Zum Inhalt springen
Startseite » Gartenpflanzen » Gehölze » Laubgehölze » Laubabwerfende Gehölze » Magnolie » Magnolie bekommt gelbe Blätter: was tun?

Magnolie bekommt gelbe Blätter: was tun?

Magnolie

Die Zierde eines Magnolienbaumes sind die großen, rosafarbenen Blüten im Frühjahr. Die grünen Blätter, die etwas später austreiben, sind dagegen unauffällige Begleiter. Im Herbst werden sie gelb und lösen sich vom Baum. Doch zu einem früheren Zeitpunkt darf die Gelbfärbung nicht geschehen! Nach der Ursache muss auch nicht lange gesucht werden. Meist ist ein Nährstoffmangel dafür verantwortlich. Doch die Magnolie kann sich wieder erholen.

Video-Tipp

Auf Zeitpunkt der Verfärbung achten

Ganz korrekt ist das mit dem herbstlichen Blattfall nicht, denn hierzulande werden sowohl immergrüne Magnolien als auch laubabwerfende Sorten kultiviert. Die immergrünen Exemplare werden in milden Regionen des Landes oder im Kübel gepflanzt, denn sie sind frostempfindlich. Ihr Laubkleid behalten sie das ganze Jahr über. Übermäßig viele gelbe Blätter sind daher ein Anlass zur Sorge, unabhängig von der Jahreszeit. Bei laubabwerfenden Sorten sind gelbe Blätter nur im Herbst bedenkenlos. Im Sommer oder gar Frühjahr sind sie ein Zeichen, dass mit dem Baum etwas nicht stimmt.

Pflanzenkrankheit Chlorose

Gelbe Blätter an der Magnolie sind Symptome einer Pflanzenkrankheit mit dem Namen Chlorose. Sie ist unter Gärtnern auch als Gelbsucht oder Bleichsucht bekannt. Dabei ist die Photosynthese in den Blättern der Pflanze gestört. Neues Chlorophyll kann nicht gebildet werden, bereits vorhandenes wird abgebaut. Chlorophyll ist aber der Stoff, der den Blättern ihre sattgrüne Färbung gibt. Je weniger davon in ihnen steckt, umso gelber werden sie. Die Gelbfärbung der Blätter ist nicht die einzige Folge von Chlorose. Wenn Sie für die Ursachen dieser Krankheit keine Lösung finden, kommen folgende Auswirkungen hinzu:

  • Blattabwurf
  • kümmerlicher Wuchs
  • es folgt Wachstumsstillstand
  • schließlich stirbt die Pflanze ab

Auslöser der Chlorose

Damit Sie das Leiden der Magnolie stoppen können, müssen Sie wissen, was die Chlorose verursacht hat. Zum Glück ist es keine schwer zu bekämpfende Pilzkrankheit, sondern lediglich ein Mangel an Nährstoffen. In den meisten Fällen fehlt der Magnolie bei gelb werdenden Blättern Eisen (Fe), gelegentlich kann aber auch die Versorgung mit Magnesium (Mg) unzureichend sein. Beide Elemente sind für die Chlorophyllbildung unverzichtbar.

Magerer Boden

Es kann sein, dass die Wurzeln des Magnolienbaumes von diesen beiden Nährstoffen eine zu geringe Menge im Boden vorfinden. Das ist sogar dann besonders wahrscheinlich, wenn sie bei der Pflanzung den optimalen Standort bekommen hat. Dieser Baum bevorzugt saure und feste Böden. Was ihr Besitzer jedoch wissen muss, ist, dass gerade ein derartiger Boden arm an Eisen und Magnesium ist. Trifft der magere Boden auf eine unzureichende Düngung, kann es schnell zu einer unerkannten Unterversorgung kommen. Die richtige Interpretation der Gelbfärbung kann schließlich die Augen öffnen und den Weg zur Lösung ebnen.

Magnolie
Magnolie mit leichter Chlorose

Tipp: Gießen Sie die kalkempfindliche Pflanze mit weichem Regenwasser, damit der pH-Wert im bevorzugten niedrigen Bereich von 5,5 bis 6,8 bleibt. Das ermöglicht diesem Baum eine gute Nährstoffaufnahme.

Verdichteter Boden

Manchmal kann es auch vorkommen, dass beide Elemente in ausreichender Menge im Boden vorhanden sind und sich dennoch gelbe Blätter an der Magnolie zeigen. Dann wird vermutlich die Nährstoffaufnahme gestört sein. Ein verdichteter Boden hemmt das Wurzelwachstum und erschwert zusätzlich die gute Durchwurzelung des Erdreichs. Zudem neigt ein verdichteter Boden zu Staunässe, welche das Wurzelwerk ebenfalls schädigen kann. Doch nur intakte Wurzel können genügend Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen.

Falscher Dünger

Auch wenn ein Boden an sich nicht nährstoffarm ist, muss er doch hin und wieder mit neuen Nährstoffen versorgt werden, um den Verbrauch der Magnolie auszugleichen. Doch Dünger ist nicht gleich Dünger. Sollten Sie den Magnoliendünger aus dem Handel beziehen, ist es höchste Zeit, das Kleingedruckte auf der Verpackung zu lesen. Wie hoch ist der Anteil an Eisen und Magnesium? Viele Dünger beinhalten diese beiden Elemente in einer nur bescheidenen Dosis oder lassen sie ganz außen vor.

Gegenmaßnahmen

Letztendlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass eine Kombination aus zwei oder allen drei Ursachen vorliegt. Beim genauen Hinsehen können Sie einen verdichteten Boden und die Nährstoffzusammensetzung eines Düngers am einfachsten erkennen. Der Nährstoffgehalt des Bodens ist nicht ohne weiteres sichtbar. Doch Sie haben die Möglichkeit, eine preisgünstige Bodenanalyse durchzuführen zu lassen. Dafür müssen Sie Bodenproben an ein Analyselabor schicken und ein paar Tage auf das Ergebnis warten. Nachfolgend werden Maßnahmen beschrieben, mit denen Sie die Chlorose bekämpfen können.

Boden auflockern

Noch bevor Sie zum Düngemittel greifen, sollten Sie zunächst den Boden auflockern. Ist der Boden zu sehr verdichtet, kann das mühsam sein. Dennoch muss vorsichtig vorgegangen werden, um das Wurzelwerk nicht zu schädigen. Die Magnolie ist nämlich Flachwurzler. Ihre Wurzeln reichen nicht tief in die Erde, sondern befinden sich in der Nähe der Erdoberfläche. Bleiben Sie nicht nah am Stamm, sondern lockern Sie den gesamten Bereich unterhalb der Krone auf.

Boden düngen

Ausgehend von der Ausgeprägtheit der Krankheitssymptome und den Werten der Bodenanalyse, muss der ideale Dünger bzw. Dosierung gewählt werden. Ist die Blattfärbung noch nicht weit fortgeschritten, kann es genügen, nach der Bodenauflockerung reichlich Humus und Kompost einzuarbeiten. Bei Bedarf können Sie die Pflanze anschließend noch mit einem eisen- und magnesiumhaltigen Dünger versorgen.

Bittersalz
Bittersalz

Hinweis: Ist der Magnesiummangel stark ausgeprägt, bietet sich als Lösung die sofortige Versorgung mit Bittersalz an.

Chlorose vorbeugen

Damit die Chlorose nicht erneut zuschlägt, müssen die Eisen- und Magnesiumwerte zukünftig im grünen Bereich bleiben. Doch andererseits darf auch nicht großzügig gedüngt werden, denn auch eine Überdüngung bekommt diesem Gewächs nicht gut. Eine Magnolie ist zufrieden, wenn Sie im Frühjahr und Herbst verrotteten Kompost bekommt. Nur Kübelexemplare benötigen weiterreichende Nährstoffversorgung. Wird mit einem handelsüblichen Dünger gedüngt, muss dieser Eisen und Magnesium enthalten. Darüber hinaus sollte es Extraportionen an Eisen und Magnesium nur geben, sobald der Magnolienbaum beginnt, seine Blattfarbe außerplanmäßig in Richtung Gelb zu verändern.

Tipp: Düngen Sie die Magnolie mit einem Rhododendrondünger. Beide Gewächse haben ähnliche Ansprüche an den Boden. Sie mögen es sauer und verabscheuen Kalk.

Scroll Up