So geht Marderschutz für Dachrinne und Fallrohr
Kratzspuren auf dem Dach und Lärm über die Nacht. Marder sind auffällige Tiere. Um ihnen den Zugang zu versperren, müssen Sie Ihre Dachrinne und das Fallrohr mit einem Marderschutz ausstatten.
Auf den Punkt gebracht
- Marder sind wahre Kletterkünstler und müssen bereits am Fallrohr gestoppt werden
- ein Marderschutz schreckt die Tiere mit einem Hindernis ab
- die Störenfriede trauen sich nicht mehr weiter und klettern wieder herunter
- besteht Zugang zum Dach über Bäume oder andere Strukturen, kommen andere Methoden zum Einsatz
Mardergürtel
Der Mardergürtel ist der klassische Marderschutz für Fallrohre. Das Konzept des Gürtels nutzt die Körperform und das Gewicht der Marder aus, um ihnen den weiteren Zugang zum Rohr zu versperren. Mardergürtel bestehen aus mehreren Metallstäben, die so nah zusammenstehen, dass der Marder sich nicht hindurchzwängen kann. Zur gleichen Zeit sind die Stäbe so dünn, dass sie keine Möglichkeit zum Klettern bieten. Das macht es dem Störenfried schwer, weiter nach oben zu klettern. Die Funktionsweise erlaubt es sogar, den Mardergürtel an Bäumen anzubringen, damit diese nicht mehr als weiterer Zugang zum Haus genutzt werden können. Angebracht wird er auf folgende Weise:
- Mardergürtel zusammensetzen
- dabei an Herstellerangaben orientieren
- Mardergürtel in mindestens 2 m Höhe anbringen
- die Rückseite ohne Stäbe muss an der Wand anliegen
- auf guten Sitz achten
- über den Spannverschluss fixieren
- Stäbe mit einer Zange etwas einkürzen, falls gewünscht
Hinweis: Achten Sie beim Erwerb eines Mardergürtels unbedingt auf das Material, denn dieses sollte nicht rosten. Wählen Sie aus diesem Grund einen Marderschutz aus rostfreiem Edelstahl, damit der Rost nicht Ihre Dachrinne oder das Fallrohr beschädigen kann.
Marderbürsten
Neben dem Gürtel gibt es noch die sogenannte Marderbürste. Sie basiert auf einem ähnlichen Prinzip wie der Gürtel, nur ist er speziell für die Dachrinne konzipiert. Sie ähnelt im Aufbau einer großen Bürste ohne Stiel. Hergestellt wird sie aus robustem Metall oder Plastik, das vor der Witterung geschützt ist. Die Borsten verfügen über einen dünnen Durchmesser, was es unangenehm für die Marder macht, mit ihren empfindlichen Pfoten auf der Bürste zu laufen. Sie werden einfach in die Regenrinne gelegt und schützen Ihr Dach vor den Tieren. Falls Sie auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie eine zusätzliche Marderbürste als Gürtel einsetzen, indem Sie sie am Fallrohr anbringen. So können sich die kleinen Räuber nicht mehr in Ihrem Dach einnisten.
Acrylglas
Eine Alternative zu den bisher genannten Methoden ist der Einsatz einer Plexiglasscheibe. Plexiglas ist hervorragend als Marderschutz geeignet, da sich die Tiere nicht an diesem festkrallen und hochziehen können. Fallrohre lassen sich mit diesen problemlos ausstatten, was sie so effektiv gegen die Störenfriede macht. Wichtig ist, dass Sie die richtigen Utensilien für diese Methode zur Verfügung haben:
- 4 mm Acrylglas in den Ausmaßen 40 cm x 40 cm
- Stichsäge
- Handnietzange
- 4 x Blindnieten
- Leiter
Die Blindnieten sind am besten dafür geeignet, das Acrylglas am Rohr zu befestigen. Sie müssen mit diesen nicht ein Loch vorbohren und können zur gleichen Zeit durch das Plexiglas und das Rohr stechen. Auf diese Weise lässt es sich ohne großen Aufwand befestigen. Bevor Sie mit der Prozedur beginnen, müssen Sie das Acrylglas zuschneiden. Wenn es Sie nicht stört, können Sie es ebenso als Quadrat anbringen.
Dennoch hat es einige Vorteile, wenn Sie es zuschneiden:
- geringere Angriffsfläche für Wind
- fällt weniger auf
Zugeschnitten wird das Acrylglas so, dass eine Hälfte ein Dreieck bildet. Messen Sie 20 Zentimeter ab und schneiden Sie die Ecken so ab, dass Sie am Ende ein Dreieck übrighaben. Sie können die Form oder den Winkel der Ecken etwas an Ihrem Dach ausrichten, damit sich das Glas harmonisch einfügt. Anschließend wird es an der Verbindungsstelle zwischen dem Fallrohr und der Dachrinne angebracht:
- Leiter anlegen
- Acrylglas mit gerader Seite an Regenrinne ausrichten
- dahinter sollte die Traufröhre liegen
- idealerweise mittig platziert
- Glas mit drei Nieten an Regenrinne fixieren
- zusätzlich eine Niete an der Traufröhre anbringen
Hinweis: Wählen Sie ein UV- und hitzebeständiges Acrylglas aus. Je robuster, desto besser hält der Kunststoff raue Wetterverhältnisse aus.
Hochspannungs-Abwehr
Nicht alle Methoden für einen Marderschutz setzen auf reine Abwehr. Speziell für diesen Fall wurden Hochspannungszäune entwickelt, die problemlos an der Rohrleitung angebracht werden können. Sie sind mit einer Stromstärke versehen, die bei Kontakt abschrecken wirkt, wodurch sich die Tiere nicht mehr an die entsprechende Stelle trauen. Je nach Hartnäckigkeit testen manche Marder die Zäune aus, was die Erfahrung meist verstärkt.
Sie bestehen aus den folgenden Komponenten:
- Hochspannungsgenerator
- Kabelbefestigungen für das Traufrohr (Rohrschellen)
- Litze (Edelstahl)
- Kabelbefestigungen für die Regenrinne
- weiteres Zubehör
Keine Sorge: Der Elektroschock ist nicht gefährlich für die Tiere, da die Geräte eine Strombegrenzung enthalten. Da die Marder dadurch vergrämt werden, begehen Sie keine Straftat und die Störenfriede erleiden keine Verletzungen. Die Geräte werden seit Jahren vom ADAC für die Marderabwehr in Autos empfohlen, was den Einsatz am eigenen Haus ebenfalls möglich macht. Achten Sie bei der Auswahl des Geräts darauf, dass es sich um ein Set mit allen notwendigen Teilen handelt. Zudem darf es sich ausschließlich um ein Gerät für die Abwehr von Mardern oder anderen Kleintieren handeln. Installiert werden sie entsprechend der Herstellerangaben.
Hinweis: Ausschließlich empfindliche Menschen oder solche mit Herzschrittmachern sollten nicht an den Zaun kommen.
Häufig gestellte Fragen
Hasendraht und Gaze sind problematisch. Es gibt Ausführungen, die stabil genug sind, sich aber nur schwer an das Fallrohr anbringen oder innerhalb der Dachrinne verlegen lassen. Sie könnten versuchen, die Drahtgitter ähnlich wie das Plexiglas anzubringen, das gelingt aber nicht immer. Sie müssten das gesamte Gitter mit scharfen Drähten ausstatten, da sie sonst eine Kletterhilfe für den Störenfried darstellen.
Ja, wenn sich in Ihrem Garten Strukturen wie Mauern oder hohe Bäume befinden in direkter Nähe zum Haus befinden. Marder sind kluge Tiere und sie finden schnell eine Alternativroute ins Haus, die sie nutzen können. Zudem können sie Distanzen von bis zu zwei Metern mit einem Sprung überwinden. Statten Sie die entsprechenden Kletterhilfen ebenfalls mit einem Marderschutz aus, damit unbrauchbar für die Tiere werden.
Nicht nur Marder finden sich auf dem Dach ein. Problematisch sind hauptsächlich fremde Hauskatzen und seltener Waschbären, die ebenso einfach über Fallrohre auf das Dach gelangen und einen Zugang zum Dachboden oder ins Haus finden. Die Tiere werden durch die beschriebenen Mittel effektiv vertrieben und kehren in den meisten Fällen nicht zurück.
Verzichten Sie auf Ultraschallgeräte oder Geruchsbarrieren wie zum Beispiel Hundehaare. An Ultraschall gewöhnt sich ein Großteil der Tiere mit der Zeit und es wird anschließend ignoriert. Hundehaare oder andere Geruchsbarrieren funktionieren nur im Dachstuhl, nicht aber in der Regenrinne. Durch die Witterung werden sie entweder weggespült oder weggeweht. Seltener verstopfen sie die Rohre.