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Ist die Lampionblume (Physalis alkekengi) giftig?

Ist die Lampionblume (Physalis alkekengi) giftig?

Die wohlschmeckenden Beeren der Kapstachelbeere finden Sie in jedem gut sortierten Supermarktregel. Lassen sich die Früchte der Lampionblume – ebenfalls eine Physalis – ebenso essen? Die Antwort liefert Ihnen dieser Beitrag.

Video-Tipp

Lampionblume

Die Lampionblume (Physalis alkekengi) ist eine Zierpflanze. Ihren Namen verdankt sie dem lampionartigen Blütenkelch, der die Frucht umgibt. Während der Reifezeit der Beere im Inneren des Kelchs leuchtet er intensiv in Orangerot. Da die Pflanze sehr anspruchslos ist, findet man sie immer öfter in den heimischen Gärten. Aber Vorsicht, Lampionblumen sind – im Gegensatz zur Kapstachelbeere (Physalis peruviana) – reine Zierpflanzen und nicht zum Verzehr geeignet, da sie nach Angaben der Giftzentrale Bonn gering giftig ist.

Lampionblume (Physalis alkekengi)
Lampionblume (Physalis alkekengi)

Oberirdische Pflanzenteile

Die grünen Pflanzenteile von Lampionblumen enthalten Bitterstoffe, die den Magen-Darm-Trakt reizen können. Kommt es zu Durchfall und/oder Erbrechen ist eventuell das Aufsuchen eines Arztes erforderlich. Verantwortlich für die Vergiftungserscheinungen sind Steroidlactone in den oberirdischen Pflanzenteilen. Sie sind in allen Pflanzenteilen mit Ausnahme der Beeren enthalten.

Beeren

Zwar enthalten die Beeren von Lampionblumen keine Steroidlactone, aber die Giftstoffe können leicht auf ihre Früchte übertragen werden. Denn auf der Innenseite des pergamentartigen Kelches, der die Beere umgibt, befinden sich Drüsen, die einen äußerst bitteren und giftigen Saft abgeben. Wird der Kelch mit den Fingern geöffnet, überträgt sich der Saft der Drüsen auf die Beere, was zu Vergiftungserscheinungen führen kann, wenn größere Mengen der Beeren verzehrt werden. Wurde der Saft übertragen, schmecken die Beeren nicht mehr süß-säuerlich, sondern äußerst bitter. Daher wird die Beere in der Regel schnell wieder ausgespuckt.

Frucht der Lampionblume (Physalis alkekengi)
Frucht der Lampionblume (Physalis alkekengi)
Quelle: Rasbak, Physalis alkekengi (Echte lampionplant), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Werden trotzdem größere Mengen der Beeren verzehrt, kann dies zu ähnlichen Vergiftungserscheinungen wie bei der Tollkirsche führen. Häufige Symptome sind

  • Übelkeit,
  • Schweißausbrüchen und
  • Herzbeschwerden.

Tipp: Unabhängig vom übertragenen Saft sind, wie bei allen Nachtschattengewächsen, die unreifen Früchte der Lampionblume für den Menschen giftig, wenn sie in größeren Mengen gegessen werden.

Unterirdische Pflanzenteile

Die Wurzeln der Pflanzen enthalten Tropinderivate, die für den Menschen giftig sind.

Giftigkeit

Für Kinder

Gerade kleine Kinder fühlen sich von den leuchtenden Kelchen magisch angezogen. Aber auch für Kinder scheint der Verzehr der Beeren von Lampionblumen eher harmlos zu verlaufen. So sieht der Giftnotruf München keine Vergiftungsgefahr für Kinder. Von der steirischen Landeshauptstadt Graz werden die Pflanzen im Falter „giftige Pflanzen“ in der Kategorie „harmlos und weitgehend ungiftig“ gelistet. Sie werden dort sogar als kinderfreundliche Bepflanzung angesehen.

Das Giftinformationszentrum Nord (GIZ-Nord) gibt an, dass beim Verzehr unreifer Früchte bei Kindern allenfalls leichte Magen-Darm-Symptome auftreten können. Ein Schluck Wasser hilft hier bereits.

Tipp: Klären Sie Ihre Kinder am besten in einem Gespräch darüber auf, dass sie die Früchte nicht essen sollten.

Für Tiere

Getigerter Kater auf einem Stuhl
Katzen sind von Natur aus neugierig und finden alle Pflanzen erst einmal interessant.

Lampionblumen für Haustiere gefährlich sind, kann nicht eindeutig geklärt werden. In der Datenbank des Instituts für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich wird die Lampionblume nicht als Giftpflanze aufgeführt. An andere Stelle in der Datenbank werden die Beeren der Lampionblume als essbar bezeichnet.

Tipp: Sollte Ihr Haustier von den Beeren genascht haben und Beschwerden haben, sollten Sie auf alle Fälle einen Tierarzt aufsuchen.

Quellen:

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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