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Löwenmäulchen überwintern: ist es winterhart/mehrjährig?

Löwenmäulchen überwintern

Spätestens Ende Oktober wird aus dem wunderbar blühenden Löwenmaul ein trauriger Anblick. Oft landet die Pflanze gnadenlos auf dem Kompost, dabei ist sie eigentlich mehrjährig. Wir zeigen, wie Sie Löwenmäulchen überwintern können.

Video-Tipp

Sind Löwenmäulchen winterhart?

Bei Löwenmäulern handelt es sich um Pflanzen, die eigentlich in der Mittelmeerregion beheimatet sind. Leichten Frost können die kleinen Zierpflanzen daher problemlos überstehen. Kommt es hingegen zu einem harten Winter, sterben die Pflanzenteile ab und das Löwenmaul geht ein.

Durch optimale Bedingungen können Sie die Pflanze winterhart machen:

  • Düngen spätestens Ende September einstellen
  • alle Stängel beim ersten Frost eine Handbreit über dem Boden abschneiden
  • Wurzelscheibe mit Stroh, Reisig und Laub bedecken

Bei den krautigen Teilen der Pflanze sollten Sie mit dem Schnitt warten, bis sie vollkommen verwelkt sind. Während dieser Zeit wandern die Nährstoffe in den Wurzelstock. So entsteht eine Reserve, von der das Löwenmäulchen im Winter profitieren kann. Hinzu kommt, dass die Pflanze Selbstaussaat betreibt und Sie sich auf noch mehr Fülle im Beet freuen können. Wenn – bedingt durch einen kalten Winter – das Löwenmaul erfriert, werden die neu ausgesäten Pflanzen die Blüte übernehmen.

Löwenmaul, Antirrhinum
Löwenmaul, Antirrhinum

Achtung: Die richtige Erde ist wichtig.

Überwintern im Beet wird Ihnen nicht gelingen, wenn das Löwenmäulchen einen Standort in dichter, feuchter Erde hat. Der optimale Boden für die Überwinterung sollte wie folgt beschrieben aussehen:

  • heller, sonniger Standort
  • humoser, lockerer Boden
  • pH-Wert von 5,5 bis 6,5

Kübelpflanzen winterfest machen

Löwenmäulchen werden auch gern aus Topf- oder Kübelpflanze genutzt, hier können die Pflanzen ebenfalls mehrjährig überwintert werden. Es gibt wichtige Tipps, die Sie unbedingt beachten sollten:

  • Blumentopf an Standort mit Regen- und Windschutz stellen
  • Südwand oder Mauernische als idealer Standort
  • Pflanze vor dem Frost mit Noppenfolie umwickeln
  • Kokosmatten verhindern Frostschäden, sie sollten etwa 10 cm über dem Gefäßrand enden
  • Blumentöpfe im Winter auf Holz stellen
  • Triebe bis auf einen Rest von fünf Zentimetern zurückschneiden
  • Substrat mit Sägespänen, Reisig und Stroh abdecken

Hinweis: Sie müssen damit rechnen, dass die Stängelreste nach dem Schnitt absterben. Das hindert die Pflanze aber nicht daran, im kommenden Jahr wieder auszutreiben.

Auf Kalkgehalt achten

Einer der Gründe, warum viele Löwenmäulchen nicht mehrjährig blühen ist, dass ein zu hoher Kalkgehalt im Gießwasser oder im Substrat vorhanden ist. Dadurch werden Nährstoffe festgesetzt und es entsteht ein Mangel. Das Löwenmaul erkrankt an Blattchlorose und die Kältetoleranz sinkt nahezu auf Null.

Löwenmaul, Antirrhinum
Löwenmaul, Antirrhinum

In kalten Regionen

Wenn sich in Ihrer Wohnregion kein milder Winter erwarten lässt, müssen Sie andere Maßnahmen ergreifen, um das Löwenmaul erfolgreich zu überwintern. Ein Platz hinter Glas ist jetzt erforderlich, unabhängig ob es sich um Beetpflanzen oder Topfpflanzen handelt. Mit folgenden Tipps können Sie die Pflanze auch in kalten Regionen durch den Winter bringen:

  1. Graben Sie das Löwenmäulchen im Spätherbst aus dem Beet aus.
  2. Setzen Sie es in einen Topf mit lockerem Substrat und schneiden Sie auf 5 cm zurück.
  3. Räumen Sie die Pflanze in ein Winterquartier mit Temperaturen um die 10 °C.
  4. Geben Sie im Winter geringfügig Wasser, um das Substrat feucht zu halten.

Ruhephase für die Pflanze

Löwenmäuler ruhen im Winter, sie brauchen daher nicht viel Aufmerksamkeit. Ein Keller, eine Garage oder ein Schuppen sind perfekt geeignet, um die Pflanze durch den Winter zu bringen.

Wichtig: Die Temperaturen dürfen nicht auf den Gefrierpunkt sinken, aber auch nicht wärmer als 10 °C sein. Eine zu warme Umgebung sorgt dafür, dass die Pflanze zu früh austreibt und dann eingeht.

Löwenmaul, Antirrhinum
Löwenmaul, Antirrhinum

Löwenmäulchen auswintern

Wenn die Pflanze den Winter überstanden hat, sollte sie bis Mitte Mai wieder ausgewintert werden. Stellen Sie jedoch zuvor sicher, dass kein Bodenfrost mehr droht. So beenden Sie die Wintersaison für das Löwenmäulchen erfolgreich:

  • bei Überwinterung im Beet wird Mitte April der Schutz entfernt
  • Spätfrost kann mit Vlies abgemildert werden
  • bei Überwinterung drinnen sollte die Pflanze ab Mitte April wärmer gestellt werden
  • ab April häufig gießen und 14-tägig düngen
  • Ende Mai erfolgt der Umzug ins Freie
Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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