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Kann man Mangold roh essen? Ist er gesund oder gar giftig?

Kann man Mangold roh essen
Mangold

Mangold galt bis ins 19. Jahrhundert als Leckerbissen, doch dann verschwanden die grünen Blätter nahezu vollständig von den Speiseplänen. Mittlerweile hält der Mangold aber wieder Einzug in der Küche. Geschmacklich erinnert er an Spinat, doch kann er genauso verzehrt werden? Wie gesund ist das Gemüse und wie viele Vitamine enthält er?

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Mangold roh verzehren?

Grundsätzlich gilt Mangold als sehr gesund und mit einem Kaloriengehalt von 19 kcal pro 100 Gramm ist er auch bei einer kalorienbewussten Ernährung eine tolle Ergänzung. Es gibt allerdings Einschränkungen beim Verzehr, vor allem beim Rohverzehr!

Mangold gehört auf den Speiseplan

Mangold enthält Oxalsäure, die sich giftig auf Mensch und Tier auswirken kann. Durch den Kochprozess verringert sich der Säuregehalt deutlich und der Verzehr ist für Menschen unbedenklich. Werden jedoch große Mengen an Mangold roh verzehrt, kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen.

Was passiert beim Rohverzehr von Mangold?

Nicht jeder Mensch reagiert mit Vergiftungserscheinungen auf den Verzehr von Oxalsäure, die in Mangold enthalten ist. Häufig passiert nichts oder es kommt zu geringem Unwohlsein. Die Gefahr von Symptomen steigt parallel zur aufgenommenen Dosis. Folgende Symptome können in Abhängigkeit von der aufgenommenen Menge auftreten.

  • Verklebung der Nierenkanälchen
  • Calciummangel
  • Nierensteine
  • Magen-Darm-Beschwerden

Verklebung der Nierenkanälchen:

Oxalsäure, die im Mangold enthalten ist, bildet im menschlichen Darm gemeinsam mit dem verzehrten Calcium eine Substanz, die nicht mehr auflösbar ist. Diese Substanz wird als Calciumoxalat bezeichnet. Durch den natürlichen Kreislauf gerät das Calciumoxalat in die Nierenkanälchen und kann diese verstopfen. Dies kann die Entstehung von Nierensteinen zur Folge haben, die im schlimmsten Fall operativ entfernt werden müssen.

Calciummangel:

Da sich Oxalsäure mit Calcium verbindet und dieses dem Körper entzieht, besteht die Gefahr eines Calciummangels. Dieser Mangel hat wiederum folgende Symptome.

  • Abfall des Blutdrucks
  • Unregelmäßigkeit des Pulses
  • Krämpfe in den Beinen
  • Wassereinlagerungen
  • Erbrechen und Durchfall
  • Kreislaufzusammenbruch

Besonders gefährdet sind Menschen die ohnehin schon unter einem niedrigen Calciumspiegel leiden oder bei denen bereits Osteoporose festgestellt wurde.

Mangold gibt es in zwei Arten

Wie hoch ist der Oxalsäuregehalt von Mangold?

Mangold ist bei weitem nicht das einzige Gemüse, was aufgrund des Gehalts an Oxalsäure nicht roh verzehrt werden sollte. Auch der geschmacklich ähnliche Spinat, Rhabarber und Rote Beete enthalten den Stoff. Besonders viel ist in Kakaopulver enthalten, welches auch nur in geringen Mengen verzehrt werden darf.

Oxalgehalt:

  • Mangold: 110 – 900 MG pro 100 Gramm
  • Spinat: 120 – 1300 MG pro 100 Gramm
  • Rhabarber: 180 – 760 MG pro 100 Gramm
  • Rote Beere: 17 – 405 MG pro 100 Gramm
  • Kakaopulver: 338 – 645 MG pro 100 Gramm

Wie kann einer Vergiftung vorgebeugt werden?

Wird der Mangold gekocht verzehrt, verringert sich der Gehalt an Oxalsäure auf ein ungefährliches Maß. Geringe Mengen rohes Gemüse werden meist vertragen, als Ausgleich und zur Verhinderung eines Calciummangels empfiehlt es sich aber zusätzlich Calcium zu konsumieren. Die Aufnahme von Calcium sollte mindestens zwei Stunden nach dem Verzehr von rohem Mangold erfolgen.

Welche Mangoldarten gibt es?

Es gibt verschiedene Mangoldarten, die sich sowohl optisch, als auch geschmacklich voneinander unterscheiden.

Folgende Arten gibt es:

  • Stielmangold
  • Blattmangold

Der Stielmangold verfügt über ausgeprägte Stiele, die gern als Ersatz für Spargel verzehrt werden. Die Stiele dienen aber auch als Beigabe zum Salat, hier jedoch nur in winzigen Mengen, aufgrund der Oxalsäuregehalts.

Mangold besitzt einen leicht herben Geschmack

Blattmangold verfügt über große Blätter, die eine Länge von bis zu 30 cm. erreichen können. An den Enden kräuseln sich die Blätter, die Stiele sind weitaus schmaler.

Woher kommt Mangold?

Die Geschichte des Mangolds geht zurück bis ins Altertum. Dort wuchs das Gemüse als Wildwuchs im Bereich des Mittelmeeres. Mittlerweile wächst Mangold auch in weiten Teilen Europa, in Deutschland allerdings nur sehr selten.

Wie schmeckt Mangold beim Verzehr?

Mangold erinnert optisch und von der Zubereitung an Spinat, allerdings unterscheiden sich die beiden Gemüsesorten im Geschmack. Der Spinat schmeckt milder, weniger intensiv, der Geschmack von Mangold dominiert und ist leicht herb.

Mangold ist sehr nährstoffhaltig

Das Stielgemüse schmeckt ebenfalls mild, erinnert entfernt an grünen Spargel und passt gut zu Eintöpfen, Salaten und als Gemüse.

Ist Mangold gesund oder ungesund?

Mangold gilt als Naturheilpflanze und wurde im Altertum für die Behandlung verschiedener Leiden eingesetzt. Sowohl Darmträgheit, als auch seelische Erkrankungen wie Unruhe und Nervosität wurden behandelt. Der Mineralstoffgehalt ist gut, Mangold gilt als gesund und nährstoffhaltig.

  • Mangold hat einen Eiweißgehalt von 2,1 Gramm pro 100 Gramm
  • der Fettanteil beträgt 0,3 Gramm
  • der Anteil an Kohlenhydraten liegt bei 0,7 Gramm
  • das Gemüse enthält außerdem viel Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium und Natrium
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