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Margeritenstämmchen überwintern: so gelingt es

Margeritenstämmchen überwintern

Man kennt und liebt sie wegen ihrer weißen, teils auch roten, gefüllten und ungefüllten Blütenkörbchen – die Margerite. Die präsentiert sie unermüdlich vom Frühjahr bis zum Herbst in einer solchen Fülle, dass man sie kaum zählen kann. Die Margerite ist ein Gartenklassiker und als Margeritenstämmchen besonders begehrt. Allerdings sind die Stämmchen nicht winterhart, können aber bei entsprechender Überwinterung durchaus mehrjährig kultiviert werden, sofern Standort und Temperatur ihren Bedürfnissen entsprechen. So überwintern Sie Margeritenstämmchen richtig.

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Margeritenstämmchen überwintern

Das Margeritenstämmchen geht aus der Strauchmargerite hervor und wird bei entsprechender Pflege und Überwinterung mit den Jahren immer schöner. Sie sind nicht winterhart, d.h., sie verzeihen auch keine geringen Minusgrade und müssen demzufolge frostfrei überwintern. Auch wenn das Margeritenstämmchen nicht winterhart ist, sollte es so lange wie möglich draußen bleiben, denn auch der Spätherbst hat noch einige warme Tage zu bieten.

Im Spätherbst, wenn bereits mit leichten Nachtfrösten zu rechnen ist, kann man sie tagsüber raus stellen und abends wieder ins Haus holen. So lässt sich die Freiluftsaison deutlich verlängern. Solange die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen, sollten Margeriten auf jeden Fall im Freien stehen. Das härtet sie ab und erleichtert ihnen die Überwinterung. Spätestens Ende Oktober müssen Margeriten dann endgültig ins Winterquartier umziehen.

Margeritenstämmchen mit Blüten
Margeritenstämmchen mit Blüten

Überwinterung vorbereiten

Um die Margeritenstämmchen für das Überwintern fit zu machen, müssen bereits im Spätsommer erste Vorbereitungen getroffen werden:

  • ab Ende August/Anfang September Düngung komplett einstellen
  • so können Triebe bis zum ersten Frost ausreifen
  • Margeriten vor Einzug ins Winterquartier verschneiden
  • welke Triebe, Blätter und Blüten abschneiden
  • komplette Krone etwa um ein Drittel oder maximal die Hälfte einkürzen
  • nur gesunde Triebe sollten erhalten bleiben
  • Schnitt reduziert Verdunstung und fördert Verzweigung im nächsten Frühjahr

Geeignete Winterquartiere

Im Gegensatz zu Margeriten im Beet, die in der Regel winterhart sind, benötigt ein Stämmchen im Kübel ein geeignetes Quartier zum Überwintern. Als Winterquartier für diesen Dauerblüher bieten sich Räumlichkeiten an, die sowohl hell als auch frostfrei aber kühl sind. Optimal geeignet sind Räume mit viel Tageslicht, z.B. unbeheizte Wintergärten, leicht beheizte Gewächshäuser, lichtdurchflutete Treppenhäuser sowie unbeheizte Räume innerhalb der Wohnung wie das Schlafzimmer oder helle Abstellräume.

Gewächshaus im Garten
Gewächshaus im Garten

Räumlichkeiten ohne ausreichend Tageslicht wie Garagen oder fensterlose Keller sind als Winterquartier ebenso wie beheizte Wohnzimmer nicht geeignet. Letztere sind nicht nur zu dunkel, sondern auch viel zu warm. Steht die Margeriten im Winter zu dunkel, kommt es zur Bildung dünner, kraftloser Triebe, die man leicht an ihrer hellgrünen Färbung erkennen kann. Diese Triebe sind nicht lebensfähig und bilden auch keine Blüten. Folglich sollten sie abgeschnitten werden.

Optimale Bedingungen beim Überwintern

Bestmögliche Bedingungen während des Überwinterns halten das Margeritenstämmchen gesund und bewahren es vor Krankheiten oder einem Schädlingsbefall, die ihm insbesondere im Winter stark zusetzen können.

  • Margeriten hell und frostfrei bzw. kühl überwintern
  • direkte Sonne insbesondere in Mittagsstunden vermeiden
  • ideale Temperatur zum Überwintern liegt zwischen 5 und 10 °C
  • wärmer als 15 °C sollte es nicht sein
  • stärkere Temperaturschwankungen möglichst vermeiden
  • auf gute Belüftung zu achten
  • Winterquartier regelmäßig lüften
  • Stämmchen darf keine Zugluft abbekommen
  • für höhere Luftfeuchtigkeit sorgen (mindestens 60 %)
  • Krone des Stämmchens zwei bis dreimal die Woche mit Wasser besprühen
  • weiches bzw. kalkfreies Wasser benutzen

Tipp: Um für die optimale Luftfeuchte zu sorgen, können Sie gegebenenfalls auch zusätzlich Raumbefeuchter aufstellen.

Automatischer Luftbefeuchter zwischen Zimmerpflanzen
Ein automatischer Luftbefeuchter sorgt für ideales Klima.

Pflege im Winter

Zum richtigen Überwintern gehört auch eine entsprechende Pflege des Margeritenstämmchens. Sein Wasserbedarf ist im Winter deutlich geringer als den Rest des Jahres. Je kälter das Winterquartier ist, desto sparsamer muss gegossen werden. Das Substrat sollte möglichst trocken gehalten werden, aber dennoch nicht völlig austrocknen. Am besten immer nur so viel gießen, dass die Pflanze nicht vertrocknet.

So soll verhindert werden, dass die Margeriten im Winter weiter wachsen. Je nach Raumtemperatur reicht es meist aus, etwa alle zwei Wochen etwas Wasser zu verabreichen. Was unbedingt vermieden werden sollte, ist Staunässe. Trotz aller Pflege ist es im Winter ganz normal, wenn sich ein Großteil der Blätter gelb oder braun verfärbt und abfällt. Die sollte man dann möglichst nicht auf dem Substrat liegen lassen, sondern entfernen.

Tipp: Sieht die Margerite im zeitigen Frühjahr noch gut aus, hat man das Schlimmste überstanden und kann sie langsam auf den Umzug ins Freie vorbereiten.

Pflege im Frühjahr

Wenn das Ende des Winters näherkommt, wird es Zeit das Margeritenstämmchen auf den Umzug ins Freie vorzubereiten. Dazu muss man es zunächst an wärmere Temperaturen gewöhnen, indem man es etwa ab März an einen hellen und wärmeren Platz im Haus stellt und wieder etwas häufiger gießt. Der Austrieb soll langsam wieder angeregt und eine zeitige Blüte gefördert werden.

Je nach Temperatur und Witterung kann die Pflanze Ende März/Anfang April tagsüber an einen geschützten Platz im Freien gestellt werden. Abends muss sie dann erst mal wieder ins Haus zurück. Bevor das Stämmchen nach den Eisheiligen ab Mitte Mai, endgültig wieder nach draußen kann, sollte man es in Form schneiden und bei Bedarf in frisches Substrat umtopfen.

Schneiden

scharfes Werkzeug für den Schnitt verwenden
Verwenden Sie immer sauberes und scharfes Schnittwerkzeug!

Im Frühjahr, wenn die Margeriten wieder beginnen auszutreiben, ist es ratsam, ihre Krone in Form zu schneiden. Dazu kürzt man die Triebe entsprechend ein, ohne dabei bis ins alte Holz zu schneiden. Triebe, die sich möglicherweise unterhalb der Krone befinden, werden entfernt. Auch welke Triebe und Blüten sollten regelmäßig herausgeschnitten werden, so kann die Margerite wieder neue Blüten nach treiben.

Tipp: Sollte das Bäumchen im Laufe des Sommers zu stark wuchern, kann es problemlos ein weiteres Mal in Form geschnitten werden.

Umtopfen

Ist der Kübel nach dem Überwintern stark durchwurzelt, ist es ratsam, das Margeritenstämmchen vor dem Auswintern umzutopfen. Das erste Mal sollte man sie übrigens unmittelbar nach dem Kauf umtopfen, denn im Handel angebotene Pflanzen stehen in den meisten Fällen in einem für sie ungünstigen Substrat.

Je nach Größe und Alter der Pflanze sollte der neue Kübel ein Fassungsvermögen von mindestens 5 Litern und bei älteren Exemplaren von 10 Liter haben. Bevor man sie aus dem alten Topf herausnimmt, wässert man die Pflanze samt Topf, und zwar so lange, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Anschließend kann sie aus dem Topf genommen und die alte Erde entfernt werden. Nicht nur die oberirdischen Pflanzenteile, auch die Wurzel sollte etwas eingekürzt werden.

frisches und nährstoffreiches Substrat
Das Margeritenstämmchen freut sich im Frühjahr über frisches und nährstoffreiches Substrat für die neue Saison.

Nun gibt man in den Kübel als unterste Schicht Drainagematerial in Form von Kies, Tonscherben oder Blähton. Darauf kommt ein atmungsaktives Vlies und auf das Vlies etwa ein Drittel des frischen Substrats. Als Substrat eignet sich eine hochwertige komposthaltige Blumenerde, die man durch die Zugabe von Perlite, Lavagranulat oder Quarzsand durchlässiger macht. Bei älteren Exemplaren sollte für einen besseren Halt zusätzlich Lehm untergemischt werden. Nun setzt man das Margeritenbäumchen ein, füllt den Kübel bis auf 3-5 cm unter den Rand mit Substrat auf und gießt das Ganze gut an.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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