Lavendel umpflanzen: Anleitung | Wann sollte man ihn umsetzen?
Bekannt und geschätzt ist der als Zier- und Heilpflanze genutzte Lavendel (Lavandula angustifolia), insbesondere wegen seiner lilafarbenen Blüten, die einen intensiven Duft verströmen. Eine Kultivierung ist sowohl im Garten als auch im Topf oder Kübel möglich. Im Laufe der Jahre wird er immer größer und kräftiger, was einen Standortwechsel oder das Umpflanzen in einen größeren Topf erforderlich macht. Aber wann ist dafür der beste Zeitpunkt und was ist zu beachten?
Inhaltsverzeichnis
Lavendel umpflanzen
Im Garten kann Lavendel (Lavandula angustifolia) ein stattliches Alter von bis zu dreißig Jahren erreichen, im Kübel deutlich weniger. Das macht sich natürlich irgendwann auch an der Größe des Lavendels bemerkbar. Dementsprechend kann es nach einiger Zeit am alten Standort zu eng werden, sodass es an der Zeit ist, ihn umzusetzen.
Zeitpunkt
Wann man Lavendel am besten umpflanzt, hängt vor allem von der vorherrschenden Witterung und den Temperaturen ab. Da diese Pflanzen etwas frostempfindlich sind, sollte man sie weder zu früh noch zu spät verpflanzen. Im Idealfall wählt man das Frühjahr, etwa ab Mitte März. Dann sind keine strengen Fröste bzw. Nachtfröste mehr zu erwarten und der Lavendel hat noch nicht mit dem Neuaustrieb begonnen.
Wurde der richtige Zeitpunkt verpasst oder war es im Frühjahr zu kalt und/oder zu nass, lässt er sich auch noch im Juli, spätestens aber in der ersten Augustwoche umsetzen. Später sollte es nicht werden. Ansonsten können die Pflanzen bis zum Winter nicht mehr ausreichend einwurzeln und überstehen ihn schlimmstenfalls nicht. Ist es tatsächlich bereits zu spät, ist es besser, mit dem Verpflanzen bis zum nächsten Frühjahr zu warten.
Lavendel umpflanzen: Anleitung
Beim Umpflanzen von Lavendel (Lavandula angustifolia) ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Werden die Wurzeln dabei zu stark beschädigt, kann es passieren, dass er eingeht. In den meisten Fällen erholen sich die Pflanzen aber innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre wieder. Dazu sollte man wissen, dass sie über tief reichende Pfahlwurzeln und auch sonst ein weitreichendes Wurzelwerk verfügen. So pflanzen Sie Lavendel im Garten um:
- geeigneten Standort suchen
- ausreichend großes Pflanzloch ausheben
- etwa ein Drittel breiter und doppelt so tief wie der Ballen
- Pflanze mit möglichst viel Wurzelwerk samt Erde ausgraben
- Wurzeln so wenig wie möglich beschädigen
- Lavendel anschließend mittig in neues Pflanzloch setzen
- mit Erde auffüllen und diese fest andrücken
- gründlich wässern
- Pflanze um ein Drittel, maximal die Hälfte, zurückschneiden (nicht bis ins alte Holz!)
Tipp:
Lavandula angustifolia ist ein sehr guter Pflanzpartner für Rosen. Beide Arten sind sonnenhungrig und zudem kann der duftende Lavendel Schädlinge von den Rosen fernhalten.
Jungpflanzen zuerst abhärten
Jungpflanzen, die im Haus oder Gewächshaus vorgezogen wurden, müssen vor dem Umpflanzen ins Freie abgehärtet werden. Das ist wichtig, damit sie beim Auspflanzen in den Garten keinen Schock erleiden, denn bis dahin sind sie unter kontrollierten Bedingungen aufgewachsen. Um sie nun optimal auf den Umzug vorzubereiten, stellt man sie vor dem Umsetzen für etwa zwei bis drei Wochen an einen Platz mit niedrigeren Temperaturen und geringerer Luftfeuchtigkeit. Danach können sie an ihrem endgültigen Standort im Garten verpflanzt werden.
In den Garten umsetzen
Zunächst muss der Boden im Pflanzbereich bis in eine Tiefe von 20 cm gut aufgelockert und von Unkräutern befreit werden. Anschließend hebt man kleine Pflanzlöcher aus und setzt die jungen Pflänzchen vorsichtig ein. Die Löcher schüttet man dann mit Erde zu und drückt diese mit den Händen fest. Die Jungpflanzen sollten nicht zu tief eingesetzt werden, das könnte ein erfolgreiches Wachstum beeinträchtigen. Nun muss nur noch gut gewässert werden, was auch während der folgenden Wochen beibehalten werden muss.
Lavendel im Kübel umpflanzen
Diese blaublütige Schönheit ist eine sehr genügsame Pflanze, die sich auch im Kübel wohlfühlt. Das setzt jedoch voraus, dass Topf oder Kübel groß genug sind. Auch das Material spielt eine wesentliche Rolle. Bestens geeignet sind Pflanzgefäße aus Ton, Terrakotta oder Keramik, denn durch ihre poröse Struktur kann überschüssige Feuchtigkeit besser verdunsten. Bei Plastiktöpfen ist das nicht der Fall, hier kann sich sehr schnell Staunässe bilden.
Ist der Topf gut durchwurzelt oder die Pflanze blühfaul, muss sie in einen größeren Topf umgepflanzt werden. Das ist in der Regel jedes Jahr der Fall. Auch frisch im Handel erworbene Pflanzen sollte man möglichst direkt nach dem Kauf umtopfen. Grund hierfür ist das Substrat, das meist nicht optimal auf die betreffenden Gewächse abgestimmt ist. Der beste Zeitpunkt zum Umsetzen ist im Frühjahr, wobei Topflavendel von März bis September grundsätzlich jederzeit umgepflanzt werden kann.
Tipp:
Für eine Kultivierung im Kübel eignen sich vor allem Lavendelsorten mit einem niedrigen Wuchs. Bei entsprechend großem Topf eignet sich beispielsweise auch der bis zu einen Meter hohe Speiklavendel.
Anleitung zum Eintopfen
Zuerst muss ein ausreichend breiter und tiefer Kübel gewählt werden. Dieser sollte unbedingt über Abzugslöcher verfügen, damit überschüssiges Wasser jederzeit gut ablaufen kann:
- auf Topfboden zunächst Drainageschicht anlegen
- bspw. aus Kies, Tonscherben, Bims oder Blähton
- anschließend Drainage mit Vlies abdecken
- Kübel bis zur Hälfte mit Erde befüllen
- Pflanze vorsichtig aus altem Topf lösen
- Wurzeln von alter Erde befreien
- Pflanze in neuen Topf einsetzen, mit Erde auffüllen und fest andrücken
- reichlich angießen
Geeignete Substrate für die Kübelhaltung
Das richtige Substrat ist meist schon die halbe Miete. Lavendel gedeiht in Böden mit einem hohen pH-Wert besonders gut. Hoher pH-Wert bedeutet, dass das Substrat möglichst kalkhaltig bzw. alkalisch sein sollte. Darüber hinaus sollte es trocken, nährstoffarm und durchlässig sein. Handelsübliche Blumenerde ist für diese Pflanzen nicht so gut geeignet, sie ist zu nährstoffreich.
Besser ist es, eine Spezialerde, in diesem Falle eine Kräutererde, zu verwenden. Derartige Substrate enthalten in der Regel deutlich weniger Nährstoffe und sind auf die speziellen Bedürfnisse bestimmter Pflanzen abgestimmt. Zudem enthalten sie einen gewissen Anteil Sand, der für die Durchlässigkeit sorgt.