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Sind Lavendel und Schopflavendel essbar? Verwendung in der Küche

Lavendel ist nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Küchenkraut beliebt. Doch Vorsicht: Nicht alle Lavendelsorten eignen sich zum Kochen und Essen! Wir klären auf, was es beim Verzehr und der Verarbeitung dieser Nutzpflanze zu beachten gibt.

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Verzehr von Lavendel

Lavendel zählt zu den ungiftigen Pflanzen, weshalb man meinen könnte, dass er bedenkenlos verzehrt werden kann. Allerdings ist dem nicht so, denn es ist nicht jeder Lavendel essbar. Nicht alle Lavendelsorten eignen sich für den Verzehr. Während einige Sorten durch ihr intensives Aroma bestechen und Gerichte verfeinern, sorgen andere zu einem fast schon seifenähnlichen Geschmack. Abgesehen davon, kann die Verwendung von bestimmten Sorten zu unangenehmen Nebenwirkungen führen.

Lavendel, Lavandula angustifolia

Welche Lavendelsorten sind essbar?

Am häufigsten kommt der Echte Lavendel in der Küche zum Einsatz, welcher sich leicht an seinen schmalen Blättern erkennen lässt. Dieser riecht süßlich und erinnert geschmacklich an Rosmarin. Anders verhält es sich hingegen mit dem Schopf- und dem Speiklavendel: Der Schopflavendel schmeckt meist zu kräftig, da er wesentlich mehr ätherische Öle enthält. Der Speiklavendel verleiht Gerichten hingegen eine seifenähnliche Note.

Neben der Sorte spielen natürlich auch bestimmte Qualitätsmerkmale eine essenzielle Rolle – ganz gleich ob der Lavendel im Gartencenter erworben oder im heimischen Garten angebaut wird:

  • pestizidfrei
  • biologischer Anbau
  • Pflanze soll gesund und unbeschädigt sein
  • möglichst viele Seitentriebe
  • frischer Duft

Tipp: Die beliebte Nutzpflanze wächst auch in der freien Natur, allerdings ist in hiesigen Regionen eher die Sorte Lavandin vertreten. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Hybridform des Speiklavendels und des Echten Lavendels. Lavandin ist jedoch nicht so hochwertig und eignet sich meist nur bedingt zum Kochen.

Nebenwirkungen

Lavendel wird grundsätzlich eine gute Verträglichkeit zugeschrieben, immerhin hat er sich auch als Heilpflanze einen Namen gemacht. So soll er unter anderem bei Nervosität und Unruhe Abhilfe verschaffen. Ebenso soll er die Symptome von Sonnenbrand, Rheuma und Erkältungen lindern können. Allerdings kann er bei übermäßigem Verzehr die Magen- und Darmschleimhaut reizen. Wenn Speik- und Schopflavendel als ätherische Öle verwendet werden, ist zudem Vorsicht geboten, denn diese können unter anderem wie folgt wirken:

  • krampfauslösend
  • Leber schädigend
  • neurotoxisch
  • abtreibend
Lavendelblüte in der Provence

Hinweis: Stillende und schwangere Frauen, sowie Babys, Kinder sowie ältere und sensible Menschen sollten Speik- und Schopflavendel ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht verwenden.

Was ist essbar?

Vom Lavandula lassen sich fast alle Pflanzteile in irgendeiner Form verwenden und/ oder weiterverarbeiten. Den mildesten und süßesten Geschmack haben jedoch die Blüten, welche sich auch hervorragend als Dekoration von Salaten und etwaigen Gerichten eignen. Neben den Blüten sind zudem auch die Triebe sowie die Blätter essbar. Beim Essen von Lavendelblättern ist jedoch Folgendes zu beachten:

  • Lavendelblätter schmecken harziger und bitterer als Blüten
  • am besten eignen sich junge Blätter
  • je älter die Blätter, desto seifiger der Geschmack

Verwendung in der Küche

Lavendel findet sich oft in der Kräutermischung „Kräuter der Provence“, immerhin hat sich die Nutzpflanze in der italienischen und französischen Küche bereits fest etabliert. Da das Kraut ein besonders intensives Aroma hat, sollte es zum Verfeinern von Gerichten jedoch nur sehr sparsam zum Einsatz kommen. Das aromatische Gewächs verleiht unter anderem folgenden Gerichten eine besondere Note:

  • Schmorgerichte
  • Eintöpfe
  • Ratatouille
  • Lamm und Wild
  • Fischgerichte
  • Gerichte mit Ziegen- oder Schafskäse

Tipp: Auch Süßspeisen kann das Kraut das gewisse Extra verleihen, indem sie mit Lavendelzucker oder Lavendelhonig parfümiert werden. Demnach eignet sich die Nutzpflanze auch zum Backen von Keksen und Co.

Backen mit Lavendel

Lavendelöl, Lavendeltee und Co

Lavandula kann sowohl frisch als auch getrocknet verzehrt, aber auch weiterverarbeitet werden. Unter anderem lassen sich aus den Pflanzteilen des Lavendels aromatische Öle herstellen, welche sich je nach Sorte auch zum Kochen eignen. Beim Kauf von Lavendelöl ist jedoch darauf zu achten, dass es sich hierbei um hundertprozentiges reines Öl des Echten Lavendels handelt. Ebenso sollten die verarbeiteten Pflanzenteile angeführt werden.

Die Nutzpflanze kann zudem zu Salz, Essig oder Zucker verarbeitet werden. Eine weitere Alternative stellt ein Lavendeltee dar, welcher eine beruhigende und entspannende Wirkung haben soll. Das Heißgetränk ist zudem schnell und einfach zubereitet:

  • 2 Teelöffel Lavendelblüten und 250 ml Wasser ansetzen
  • nach etwa 10 Minuten abseihen
  • Tee nach Belieben süßen

Tipp: Alternativ zum herkömmlichen Zucker bieten sich auch Stevia oder Birkenzucker an!

Haltbarkeit und Lagerung

Frisch geernteter Lavendel kann für einige Tage im Kühlschrank gelagert werden. Wer sich länger an dem Lavandula erfreuen möchte, kann diesen jedoch auch einfrieren oder trocknen. Letztere Option ist besonders beliebt, denn durch den Trocknungsvorgang hält sich die Heilpflanze rund sechs Monate. Wer den Lavandula trocknen möchte, geht am besten wie folgt vor:

  • einzelne Stängel abschneiden
  • Stängel zu einem Strauß zusammenbinden
  • kopfüber aufhängen
  • an einem trockenen, dunklen Ort
  • anschließend in einem verschlossenen, luftdichten Glas lagern
Lavendel getrocknet

Hinweis: Die Lavendelstängel werden vor dem Trocknen nicht gewaschen, denn durch die Feuchtigkeit würde Schimmel begünstigt werden.

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