Magnolie richtig pflanzen: Anleitung | Standort & Substrat
Während die Magnolie als Strauch schon durch eine üppige, nahezu einzigartige Blütenpracht zu überzeugen weiß, rückt sie als Baum erstrecht in den Mittelpunkt eines jeden Ziergartens. Darüber hinaus gilt sie mit über 100 kultivierten Sorten nicht nur als älteste, sondern auch sehr üppige Vertreterin der Blütenpflanzen. Wie Sie im heimischen Garten eine Magnolie pflanzen, verraten wir Ihnen in der folgenden Anleitung.
Inhaltsverzeichnis
Strauch oder Baum?
Welche der zahlreichen Magnoliensorten die perfekte Wahl für den eigenen Garten ist, hängt sicherlich zuallererst von den optischen Wünschen des Hobbygärtners ab. Denn Magnolie ist nicht gleich Magnolie. Neben der Wuchsgröße unterscheiden sich die einzelnen Pflanzen auch in der Blütenform und unterteilen sich in die großen Gruppen der Sternmagnolien und der Tulpenmagnolien. Hinsichtlich ihrer Anforderungen an Standort, Boden und Pflege liegen die verschiedenen Sorten aber so dicht beieinander, dass neben der Optik vor allem der verfügbare Platz den Ausschlag bei der Entscheidung über Strauch oder Baum geben dürfte.
Pflanzzeit
Üblicherweise geht man bei Sträuchern und Bäumen davon aus, dass eine Neupflanzung im Spätsommer und Herbst, oder im zeitigen Frühjahr erfolgen sollte. Bei Magnolien hat sich gezeigt, dass das Frühjahr zu bevorzugen ist. Da die Pflanzen auch in der obersten Erdschicht intensive Wurzelbildung betreiben, besteht bei Pflanzungen vor dem Winter die Gefahr großer Schäden durch niedrige Temperaturen und Frost.
Standort
Der optimale Platz für die Magnolie lässt sich mit wenigen Worten einfach beschreiben:
- Hell
- Sonnig
- Windgeschützt
Hinweis: Obwohl Magnoliengewächse als Liebhaber vollsonniger Standorte gelten, vertragen sie durchaus auch einen Standort, der nicht direkt nach Süden ausgerichtet ist. Ob Süd-Westlich, oder Süd-Östlich orientiert, können die Standorte bis hin zu einem halbschattigen, aber dennoch windgeschützten und hellen Platz variieren.
Substrat
Ist der richtige Standort für die Magnolie erst einmal gefunden, gilt es, ihr an diesem Platz die optimalen Wachstumsbedingungen zur Verfügung zu stellen. Wie die meisten Pflanzen, stellt sie spezifische Anforderungen an den Boden, in dem sie gedeihen soll:
- Schwerer Boden, ohne zu hohe Sand- oder Lehmanteile, nicht zu locker
- Gute Wasserspeicherfähigkeit für idealerweise dauerhaft leicht feuchten Boden
- Hoher Humusanteil für gute Nährstoffversorgung
- Leicht saurer Boden, pH-Wert zwischen 5,5 und 6,8
- Niedriger Kalkgehalt (bis auf wenige Ausnahmen unter den Magnolienarten)
Da kaum ein natürlich im Garten vorkommender Boden all diese Eigenschaften von sich aus mitbringt, ist zum Wohle der Magnolien meist etwas Nachhilfe erforderlich. Das optimale Substrat gelingt mit wenig Aufwand mit folgenden Schritten:
- Beimengung von bis zu 1/3 Humus
- saure Rhododendronerde unterheben
- Alternativ: Rindenhumus statt Rhododendronerde verwenden, hier aber vorab Verträglichkeit mit gewählter Magnoliensorte klären!
Tipp: Decken Sie den verbesserten Boden mit Rindenmulch ab, um vorzeitiges Austrocknen zu vermeiden und Feuchtigkeit im Wurzelbereich zu halten
Magnolien Pflanzen – Anleitung
Passen Standort und Substrat zum Bedarf der Magnolie, geht es an das eigentliche Pflanzen. Die im Folgenden beschriebenen Arbeitsschritte helfen, alle wesentlichen Arbeiten einfach und zielgerichtet auszuführen und dabei keine essentiellen Handgriffe zu vergessen:
Vorbereitung
Magnolien werden meist als Ballengewächse angeboten. Das bedeutet, der Strauch oder Baum wird am Aufzuchtort mitsamt dem Wurzelballen und dem ihn umgebenden Erdreich entnommen und weitergegeben. Nach dem Erwerb, sollten Sie die lose Erde vom Wurzelballen abschütteln oder -streichen, da sie häufig stark ausgelaugt ist und nicht den bereits beschriebenen Anforderungen entspricht. Gegebenenfalls kann sie bei der Bodenverbesserung untergemischt werden, um die Entsorgung der Erde zu umgehen.
Achtung: Die Erde sollte nie vom Wurzelballen abgestochen, oder auf andere Art und Weise mechanisch entfernt werden. Die Gefahr wäre hoch, dabei die feinen Wurzeln und Wurzelhaare zu schädigen, so dass der Magnolie das Anwachsen zusätzlich erschwert wird.
Pflanzgrube
Am neuen Standort angekommen gilt es ein, für die neue Pflanze passendes Loch, auszuheben. Hierbei richten sich Durchmesser und Tiefe der Grube nach der Größe der Pflanze und vor allem des Wurzelballens. Für ein einfaches Pflanzen und vor allem gute Entwicklungsmöglichkeiten, wird meist empfohlen, ungefähr den doppelten Durchmesser und die eineinhalbfache Tiefe des Ballens für die Grube zu wählen.
Hinweis: Zahlreiche Ratgeber empfehlen, zuerst die Grube auszuheben und dann in ihr die Bodenverbesserungsmaßnahmen durchzuführen. Wählt man diesen Weg, sollte das Loch möglichst großzügig gestaltet werden. Denn Magnolien können andernfalls einem Wachstumsschock unterliegen, wenn die zarten Wurzeln plötzlich die „schlechtere“ Umgebung am Rand der Pflanzgrube erreichen. Wir empfehlen daher eine umfassende Bodenverbesserung, die der Pflanze auch mittel- und langfristig Vorteile bringt, bevor die Pflanzgrube erstellt wird.
Einpflanzen
Nun wird die Pflanze vorsichtig in das vorbereitete Loch eingesetzt. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten. Kleine Pflanzen lassen sich gut halten und dann allseitig anfüllen. Bei größeren Exemplaren lohnt es dagegen, zunächst etwas vorbereitete Erde in das Loch zu geben, dann den Wurzelballen darauf zu setzen und anschließend von allen Seiten anzufüllen. Die angefüllte Erde sollte gut festgedrückt oder festgetreten werden, um ein zu starkes Setzen und eventuell Kippen der Magnolie zu verhindern. Keine Angst, selbst gut festgetretene Erde ist aus Sicht der Pflanze immer noch locker und damit auch gut für die Bildung neuer Wurzeln geeignet.
Es hat sich bewährt, das Anfüllen schrittweise durchzuführen und die Erde immer wieder festzudrücken. Bei größeren Pflanzgruben muss andernfalls nach einigen Gießvorgängen erneut Erde nachgefüllt werden, da sie sich durch das Einschwemmen des Gießwassers ohnehin nochmals setzt.
Nacharbeiten
Um Magnolien nach dem Setzen einen guten Start zu ermöglichen, sollten Sie diese sorgfältig gießen. Auch in den kommenden Tagen sollten Sie regelmäßig wässern, da die Bodenfeuchte einer der Hauptfaktoren für eine gute Wurzelbildung ist. Um die Feuchtigkeit lange im Boden zu halten, kann das Erdreich über dem Wurzelballen mit Rindenmulch abgedeckt werden. Dieser reduziert die Verdunstung und unterstützt den Feuchte- und Temperaturhaushalt des Bodens.