Matschiger Mutterboden: Nassen Boden/Erde verdichten
Ein matschiger Mutterboden bedeutet nichts als Ärger. Zum einen schränkt er die Gartengestaltung ein, zum anderen kann der Garten oft nur mehr mit Gummistiefeln betreten werden. Mit diesen Tipps – und etwas Ausdauer – bekommen Sie die Erde wieder trocken.
Auf den Punkt gebracht
- wenig bis keine Vegetation auf matschigem Mutterboden
- Ursache für Matsch meist Staunässe
- Trockenlegung mit einfachen Mitteln kaum dauerhaft möglich
- Anlegen einer professionellen Drainage empfehlenswert
Inhaltsverzeichnis
Mutterboden
Der Mutterboden, auch Muttererde oder Oberboden genannt, ist die oberste Schicht des Bodens. Nach ungefähr 20 bis 30 Zentimetern folgt der Unterboden, darunter liegt der Untergrund. Mutterboden
- besteht aus Ton, Schluff und Feinsand (mineralische Hauptbestandteile),
- ist reich an Nährstoffen (Stickstoff, Humus),
- beherbergt viele Bodenlebewesen und
- speichert Wasser.
Diese Zusammensetzung macht ihn zum fruchtbarsten Teil des Bodenprofils und bildet die Lebensgrundlage für Pflanzen. Da Mutterboden nicht von heute auf morgen entsteht, unterliegt er hierzulande einem besonderen Schutz, insbesondere bei baulichen Maßnahmen (§ 202 Baugesetzbuch). Vor schädlichen Bodenveränderungen schützt das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) die Muttererde.
Mehr über Mutterboden
Matsch
Matsch entsteht, wenn der Oberboden mehr Wasser aufnehmen muss, als er speichern kann. Zur Bildung der sogenannten Staunässe kommt es, wenn überschüssiges Regen- oder Schmelzwasser nicht schnell genug versickern kann. Die daraus entstehenden Nachteile liegen auf der Hand:
- Pflanzenwurzeln verfaulen
- matschige Erde an Schuhen
- nasse und verschmutzte Tierpfoten
Trockenlegen
Da ein matschiger Mutterboden nur Nachteile mit sich bringt, sollten Sie ihn trockenlegen. Allerdings dürfen Sie keine Wunder erwarten, da die Natur eine Zeit braucht, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Eisenstange / -rohr
Bei drohender oder bereits vorhandener Staunässe können Löcher Abhilfe schaffen:
- Eisenrohr oder Ähnliches tief in den Boden klopfen
- mindestens 50 Zentimeter
- Unterboden muss erreicht werden
- Rohr herausziehen
- an mehreren Stellen wiederholen
Hinweis: Da sich die eingeklopften Löcher mit der Zeit wieder verschließen, handelt es um eine kurzfristige Maßnahme. Zudem eignet sie sich aufgrund des hohen Kraftaufwands eher für kleinere Flächen.
Erdbohrer
Mit einem Erdbohrer können Sie einen Mutterboden, der punktuell vernässt ist, trockenlegen. Gehen Sie wie folgt vor:
- Loch an der vernässten Stelle mit Erdbohrer bohren
- mindestens 50 Zentimeter tief
- mit Vlies auskleiden (verhindert das Verschlämmen)
- Loch mit grobem Bausand oder feinem Kies füllen (führt das überschüssige Wasser ab)
- bis 15 Zentimeter unter der Oberfläche
- Mutterboden wieder auftragen
Hinweis: Einen Erdbohrer müssen Sie nicht kaufen. Baumärkte und Baumaschinenverleih bieten die Geräte auch mit Benzinmotor zur Miete an.
Quarzsand und Kompost
Bei schweren, verdichteten Böden helfen Quarzsand und Kompost gegen überschüssiges Wasser.
- Faustformel: 1 Schubkarre Sand pro Quadratmeter (ca. 100 Liter)
- Kompost nicht nur oberflächlich einharken
- Quarzsand-Kompost-Gemisch für mittel- bzw. langfristige Wirkung mindestens zwei Spaten tief einbringen
Rasenkantensteine
Rasenkantensteine helfen zwar nicht gegen Staunässe im Mutterboden. Sie können jedoch verhindern, dass Ihr Gemüse ertrinkt, indem Sie das Gemüsebeet höher legen:
- Beetfläche mit Rasenkantensteinen auslegen
- Ränder mit Mähwinkel begrenzen
- Beet mit 30 Zentimeter Muttererde auffüllen
Professionelle Drainage anlegen
Lässt sich der Mutterboden nicht dauerhaft entwässern, sollten Sie das Anlegen einer professionellen Drainage überdenken. Dabei werden Drainagerohre oder Rigolen im Boden verlegt, die das überschüssige Wasser auffangen und ableiten. Da dafür eine sorgfältige Planung notwendig ist, sollten Sie auch angesichts der erforderlichen Baggerarbeiten mit einem Experten zusammenarbeiten. Außerdem kennt sich dieser meist auch mit den wasserrechtlichen Bestimmungen, die dabei zu beachten sind, aus.
Häufig gestellte Fragen
Zur Bepflanzung eines matschigen Oberbodens eignen sich Sumpf-, Moor- und Teichpflanzen. Zu den pflegeleichten Stauden gehört beispielsweise die Gelbe Gauklerblume (Mimulus luteus). Unter den Gehölzen vertragen viele Arten der Weiden (Salix) Überschwemmungen.
Sogenannte Gründungspflanzen legen matschigen Oberboden nicht trocken, können jedoch vorbeugend gegen Verdichtung eingesetzt werden. Ihre langen Wurzeln reichen oft bis in den Unterboden und lockern diesen auf. So wird er durchlässiger und überschüssiges Wasser kann schneller versickern.
Generell gelten Ton- und Lehmböden als anfällig für Staunässe. Ob sie matschig werden, hängt zum einen von der Niederschlagsmenge und zum anderen von der Durchlässigkeit des Unterbodens ab.