Zum Inhalt springen
Startseite » Rasen » Rasen anlegen » Lehmboden für Rasen durchlässiger machen

Lehmboden für Rasen durchlässiger machen

Lehmboden durchlässiger - Titel

Lehmboden bringt einige Probleme mit sich. Um ihn für Rasen durchlässiger machen zu können, ist das Auflockern durch Hilfsmittel und passende Maßnahmen sinnvoll. Wir zeigen, wie es geht.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Auflockern kann durch mechanische Maßnahmen erfolgen
  • Wasserabfluss wird verbessert
  • Versorgung mit Nährstoffen wird einfacher
  • Komposterde und Sand können als Hilfsmittel zur Auflockerung beitragen

Vor der Aussaat

Wenn eine neue Rasenfläche angelegt werden soll, ist das Auflockern des Lehmbodens einfach und mit wenig Aufwand verbunden – jedoch besonders effektiv. Notwendig sind die folgenden Utensilien:

Lehmboden
  • Schaufel
  • Hacke
  • Harke beziehungsweise Rechen
  • bei Bedarf ein Erdsieb
  • Komposterde
  • Sand

Sind diese Utensilien vorhanden, sollten die folgenden Schritte durchgeführt werden:

  1. Der Lehmboden wird etwa 30 Zentimeter tief umgegraben. Das entspricht ungefähr einer Spatentiefe.
  2. Fremdkörper wie Steine, Wurzeln und andere Pflanzenteile sind zu entfernen. Hierbei kann beispielsweise ein Erdsieb verwendet werden. Wer dieses nicht selbst anschaffen möchte, kann ihn auch in einem Baumarkt ausleihen.
  3. Nach dem Sieben wird Komposterde in den lehmigen Boden eingearbeitet. Wenigstens drei bis fünf Liter gut gereifter Kompost pro Quadratmeter sind notwendig, um eine Auflockerung zu erzielen.
  4. Bei einem Substrat mit besonders hohem Lehmanteil sollte zusätzlich Sand eingebracht werden. Allerdings reicht es für den Rasen aus, wenn dieser zwei bis fünf Zentimeter tief eingearbeitet wird. Hierdurch wird die ober Schicht durchlässiger und Wasser kann besser abfließen. Staunässe wird vermieden und auch Nährstoffe können einfacher eindringen.

Tipp: Ein Test zur Feststellung des pH-Werts bietet sich bei dieser Gelegenheit an, um gegebenenfalls einen Ausgleich durch die entsprechende Düngung durchführen zu können. Ein entsprechender Test ist beispielsweise im Baumarkt aber auch online erhältlich.

ph-Wert messen

Rasen lüften

Sind bereits Graspflanzen vorhanden – durch Aussaat oder das Auslegen von Rollrasen – muss bei dem Auflockern von Lehmboden etwas anders vorgegangen werden. Die notwendigen Utensilien unterscheiden sich selbstverständlich abhängig von der jeweiligen Methode:

  • Vertikutierer
  • Sand
  • Streuwagen
  • Spaten
  • Kies

Möglich sind die folgenden Schritte:

  • Drainage legen: Eine Drainage lockert den Boden zwar nicht auf, sorgt aber dennoch für ein schnelleres und besseres Abfließen des Wassers. Für diese Maßnahme wird ein 20 bis 30 Zentimeter tiefer Graben rund um die Rasenfläche ausgehoben. In diesen Graben wird eine abschließende Schicht Kies beziehungsweise Splitt eingefüllt. Das Wasser versickert dadurch in dem Graben und bleibt nicht auf der Fläche stehen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass der Rasen eben ist oder bestenfalls nach außen hin abfällt. Sind hingegen Kuhlen vorhanden, reicht eine Drainage allein nicht aus.
  • Sand verteilen: Eine Sandschicht auf dem Rasen kann sich langsam in den Boden einarbeiten und ihn dabei auflockern. Die Sandschicht sollte etwa zwei Zentimeter dick sein. Sie kann mit einem Streuwagen ausgebracht werden, um eine gleichmäßige Verteilung zu erzielen. Ideal ist es, den Quarzsand erst nach dem Mähen aufzubringen. Das Gras wächst danach durch die Schicht. Rasenbelüfter-Sandalen helfen dabei, den Sand schneller in dem Lehmboden zu verteilen.
  • Rasen vertikutieren: Wenn der Boden nur oberflächig lehmig ist, kann bereits das Vertikutieren ausreichen, um einen besseren Wasserablauf zu gewährleisten. Hierbei werden zum einen störende Pflanzen, wie Moos und Unkraut, entfernt. Zum anderen werden Löcher in den Boden gestochen, wodurch Wasser einfacher eindringen kann.
Rasen vertikutieren
Rasen vertikutieren

Tipp: Optimal ist es, die verschiedenen Pflegemaßnahmen miteinander zu kombinieren. Wenn der Boden sehr fest ist, kann auch ein Abtragen notwendig sein. Das erfordert zwar mehr Aufwand, lohnt sich jedoch mittel- und langfristig, da die Rasenfläche im Anschluss deutlich weniger Pflege erfordert.

Abtragen

Wenn der Rasen so weit vertrocknet oder gar gefault ist, sich viel Rasenfilz gebildet hat und Staunässe besteht, kann ein oberflächliches Abtragen des Substrats sinnvoll sein. Die einzelnen Schritte sind an sich einfach, erfordern aber dennoch vergleichsweise viel Aufwand. Der Vorteil hieran ist jedoch, dass die Pflege danach einfacher ausfällt. Wasser und Nährstoffe dringen einfacher ein, das Gras wächst besser und Unkraut sowie Moos kann sich nicht so schnell ausbreiten. Notwendig sind die folgenden Schritte:

  1. Die obere Erdschicht wird samt Graspflanzen 30 bis 60 Zentimeter tief abgenommen.
  2. Wie bei der Vorbereitung der Aussaat oder des Auslegens von Rollrasen wird die Erde von Fremdkörpern befreit und gesiebt.
  3. Das Einmischen einer leichteren und lockeren Erde sowie Sand führt dazu, dass das Substrat durchlässiger wird. Zudem werden direkt Nährstoffe zugeführt, wodurch der neu angelegte Rasen schneller und besser wachsen kann.
Umgraben


Als Alternative oder Zusatz zu der gemischten Erde kann eine Drainageschicht eingebracht werden. Dabei wird eine Schicht von zwei bis fünf Zentimetern aufgetragen und die Erde erst im Anschluss darauf verteilt.

Tipp: Gerade bei größeren Rasenflächen ist es sinnvoll, für das Abtragen einen Minibagger zu mieten. Denn der Lehmboden lässt sich nur schwer umgraben und die Maßnahme erfordert ohne Minibagger einen großen Aufwand – das gilt sowohl für die benötigte Zeit als auch die benötigte Kraft.

Häufig gestellte Fragen

Warum ist Lehmboden nicht ideal für die Rasenfläche?

Manche Pflanzen, wie Rosen, Apfel oder Hortensie gedeihen gut auf einem sehr lehmigen Boden, solange sich keine Staunässe bildet und das Wasser abfließen kann. Hierin besteht ein Hauptproblem des Substrats – es ist schwer und fest, wodurch Flüssigkeit nur sehr langsam aufgenommen wird. Im Sommer sorgen hohe Temperaturen und Trockenheit dafür, dass er regelrecht gebacken wird und sogar Risse aufweisen kann.

Wann sollte der Boden aufgelockert werden?

Die Maßnahme ist sinnvoll, wenn sich immer wieder Pfützen auf der Fläche bilden oder die Wiese sehr schlammig ist. Auch bei häufigerem Auftreten von kahlen Stellen reicht es in der Regel nicht aus, lediglich erneut Gras auszusäen.

Gibt es Alternativen zur Auflockerung?

Die Fläche kann regelmäßig leicht bewässert werden. Hierdurch wird im Sommer verhindert, dass der Boden trocken und fest wird. Bei Regen kommt es ohne ausreichenden Abfluss jedoch nach wie vor zur Stauung von Flüssigkeit.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
Scroll Up