Maronen-Pilze verwechseln: giftige Doppelgänger
Die Marone zählt zu den beliebtesten heimischen Waldpilzen. Sie überzeugt mit festem Fleisch, angenehmem Duft und einem ausgezeichneten Geschmack. Kann man Maronen-Pilze mit giftigen Doppelgängern verwechseln?
Auf den Punkt gebracht
- im Herbst in Nadelwäldern verbreitet
- hervorragender Speisepilz
- gut geeignet zum Trocknen
- roh giftig
- kaum Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern
Inhaltsverzeichnis
Maronen-Pilze erkennen
Maronenröhrlinge (Imleria badia) sind schon Ende Juni in Nadelwäldern anzutreffen. Die Hauptsammelzeit liegt jedoch im Herbst. Wer sich an den folgenden Merkmalen orientiert, minimiert die Gefahr, Maronen-Pilze mit giftigen Doppelgängern zu verwechseln:
Hut | Stiel | Fleisch |
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5 bis 15 Zentimeter Durchmesser jung halbkugelig, später flach gewölbt schokoladen- bis kastanienbraun samtige Oberfläche Röhren blassgelb, später olivgelb | 8 bis 12 Zentimeter lang etwa 2 Zentimeter dick voll niemals mit Netzzeichnung | weiß bis blassgelb schwach blauend jung fest und zart, später weicher Geruch sehr angenehm Geschmack außerordentlich gut |
Achtung: Maronenröhrlinge sind roh giftig!
Besteht Verwechslungsgefahr?
Der Maronenröhrling kann mit einigen anderen essbaren Röhrlingen verwechselt werden. Eine Gefahr besteht nur, wenn Sie Maronen-Pilze mit dem giftigen Gallenröhrling verwechseln. Beachten Sie dazu unbedingt unsere Hinweise!
Giftige Doppelgänger
Gallenröhrling (Tylopilus felleus)
Der einzige ungenießbare Doppelgänger des Maronenröhrlings ist der Gallenröhrling. Sie erkennen ihn an einer minimalen Kostprobe. Das Fleisch schmeckt gallebitter.
Vorkommen | Merkmale | Wert |
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lichte Nadelwälder, Laubwälder, in der Nähe von Fichten | rotbraune Hutoberfläche Röhren erst weiß, später rosa bis graurosa | ungenießbar |
Ungiftige Doppelgänger
Steinpilz (Boletus edulis)
Der Steinpilz ist wohl der bekannteste und beliebteste heimische Pilz überhaupt. Nicht ohne Grund wird er auch als Herrenpilz oder Edelpilz bezeichnet.
Vorkommen | Merkmale | Wert |
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Laub- und Nadelwälder, bevorzugt sandigen Boden | glatt dunkelbrauner Hut sehr feine weiße Poren weißer Stiel mit feinem Netzmuster | ausgezeichneter Speisepilz |
Hinweis: Im Gegensatz zu den Maronen verfärben sich Steinpilze bei Druck nicht blau.
Flockenstieliger Hexenröhrling (Neoboletus erythropus)
Maronenröhrlinge sehen auf den ersten Blick dem Flockenstieligen Hexenröhrling ähnlich. Keine Angst, trotz des gefährlich klingenden Namens ist auch dieser essbar. Die roten Röhren machen die Unterscheidung leicht.
Vorkommen | Merkmale | Wert |
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Mischwald saure Böden | samtiger rotbrauner Hut dunkelrote Röhren gelber Stiel ohne Netzmuster | wohlschmeckend, mild |
Hinweis: Früher glaubte man, die Blaufärbung einiger Pilzarten habe mit Hexerei zu tun. So erhielt auch der Hexenröhrling seinen Namen.
Häufig gestellte Fragen
Maronenröhrlinge beeindrucken mit ihrem nussigen Geschmack. Sie können gebraten oder geschmort werden. Ein Geheimtipp ist aus Maronen zubereitetes Würzpulver. Dazu werden die Pilze getrocknet und fein gemahlen. Sie können das Pulver mit getrockneten Kräutern mischen.
Maronen sind leider oft madig. Aus diesem Grund müssen die Pilze sorgfältig geputzt werden. Kratzen Sie zunächst mit einem Messer den Schmutz von der Kappe. Schneiden Sie das Stielende ab. Entfernen Sie wurmstichige oder von Schnecken angefressene Teile. Lösen Sie die Röhren vom Stiel.
Maronen leben als Mykorrhizapilze hauptsächlich in Symbiose mit verschiedenen Nadelbäumen. Mit seinem feinen Pilzgeflecht baut der Pilz eine Verbindung zum Baum auf. Dieser versorgt den Pilz mit Glucose, die bei der Fotosynthese entsteht. Im Gegenzug gibt der Mykorrhizapilz Phosphor und Stickstoff an den Baum ab. Baum und Pilz profitieren von dieser Verbindung.