Marder vom Grundstück vertreiben: so geht’s
Treibt sich ein Marder im Garten oder auf dem Dachboden herum, schrillen sofort die Alarmglocken. Dann ist Geduld und Ausdauer gefragt. Mit dem Austesten verschiedener Hausmittel kann es jedoch gelingen, den Marder vom Grundstück zu vertreiben.
Auf den Punkt gebracht
- Marder unterliegen dem Jagdrecht
- Steinmarder mit Gerüchen vertreiben
- Kräuter, Gewürze und ätherische Öle anwenden
- Hunde- und Katzenhaare ausbringen
- erfordert Geduld und Ausdauer
Inhaltsverzeichnis
Marder
Geht es um Marder auf dem Grundstück, handelt es sich genau genommen in den allermeisten Fällen um den Steinmarder (Martes foina). Denn unter den heimischen Marderarten ist diese die einzige Art, die als Kulturfolger des Menschen gilt. Da der Steinmarder dem Jagdrecht unterliegt, darf den Tieren kein Leid zugefügt werden. Es ist jedoch erlaubt, den ungebetenen Gast vom Grundstück zu vertreiben.
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Marder mit Hausmitteln vertreiben
Hat ein Marder Ihren Garten für sich entdeckt, ist es schwer, ihn loszuwerden. Es gibt zwar eine Reihe von Hausmitteln, die den Marder vertreiben sollen, nichtsdestotrotz sollten Sie sich darauf einstellen, dass das Vorhaben längere Zeit in Anspruch nimmt. Hinzu kommt, dass manche Tiere Ihr Grundstück erneut heimsuchen, wenn Sie die Vertreibungsmaßnahmen aussetzen.
Gerüche
Marder haben eine äußerst empfindliche Nase. Kommt ihnen ein unangenehmer Duft entgegen, suchen die Tiere das Weite. Welcher Geruch den Marder tatsächlich vertreibt, ist umstritten. Daher sollten Sie verschiedene Duftstoffe über einen längeren Zeitraum ausprobieren.
Gerüche von Pflanzen
Kräuter
Manche Pflanzen verströmen einen Duft, den Marder nicht mögen. So sollen ausgepflanzte Kräuter wie
- Lavendel (Lavendula)
- Zitronengras (Cymbopogon)
den Steinmarder vom Grundstück fernhalten. Im Akutfall pflanzen Sie das Kraut Ihrer Wahl an jene Stellen im Garten, wo sich der Marder bevorzugt aufhält.
Alternativ können Sie dort auch wiederholt das ätherische Öl versprühen.
Kampferbaum
Die Blätter des Kampferbaums (Cinnamomum camphora) sind ein weiteres Hausmittel, um den Marder vom Grundstück zu vertreiben. Legen Sie dafür Kampferlaub oder ganze Triebe im Garten aus.
Verpiss-dich-Pflanze
Die Verpiss-dich Pflanze (Plectranthus ornatus) soll nicht nur Katzen, sondern auch Marder vom Grundstück vertreiben. Da sie nicht winterhart ist, ist ihre Wirkungszeit jedoch auf die frostfreie Zeit (ab Mitte Mai bis zum ersten Frost) begrenzt.
Gewürze und ätherische Öle
Chilipulver
Der Einsatz von Chilipulver zum Vertreiben des Marders vom Grundstück sollte mit Vorsicht erfolgen, denn die Schärfe kann empfindlichen Tierschnauzen, auch jenen von Hunden und Katzen, Schaden zufügen. Die Anwendung ist denkbar einfach:
- Chilipulver an Fundorten der Marderexkremente ausstreuen
- Vorgang regelmäßig wiederholen
Hinweis: Hausmittel, die den Marder vom Grundstück vertreiben sollen, geben Sie an jene Stellen im Garten, die das Tier bevorzugt besucht. Zu erkennen sind die Lieblingsplätze am hinterlassenen Kot.
Essig
Den beißenden Geruch der Essigsäure empfinden nicht nur Menschen, sondern auch Marder als äußerst unangenehm. Gehen Sie wie folgt vor:
- Essig in Sprühflasche geben
- an betroffenen Stellen bodennah versprühen
- Vorgang regelmäßig wiederholen
Hinweis: Achten Sie beim Sprühen von Essig darauf, dass es zu keinem Kontakt mit Pflanzen kommt. Die Schärfe der Essigsäure verätzt Blätter und Blüten.
Teebaumöl
Unter den ätherischen Ölen wird vor allem Teebaumöl zur Vertreibung des Steinmarders empfohlen. Sprühen Sie das Öl regelmäßig auf die Fundorte der Marderexkremente. Alternativ können Sie eine Duftschale aufstellen.
Tierische Gerüche
Bärenfell und -urin
Bärenurin zum Sprühen erhalten Sie im Fachhandel. Bei der Anwendung richten Sie sich nach den Angaben des Herstellers. Unbehandeltes Bärenfell ist nicht ganz so einfach zu bekommen. Hier gelten Zoos als mögliche Quelle für ein Stückchen Fell.
Hinweis: Eine Alternative zu Bärenurin ist menschlicher Urin. Im Garten versprüht, soll er den Marder ebenfalls vom Grundstück vertreiben.
Hunde- und Katzenhaare
Für dieses Hausmittel benötigen Sie neben den ausgebürsteten Tierhaaren einen Nylonstrumpf oder mehrere Nylonsöckchen. Gehen Sie wie folgt vor:
- Hunde- oder Katzenhaare bündeln
- in Nylonstrumpf / -söckchen geben
- zubinden
- an verschiedenen Stellen im Garten auslegen
- Vorgang regelmäßig wiederholen
Hinweis: Benutztes Katzenstreu verströmt ebenfalls einen Geruch, der Steinmarder abschreckt. Das Gleiche gilt für Hundekot.
Mechanische Mittel
Neben Gerüchen soll der Einsatz von mechanischen Mitteln den Marder vom Grundstück vertreiben. Wie effektiv die Maßnahmen sind, ist umstritten. Daher können Sie Bewegungsmelder & Co. auch als Ergänzung zu Duftstoffen sehen.
Ultraschallgeräte
Ultraschall soll den Steinmarder vom Grundstück vertreiben, da Marder keinen Lärm mögen. Bei dieser Methode wird jedoch als problematisch gesehen, dass die Tiere taub werden können und in der Folge elend verenden.
Bewegungsmelder und Wassersprenger
Das plötzlich angehende Licht von Bewegungsmeldern soll die lichtscheuen Tiere vertreiben. Wird der Marder beim Aufsuchen des außerdem Grundstücks regelmäßig mit einem „Regenguss“ begrüßt, soll er das Weite suchen.
Häufig gestellte Fragen
Der Duft von Mottenkugeln oder WC-Steinen soll den Steinmarder vom Grundstück vertreiben. Beim Auslegen ist jedoch Vorsicht geboten, damit Marder und andere Tiere keinen Schaden nehmen. Deshalb sollten Sie diese Hausmittel tiersicher im Garten verteilen.
Wie bei den genannten Hausmitteln kann auch bei Mardersprays ein Erfolg nicht garantiert werden. Zudem sollten Sie sich darauf einstellen, dass Sie verschiedene Sprays ausprobieren müssen, um den Marder loszuwerden.
Ob Sie den Steinmarder vertreiben oder nicht, bleibt Ihnen überlassen. Darf das Tier Ihren Garten aufsuchen, sollten Sie Haus, Schuppen oder Gartenhaus mardersicher machen, denn drinnen kann er großen Schaden anrichten.