Männliche Blüten an Zucchini erkennen + Ursachen
Zucchini sind beliebte Kandidaten für den Nutzgarten. Jede Pflanze trägt männliche und weibliche Blüten. Doch was, wenn nur eine Sorte gebildet wird? So erkennen Sie männliche Blüten an Zucchini.
Auf den Punkt gebracht
- Zucchini zweihäusig
- bildet sowohl männliche als auch weibliche Blüten
- männliche erscheinen früher
- Fruchtbildung nur an weiblichen Blüten
- Länge der Blütenstiele Hauptunterscheidungsmerkmal
Inhaltsverzeichnis
Männliche Blüten erkennen
Um männliche und weibliche Blüten voneinander zu unterscheiden, muss man schon etwas genauer hinsehen. So erkennen Sie männliche und weibliche Blüten an Zucchini:
- beide orangegelb mit sternförmig angeordneten Blütenblättern
- unterschiedliche lange Blütenstiele
- an männlichen Blüten deutlich länger und dünner
- verfügen über Staubfäden mit Pollen
- Fruchtknoten unter den Blütenblättern fehlt
Weitere Pflege-Tipps für gesunde Zucchinipflanzen
Nur männliche Blüten?
An Zucchini erscheinen männliche und weibliche Blüten naturgemäß zeitversetzt, was eine Eigenbestäubung verhindern soll. Das erweckt oft den Anschein, dass die Pflanze nur männliche Blüten entwickelt, was in der Regel aber nicht der Fall ist. Richtig ist, dass anfangs nur männliche Blüten gebildet werden. Erst wenn die Temperaturen passen und der Zeitpunkt für die Befruchtung günstig ist, erscheinen auch weibliche Blüten. Trotz allem kann es vorkommen, dass Pflanzen fast ausschließlich männliche Blüten ausbilden. Das kann unterschiedliche Gründe haben:
- häufig Stress: insbesondere bei Kübelpflanzen und großer Hitze
- aufgrund unregelmäßiger Bewässerung: gleichbleibende Bodenfeuchte wichtig
- durch zu viel oder zu wenig Dünger: insbesondere zu viel Stickstoff
- unzureichende oder ausbleibende Bestäubung
- oft ungünstige Witterung verantwortlich: vor allem zu feuchte und kühle Sommer
- Anbaupause möglicherweise nicht eingehalten
- Starkzehrer maximal alle drei bis vier Jahre am selben Standort pflanzen
Hinweis: Wie alle Kürbisgewächse fühlt sich auch die Zucchini bei Temperaturen zwischen 20 und 25 °C und Sonnenschein am wohlsten. Liegen die Temperaturen dauerhaft unter 20 oder über 30 °C, gibt es in der Regel deutlich weniger weibliche Blüten.
Richtig reagieren
Sollten sich auch nach längerem Abwarten fast nur männliche Blüten an Ihren Zucchini bilden, könnte man beispielsweise selbst Hand anlegen bei der Bestäubung. Das setzt natürlich voraus, dass auch einige weibliche Blüten vorhanden sind. Oder man nimmt die Bedingungen, unter denen die betreffende Pflanze wächst, genauer unter die Lupe und handelt dementsprechend:
- überzählige männliche Blüten abknipsen
- regt Pflanze zur Neubildung an
- keine Garantie für Bildung weiblicher Blüten
- falls erforderlich, Wasserversorgung verbessern
- Düngung an tatsächlichen Bedarf anpassen
- mit anderen Blühpflanzen in der Nähe Insekten anlocken
- erhöht Wahrscheinlichkeit für Bestäubung
- zweite Pflanze kann hilfreich sein
- bei ausbleibendem Erfolg manuell bestäuben
Für eine manuelle Bestäubung knipst man eine männliche Blüte ab und legt vorsichtig deren Staubfäden frei. Dann sucht man eine weibliche Blüte und betupft mit den Staubgefäßen der männlichen Blüte die Narbe der weiblichen. Da sich die Blüten nur morgens für wenige Stunden öffnen, sollte die Bestäubung genau dann erfolgen. Alternativ zum Abschneiden kann man die Pollen mit einem weichen Pinsel zur weiblichen Blüte transportieren. War die Befruchtung erfolgreich, schwillt der Fruchtknoten in der Blüte an.
Tipp: In kühlen und regenreichen Regionen sollten Zucchini besser im Gewächshaus angebaut werden. Ansonsten sollte man robustere Sorten wie die Kletter-Zucchini ‚Black Forest‘ oder ‚Dundoo‘ bevorzugen.
Häufig gestellte Fragen
Sowohl männliche als auch weibliche Blüten sind essbar und sogar eine echte Delikatesse. Sie können roh verzehrt, frittiert sowie gefüllt und ausgebacken werden. Am häufigsten werden männliche Blüten verwendet. Man sollte sie kurz vor dem Öffnen ernten. Die weiblichen Blüten erntet man im Herbst, wenn Früchte nicht mehr ausreifen würden. Ein gezieltes Abernten bei zu vielen Blüten käme den Pflanzen zugute, denn sie würden so entlastet.
Betroffene weibliche Blüten fallen ab. Zusätzlich können noch kleine Früchte nach der Blüte gelb werden, eintrocknen und abfallen. Das passiert besonders häufig, wenn es zu kalt oder zu nass war, sodass die Pollen verkleben.
Erste Blüten zeigen sich in der Regel schon im Juni. Dann geht es Schlag auf Schlag zunächst mit männlichen und später weiblichen Blüten, sofern die Bedingungen dafür stimmen. Im Normalfall erscheint alle zwei bis drei Tage eine Blüte, teilweise auch eine täglich. Bei bis zu 20 Früchten pro Pflanze sind das sehr viele Blüten, die bis in den Herbst hinein geerntet werden können.
