Maronenröhrling finden: wo wachsen Braunkappen?
Der Maronenröhrling ist einer der beliebtesten Speisepilze im Herbst. Er kommt in den Wäldern Mitteleuropas vor. Um ihn gezielt suchen zu können, ist es wichtig, die bevorzugten Standorte zu kennen.
Auf den Punkt gebracht
- typisches Erkennungsmerkmal ist der bräunliche feuchte Hut
- bevorzugt Nadelwälder
- in Gesellschaft von Fichten oder Lärchen
- ab September bis zum Spätherbst zu finden
- vorwiegend in Mitteleuropa beheimatet
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Der Maronenröhrling (Imleria badia) verdankt seinen Namen sowohl seinem Geschmack als auch seinem Aussehen, denn der Hut ähnelt in seiner Farbe den Maronen. Die braune Färbung ist auch der Grund für die weitere Bezeichnung Braunkappe.
Merkmale:
- Hut: 3 – 15 cm Durchmesser, dunkel- oder hellbraun, glatt, Oberfläche feucht bis schmierig
- Stiel: 5 – 12 cm lang, bräunlich bis gelbbraun, leichte Maserung, häufig gebogen
- Röhren: gelblich oder grüngelb, bei Druck bläuliche Verfärbung
- Fleisch: weiß, gelegentlich hellgelb
Der Maronenröhrling hat einen angenehm nussigen Geschmack, der ihn zu einem beliebten Speisepilz macht. Gelegentlich kann er leicht säuerlich sein, was oft bei älteren Exemplaren der Fall ist.
Die Bezeichnung „Braunkappe“ wird auch für den im Handel angebotenen Kultur-Träuschling (Stropharia rugosoannulata) verwendet. Der Kultur-Träuschling lässt sich auch im Garten auf Stroh oder Holzhäckseln züchten.
Verbreitung
Der Maronenröhrling ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Er kommt sowohl an den Küsten als auch in den Alpen vor.
Besonders häufig ist er in Ländern mit kühlem, aber nicht zu kaltem Herbst:
- Deutschland
- Österreich
- Tschechische Republik
- Polen
- Slowenien
Der Maronenröhrling wird umso seltener, je wärmer oder kühler das Klima wird.
Standort
Wie viele andere Pilz-Arten geht auch der Maronenröhrling eine Mykorrhizaverbindung mit anderen Pflanzen ein. Daher ist es sinnvoll, bevorzugt Nadelbäume zu suchen, in deren Nähe der Pilz häufig vorkommt.
Folgende Bäume bevorzugt der Maronenröhrling:
- Fichten
- Lärchen
In Ländern, wo diese Baum-Arten nicht häufig zu finden sind, kann er auch in der Gesellschaft von anderen Nadelbäumen wie Kiefern wachsen. In Laubwäldern kommt der Maronenröhrling nicht vor, da der Boden dort meist nicht sauer genug ist. Maximal in Mischwäldern ist er noch anzutreffen, allerdings nur, wenn es dort einen nennenswerten Bestand an Nadelbäumen gibt.
Sammelzeit
Der Maronenröhrling ist ein typischer Herbstpilz. Seine Sammelzeit startet im September und geht in den Spätherbst hinein. Fällt der Sommer eher kühl und feucht aus, können Sie sich bereits Ende Juli oder Anfang August auf die Suche nach den schmackhaften Speisepilzen machen.
In der Übergangsaison ist eine Verwechslungsgefahr noch mit weiteren Pilzen gegeben. Optisch ähnlich ist beispielsweise der Netzstielige Hexen-Röhrling (Suillellus luridus), der im Spätsommer häufig zu finden, der jedoch als nur bedingt essbar bis ungenießbar ist.
Häufig gestellte Fragen
Optisch ähnlich und auch an den gleichen Standorten zu finden sind beispielsweise der Gallenröhrling (Tylopilus felleus), der Sand-Röhrling (Suillus variegatus), die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) oder der Rotfußröhrling (Xerocomellus chrysenteron). Problematisch ist lediglich eine Verwechslung mit dem Gallenröhrling, der er unangenehm bitter schmeckt.
Wie bei jeder Pilz-Art gilt, dass bevorzugt nur jüngere Exemplare gegessen werden sollten. Ältere Pilze können Giftstoffe bilden oder sind wiederum von anderen Pilz-Arten wie Schimmelpilzen befallen, die optisch nicht direkt wahrnehmbar sind. Daher sollten Sie auch nur junge Maronenröhrlinge essen. Färbt sich der Schwamm beim Maronenröhrling eher ins Grünliche, dann ist der Pilz meist zu alt für den Verzehr.
Beim Maronenröhrling handelt es sich um keine geschützte Pilz-Art. Für das Sammeln gilt daher die regionale Pilzverordnung, die beispielsweise generell den Sammelzeitraum von Pilzen eingrenzt bzw. wo auch zu finden ist, wie viel pro Person und Tag gesammelt werden darf.