Laub: harken oder liegenlassen?
Im Nutz- und Ziergarten hat Laub, das Sie liegenlassen Vor- und Nachteile. Laub richtig eingesetzt, kann Ihnen viel Arbeit ersparen. An der falschen Stelle kann es den Pflanzen auch schaden.
Auf den Punkt gebracht
- Laubarten im Garten unterscheiden
- Laub im Ziergarten zum Mulchen nutzen
- Beete mit Laub im Herbst abdecken
- Laub ist Winterquartier für verschiedene Tiere
Inhaltsverzeichnis
Laubarten
Laub ist nicht gleich Laub: Abhängig von der Art, kann es im Garten verwendet werden oder sollte besser nach dem Harken auf dem Kompost landen. Laub von Apfel- oder Birnbäumen ist meist ein wertvoller Mulch im Garten. Problematisch hingegen können große Mengen an Laub vom Nussbaum sein. Die Blätter beinhalten eine große Menge an Gerbstoffen, die sich sogar negativ auf das Wachstum von Gemüsekulturen auswirken können.
Problematisch kann auch das Laub von exotischen Bäumen sein. Einige Arten wie der Götterbaum haben giftige Inhaltsstoffe und sollten daher vor allem vom Gemüsebeet entfernt werden.
Laub auf Rasen
Das Laub zu harken gehört im Herbst zu Arbeit vieler Gartenbesitzer. Die dicke Laubschicht schadet dem Rasen und das Gras wächst nicht richtig. Kleine Mengen Laub können Sie jedoch am Rasen belassen. Das Laub sollte unbedingt zerkleinert werden. Gehen Sie mit einem Mulch-Mäher über die Fläche. Der langsam verrottende Mulch versorgt das Gras zusätzlich mit Nährstoffen.
Hinweis: Warten Sie mit dem Zerkleinern des Laubes auf der Rasenfläche nicht zu lange, damit sich die Mulchschicht noch setzen kann. Fällt später noch Laub auf die Fläche, sollten Sie es entfernen.
im Ziergarten
Haben Sie im Ziergarten viele Stauden, die mehrjährig sind, profitieren diese in jedem Fall davon, wenn Sie das Laub liegenlassen. Das Laub schützt die Pflanzen im Winter. Der Vorteil ist, dass Sie herabfallendes Laub liegenlassen können. Sie können Laub, dass Sie entfernen möchten, gezielt in den Ziergarten bringen, um die Pflanzen zu mulchen.
im Nutzgarten
Um ungenutzte Beete über den Winter abzudecken, ist Laub im Nutzgarten ebenfalls eine gute Möglichkeit. Zum Mulchen von Kulturen, die über den Winter im Garten wachsen, wie Wintersteckzwiebel, sollten Sie das Laub dennoch nicht verwenden.
Beete mit Laub mulchen:
- überwiegend trockenes Laub verwenden
- mit dem Rasenmäher zerkleinern
- gleichmäßig verteilen
- nicht höher als 10 cm aufschichten
Über den Winter kompostiert das Laub weitgehend, welches sie zuvor für Ihren Nutzgarten geharkt haben. Reste räumen Sie dann im März ab, damit sich der Boden besser erwärmen kann, und geben es auf den Komposthaufen.
im Beerengarten
Wenn Sie Beerensträucher haben, dann ist das der ideale Ort, das Laub zu harken und dort hinzubringen. Sie können dort auch alle Laubarten problemlos nutzen. Beerensträucher bevorzugen einen leicht sauren Boden und dieses Milieu können Sie durch das verrottende Laub schaffen.
Die Mulchschicht im Beerengarten kann durchaus 20-30 Zentimeter betragen. Sie müssen das Laub vorher nicht zerkleinern. Durch das konstante Erneuern der Mulchschicht verhindern Sie zudem, dass Unkräuter zwischen den Beerensträuchern rasch hochwachsen.
im Naturgarten
Im Naturgarten sollten Sie das Laub nicht harken. Stört Laub an einer Stelle, können Sie es allerdings an einem anderen Punkt anhäufeln. Im Winter bietet ein Laubhaufen vielen Tieren einen überlebenswichtigen Unterschlupf.
Tiere, die von Laub profitieren:
- Igel
- Marienkäfer
- Raupen
- Spinnen
Laub kompostieren
Wenn Sie das Laub nicht liegenlassen können oder möchten, können Sie daraus einen wertvollen Laubkompost machen. Den Laubkompost können Sie für unterschiedliche Pflanzen wie Hortensien verwenden. Im Beerengarten können Sie den Laubkompost als Dünger einsetzen. In der Herstellung unterscheidet sich der Laubkompost etwas vom normalen Kompost.
Der Laubkompost besteht zwar auch aus unterschiedlichen Schichten, jedoch sind nicht alle Gartenabfälle dafür geeignet. Der Laubkompost braucht ebenfalls zwei Jahre, bist er fertig ist. Bei anhaltender Trockenheit sollten Sie den Kompost wässern, damit die Verrottung nicht verlangsamt wird.
Schichtung vom Laubkompost, von unten nach oben:
- Laub
- Komposterde
- Rasenschnitt
- Hornmehl
Solange Sie im Komposthaufen Platz haben, schichten Sie immer weiter auf, immer wieder beginnend mit einer dicken Schicht Laub. Die Laubschicht nimmt den meisten Platz ein und kann eine Stärke von bis zu 40 cm haben. Die Schicht mit Komposterde sollte maximal 20 cm dick sein. Rasenschnitt sollte ebenfalls nicht mehr als 20 cm aufgeschichtet sein. Als organische Komponente streuen Sie nur etwas Hornmehl darüber. Haben Sie frischen Mist von Tieren zur Verfügung, können Sie das Hornmehl dadurch ersetzen.
Häufig gestellte Fragen
Liegt Laub von Ihren Bäumen auf öffentlichen Wegen, müssen Sie dieses entfernen. Durch das Liegenlassen des Laubes können anderenfalls Passanten gefährdet oder verletzt werden, wenn sie zu Sturz kommen.
Ja, Sie können nicht zerkleinertes Laub trocknen und später zum Mulchen verwenden. Vorher sollte es aber noch zerkleinert werden, damit es besser verrottet.
In manchen Ländern ist es verboten einen Laubsauger zu verwenden, um Tiere zu schützen. Es ist empfehlenswert auf einen Laubsauger zu verzichten. Wenn Sie das Laub nicht harken wollen, nutzen Sie bevorzugt einen Laubbläser.