstachelbeere, die oft als Physalis auch im Supermarkt angeboten werden, ohne Probleme gegessen werden.
Inhaltsverzeichnis
Lampionblume (Physalis alkekengi)
Die Lampionblume ist eine Zierpflanze. Ihr Name stammt vom lampionartigen Blütenkelch, der die Frucht umgibt. Während der Reifezeit der Beere im Inneren des Kelchs leuchtet er intensiv in Orangerot. Da die Pflanze sehr anspruchslos ist, findet man sie immer öfter in den heimischen Gärten. Aber Vorsicht, Lampionblumen sind reine Zierpflanzen und nicht zum Verzehr geeignet, da sie nach Angaben der Giftzentrale Bonn gering giftig ist.
Oberirdische Pflanzenteile
Die grünen Pflanzenteile von Lampionblumen enthalten Bitterstoffe, die den Magen-Darm-Trakt reizen können. Kommt es zu Durchfall und/oder Erbrechen ist eventuell das Aufsuchen eines Arztes erforderlich. Verantwortlich für die Vergiftungserscheinungen sind Steroidlactone in den oberirdischen Pflanzenteilen. Sie sind in allen Pflanzenteilen mit Ausnahme der Beeren enthalten.
Beeren
Zwar enthalten die Beeren von Lampionblumen keine Steroidlactone, aber die Giftstoffe können leicht auf ihre Früchte übertragen werden. Denn auf der Innenseite des pergamentartigen Kelches, der die Beere umgibt, befinden sich Drüsen, die einen äußerst bitteren und giftigen Saft abgeben. Wird der Kelch mit den Fingern geöffnet, überträgt sich der Saft der Drüsen auf die Beere, was zu Vergiftungserscheinungen führen kann, wenn größere Mengen der Beeren verzehrt werden. Wurde der Saft übertragen, schmecken die Beeren nicht mehr süß-säuerlich, sondern äußerst bitter. Daher wird die Beere in der Regel schnell wieder ausgespuckt.
Werden trotzdem größere Mengen der Beeren verzehrt, kann dies zu ähnlichen Vergiftungserscheinungen wie bei der Tollkirsche führen. Symptome sind Übelkeit, Schweißausbrüchen und Herzbeschwerden.
Tipp: Unabhängig vom übertragenen Saft sind, wie bei allen Nachtschattengewächsen, die unreifen Früchte der Lampionblume für den Menschen giftig, wenn sie in größeren Mengen gegessen werden.
Unterirdische Pflanzenteile
Die Wurzeln der Pflanzen enthalten Tropinderivate, die für den Menschen, die für den Menschen giftig sind.
Giftigkeit
Für Kinder
Gerade kleine Kinder fühlen sich von den leuchtenden Kelchen magisch angezogen. Aber auch für Kinder scheint der Verzehr der Beeren von Lampionblumen eher harmlos zu verlaufen. So sieht der Giftnotruf München keine Vergiftungsgefahr für Kinder. Von der steirischen Landeshauptstadt Graz werden die Pflanzen im Falter „giftige Pflanzen“ in der Kategorie „harmlos und weitgehend ungiftig“ gelistet. Sie werden dort sogar als kinderfreundliche Bepflanzung angesehen.
Das Giftinformationszentrum Nord (GIZ-Nord) gibt mit Verweis auf medizinische Fachliteratur an, dass bei Kindern, die ein bis zehn Beeren gegessen haben, leichtes Erbrechen, leichte Bauchschmerzen oder leichter Durchfall aufgetreten sind.
Tipp: Da es unklar bleibt, ob der Verzehr der Beeren für Kinder ungefährlich ist, sollten Sie Kinder besser über die Gefahr, die von der Pflanze ausgeht, aufklären.
Für Tiere
Lampionblumen für Haustiere gefährlich sind, kann nicht eindeutig geklärt werden. In der Datenbank des Instituts für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich wird die Lampionblume nicht als Giftpflanze aufgeführt. An andere Stelle in der Datenbank werden die Beeren der Lampionblume als essbar bezeichnet.
Tipp: Sollte Ihr Haustier von den Beeren genascht haben und Beschwerden haben, sollten Sie auf alle Fälle einen Tierarzt aufsuchen.
Quellen
- http://www.gizbonn.de/174.0.html
- https://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Lampionsblume/lampionsblume.html
- https://www.lw-heute.de/-giftig-delikat
- https://www.graz.at/cms/dokumente/10141641_7749020/6f26efbd/Giftige%20Pflanzen.pdf
- http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?giftdb/pflanzen/0223_bot.htm?inhalt_c.htm