19 Mäusearten in Deutschland von A-Z
Obwohl Mäuse durchaus niedlich sind, könnten einige Arten in Deutschland durchaus zu einem Problem werden. Einige mausartige Säugetiere übertragen gefährliche Krankheiten und können bei einer starken Population erhebliche Schäden anrichten. Welche das sind, verrät der Blick in unsere Liste mit 19 Mäusearten.
Auf den Punkt gebracht
- Mäusearten in unterschiedlichen Familien wie Altweltmäuse oder Wühler zu finden
- meiste Mäuse etwa 10 cm groß und zwischen 20 und 40 Gramm schwer
- viele Mausarten sind Zwischenwirte für Infektionskrankheiten, die mittels Kotspuren auf Nahrungsmittel übertragbar sind
- Spitzmausarten sind generell Nützlinge und einfach an spitz zulaufender Schnauze erkennbar
- viele Mäusearten leben in speziellen Biotopen wie Feuchtwiesen und meiden Nähe des Menschen
Inhaltsverzeichnis
Mäusearten in Deutschland
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht von in Deutschland lebenden Mäusearten. Sie umfasst Informationen zu ihrer äußeren Erscheinung, wo sie vorwiegend anzutreffen sind und welche Gefahren gegebenenfalls von ihnen ausgehen.
A bis F
Alpenspitzmaus (Sorex alpinus)
- Körperlänge: 62 bis 85 mm
- Schwanzlänge: 54 bis 75 mm
- Gewicht: 5,2 bis 7,7 g
- Merkmale: Ober- und Unterseite grauschwarz, Füße oberseits weiß, rosafarbene Rüsselspitze
- Lebensraum: in Deutschland endemisch und geschützt, Gebirge mit Moosbewuchs
- Schadwirkung: keine; frisst Schnecken, Würmer und verschiedene Insekten
Alpenwaldmaus (Apodemus alpicola)
- Körperlänge: 9 bis 12 cm
- Schwanzlänge: 10 bis 12 cm
- Gewicht: 20 bis 38 g
- Merkmale: Oberseite braun, Unterseite weißgrau, gelber Fleck an der Kehle
- Lebensraum: in Deutschland nur im Südosten beheimatet, Wälder, Grasflächen
- Schadwirkung: keine; fressen Insekten und Samen
Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus)
- Körperlänge: 88 bis 106 mm
- Schwanzlänge: 32 bis 44 mm
- Gewicht: 18 bis 28 g
- Merkmale: gelb-braunes Fell, Ohren sehr klein und fast nicht erkennbar
- Lebensraum: leben vorwiegend in unterirdischen Gängen
- Schadwirkung: keine
Hinweis: Diese Mäuseart galt eine Zeit lang als ausgestorben. Allerdings konnte 2008 erstmals wieder ein genetischer Typ dieser Art bestätigt werden, weshalb es höchstwahrscheinlich noch weitere Populationen gibt.
Brandmaus (Apodemus agrarius)
- Körperlänge: 75 bis 115 mm
- Schwanzlänge: 60 bis 92 mm
- Gewicht: 14 bis 35 g
- Merkmale: rot-braune Fellfarbe, schwarze Rückenlinie
- Lebensraum: lichte Wälder, Feuchtwiesen, Hochmoore
- Schadwirkung: bei Nahrungsknappheit dringen sie in landwirtschaftliche Flächen ein und machen auch vor Lagern keinen Halt
Erdmaus (Microtus agrestis)
- Körperlänge: 95 bis 133 mm
- Schwanzlänge: 26 bis 47 mm
- Gewicht: 20 bis 47 g
- Merkmale: Oberseite dunkelbraun, Unterseite weiß bis gelblich
- Lebensraum: lichte Wälder, Lichtungen, Feuchtwiesen
- Schadwirkung: bei einer großen Population gelegentlich ein Forstschädling
Hinweis: Die Erdmaus führt die Liste der Forstschädlinge bei den Nagetieren an. Diese Mäuseart vermehrt sich extrem schnell und richtet vor allem bei Neupflanzungen große Schäden an.
Feldmaus (Microtus arvalis)
- Körperlänge: 90 bis 120 mm
- Schwanzlänge: 25 bis 38 mm
- Gewicht: 18 bis 40 g
- Merkmale: Oberseite grau, Unterseite weiß bis gelblich
- Lebensraum: Wiesen, Weiden, Äcker
- Schadwirkung: Schäden an Obstbäumen, Jungpflanzen, Löcher in der Grasnarbe
Feldspitzmaus (Crocidura leucodon)
- Körperlänge: 65 bis 85 mm
- Schwanzlänge: 28 bis 43 mm
- Gewicht: 7 bis 15 g
- Merkmale: Oberseite braun-grau, Unterseite weißgrau, spitz zulaufende Nase
- Lebensraum: Brachen, Wegränder, Felder
- Schadwirkung: keine; frisst Schädlinge wie Engerlinge oder Schnecken
G bis O
Gartenspitzmaus (Crocidura suaveolens)
- Körperlänge: 50 bis 75 mm
- Schwanzlänge: 25 bis 40 mm
- Gewicht: 4 bis 7,5 g
- Merkmale: Oberseite graubraun, Unterseite und Flanken gelb- bis braungrau
- Lebensraum: Brachen, Feld- und Wegränder, Gärten, Trockenmauern, Schutthalden
- Schadwirkung: keine; Nützling im Garten
Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis)
- Körperlänge: 88 bis 130 mm
- Schwanzlänge: 90 bis 135 mm
- Gewicht: 26 bis 36 g
- Merkmale: Oberseite rot-braun, Unterseite weiß, gelbliches Halsband an der Unterseite
- Lebensraum: Wiesen, Weiden, Äcker
- Schadwirkung: Schäden an Forstkulturen; frisst Keimlinge von Saaten; belegt Nistkästen von Vögeln, indem sie ihre Vorräte darin lagert
Haselmaus (Muscardinus avellanarius)
- Körperlänge: 80 bis 90 mm
- Schwanzlänge: 53 bis 81 mm
- Gewicht: 15 bis 30 g
- Merkmale: Oberseite orangebraun, Unterseite cremegelb, weißer Fleck an der Kehle, Schwanz lang und dicht behaart
- Lebensraum: Wälder mit starkem Strauchbewuchs, Hecken
- Schadwirkung: keine; frisst Insekten, Samen, Beeren, Nüsse
Hausmaus (Mus musculus)
- Körperlänge: 7 bis 11 cm
- Schwanzlänge: 7 bis 10 cm
- Gewicht: 20 bis 25 g
- Merkmale: Oberseite mausgrau bis graubraun, Unterseite etwas heller
- Lebensraum: Kulturfolger, in und um Gebäude
- Schadwirkung: Vorratsschädling, Zwischenwirt für Borrelien
Kurzohrmaus (Microtus subterraneus)
- Körperlänge: 77 bis 105 mm
- Schwanzlänge: 24 bis 40 mm
- Gewicht: 13 bis 23 g
- Merkmale: Oberseite braungrau, Unterseite weißlich
- Lebensraum: Hanglagen mit lockeren Böden und Vegetation zur Deckung
- Schadwirkung: Wurzelschädling bei Obst und Gemüse, große Schadwirkung in landwirtschaftlichen Obstkulturen und gelegentlich Weinbergen
Ostschermaus (Arvicola amphibius)
- Körperlänge: 130 bis 240 mm
- Schwanzlänge: 50 bis 146 cm
- Gewicht: 65 bis 320 g
- Merkmale: glänzendes Fell, Oberseite hell- bis dunkelbraun, Unterseite weißlich bis gelblich
- Lebensraum: Wiesen, Brachflächen, Uferbereiche, Sümpfe
- Schadwirkung: Nahrungsschädling in der Landwirtschaft und Garten, Überträger von Krankheiten
Hinweis: In der Übersicht der Schädlinge im Garten sind Wühlmäuse, zu denen unter anderem Feld- und Schermäuse zählen, neben Schnecken und Blattläusen das Hauptproblem. Sie gehören zu den Mäusearten, die im Garten frisches Obst und Gemüse kontaminieren können.
R bis Z
Rötelmaus (Myodes glareolus)
- Körperlänge: 7 bis 13 cm
- Schwanzlänge: 3 bis 6,5 cm
- Gewicht: 12 bis 35 g
- Merkmale: Oberseite rotbraun bis fuchsrot, Unterseite und an den Flanken weißlich bis grau
- Lebensraum: Laub- und Mischwälder, Hecken, naturnahe Gärten, Schuppen, Lagerräume, häufig bei Fließgewässern
- Schadwirkung: Forstschädling bei Laubbäumen; frisst Sämlinge, Überträger des Hanta-Virus
Hinweis: Von der Rötelmaus gibt es regionale Unterarten, die optisch variieren können.
Sumpfmaus (Microtus oeconomus)
- Körperlänge: 95 bis 135 mm
- Schwanzlänge: 39 bis 64 mm
- Gewicht: 20 bis 64 g
- Merkmale: Oberseite gelbgrau, Unterseite weißlich
- Lebensraum: Feuchtwiesen, Waldmoore, Uferzonen
- Schadwirkung: selten im Bereich von Uferzonen durch unterirdische Gänge, frisst Gräser, Seggen und verschiedene Kräuter
Waldbirkenmaus (Sicista betulina)
- Körperlänge: 50 bis 72 mm
- Schwanzlänge: 76 bis 108 mm
- Gewicht: 5 bis 11 g
- Merkmale: Oberseite gelbgrau, markante schwarze Rückenlinie, Unterseite hellgrau
- Lebensraum: in Deutschland vorwiegend in südlichen Regionen, Wälder, Moore, Feuchtwiesen
- Schadwirkung: keine; frisst Beeren, Grassamen, Insekten
Waldmaus (Apodemus sylvaticus)
- Körperlänge: 8 bis 11 cm
- Schwanzlänge: 7 bis 11,5 cm
- Gewicht: 13 bis 36 g
- Merkmale: Oberseite braungrau mit gelegentlich gelblichem Stich, Unterseite weißlich
- Lebensraum: Hecken, Gräben, Uferzonen, Säume entlang von Äckern, gute Kletterer und dringen über Fassadenbewuchs auch in Häuser ein
- Schadwirkung: Forstschädling; frisst Sämlinge
Waldspitzmaus (Sorex araneus)
- Körperlänge: 65 bis 85 mm
- Schwanzlänge: 35 bis 47 mm
- Gewicht: 6,5 bis 14,3 g
- Merkmale: Oberseite schwarzbraun, Flanken hellbraun, Unterseite grau
- Lebensraum: feuchte Wälder, Feuchtwiesen, Felsspalten, Sanddünen
- Schadwirkung: keine; frisst Regenwürmer, Schnecken, Insekten und gelegentlich kleinere Wirbeltiere
Hinweis: Die Waldspitzmaus ist in Deutschland die häufigste Spitzmaus-Art und gilt derzeit als ungefährdet.
Zwergmaus (Micromys minutus)
- Körperlänge: 55 bis 75 mm
- Schwanzlänge: 50 bis 75 mm
- Gewicht: 5 bis 7 g
- Merkmale: Oberseite rotbraun, Unterseite weiß
- Lebensraum: hohe Gräser, Schilf, gelegentlich Äcker und Hecken
- Schadwirkung: selten in Getreidespeichern
Hinweis: Die Zwergmaus gehört zu den Mäusearten, deren Lebensräume stark zurückgehen. Daher dringen sie häufig in Äcker vor, wo sie häufig Erntemaschinen zum Opfer fallen. In Deutschland steht sie auf der Liste der bedrohten Arten und ist regional bereits unter Schutz gestellt.
Häufig gestellte Fragen
Krankheiten von Mäusen können beispielsweise über den Kot übertragen werden. Kontaminierte Lebensmittel sollten daher unverzüglich entsorgt werden.
Ein einfacher Weg Mäuse los zu werden, ist ihnen kein Lebensraum zu bieten. Vor allem der Mangel an Nahrung ist ein Grund für Mäuse zu verschwinden. Bei einem Befall von Mäusen sollten Sie daher in erste Linie mögliche Nahrungsquellen entfernen.
Grundsätzlich gelten in Deutschland alle Säugetiere als geschützt. Einige Mäusearten, wie die Zwergmaus bzw. regionale Unterarten genießen einen besonderen Schutz und dürfen auch bei einem starken Auftreten mit möglichen schädlichen Wirkungen nicht getötet werden. Werden geschützte Arten zu einem Problem, sollten Sie sich an das nächste Umweltamt wenden, um geeignete Lösungen, wie Umsiedelungen der Population, zu finden.
Dafür gibt es eine Reihe äußerlicher Merkmale. So sind Ratten meist deutlich größer als Mäuse. Daneben wirken sie durch ihr dunkelgraues Fell dunkler. Auch ihr nackter, schuppiger Schwanz unterscheidet sich stark von den kurzen, haarigen Schwänzen der Mäuse.